Die komplette Reiterwelt ist anders geworden. Heute wird gefragt "ich habe jetzt 1 Jahr lang in einer Reitschule geritten und will mir jetzt ein junges Pferd kaufen, damit wir beide zusammen lernen können". Das auserwählte Reittier ist dann oft ein wilder Mischmasch aus Hafi, Tinker, Friese oder Traber, die für 1000 Euro bei dubiosen Händler zu haben sind. Dann tauchen selbstverständlich Probleme auf. Und dann möchte man gerne nur weichgespülte Bitten des RLs hören.
Auch wenn es sich doof anhört, aber "früher" war der Reitsport halt doch elitärer - da gab es nicht an jeder Ecke eine Reitanlage/Offenstall, wo jeder sich mal eben - nach Möglichkeit durch 3 RBs finanziert - ein Pferd halten konnte.
Reiten hat viel mit Disziplin und Respekt zu tun. Kann ich diesen nicht aufbringen oder bin ich nicht bereit jemanden in der Halle stehen zu haben, der mir das vermittelt, dann ist es der falsche Sport.
Nein ich muss nicht jedes Zucken eines Pferdes versuchen zu interpretieren oder zu hinterfragen - manchmal ist einfach Machen auch eine Möglichkeit. Aber dieses Machen sollte von Leuten begleitet werden, die wirklich wissen wie es geht.
Ich kenne einen Haufen Leute mit Trainerschein, die selbst noch nie gefühlt haben, wie es sich "richtig" anfühlen muss. Oder die gar nicht von unten sehen können, wo das Problem liegt, weil sie - wie angemerkt - es nicht gefühlt haben/können.