Hallo,
okay - ihr habt es ja so gewollt.
Ich bin die Stute also vorstern geritten, weil die Besitzerin keine Zeit hatte. Erst einmal hat sich die Stute beim Putzen völlig grundlos in das Halfter gehängt und den Karabinerharken gesprengt. Ist aber nichts passiert. Ich also unangebunden gesattelt und und dann geritten. Ich hatte mir einen Plan für diese Reitstunde zurechtgelegt, wollte lange ruhig v/a-traben und erst ganz am Schluss galoppieren, weil sie danach immer heiß wird. Ich war auch alleine in der Halle - beste Voraussetzungen und es kam dann doch ganz anders. Schritt mit fallendem Hals geht jetzt problemlos. Dann wollte ich ruhig antraben und die Stute war von anfang an so hektisch wie sonst nach dem galoppieren. Also habe ich nach einigen vergeblichen Beruhigungsversuchen umdisponiert und bin sie einfach ganze Bahn richtig vorwärts geritten. Die musste traben wie noch nie im Leben

Vorne tief eingestellt und ich hab am Bein richtig getrieben und nicht wie sonst immer so "hoh, hoh". Wer traben will, darf traben. Und siehe da - die Dame wurde richtig triebig. Nach ca. drei Runden hörte sie auf, wegzurennen, begann anstatt schneller zu werden, einfach größere weitere Tritte zu machen und schnaubte ab. Ich habe dann viele Handwechsel geritten und immer schön fleißig - natürlich im Leichttraben - nach vorne geritten. Die hatte auf einmal einen wirklich schönen Trab.
Naja, dann habe ich kurze Schrittpause gemacht und dann wieder getrabt, aber nicht ganz so vorwärts. Und siehe da - auf einmal konnte die Dame auch ruhiger traben. Also bin ich dann noch galoppiert. Der Galopp ist immer wesentlich ruhiger als der Rest. Sie galoppierte wirklich gut und schnaubte auch dabei ab. Der Trab danach war auch gut - ungefähr so wie vor dem Galopp. Dann habe ich ausgesessen und bin ca. 30 min lang immer wieder Schulterherein geritten. Große Volte - Schulterherein etc. Sie hat sich richtig gut biegen lassen, machte den Rücken auf, lies mich gut sitzen und blieb ruhig. War echt witzig, nach dem Beginn hatte ich schon gedacht, dass das überhaupt nichts gibt, wurde aber eines Besseren belehrt. Die Stunde habe ich mit Zügel-aus-der-Hand-kaufen-lassen im Leichttraben beendet. Auch ganz ohne Wegrennen.
Gestern ist dann die Besitzerin geritten. Ich konnte nicht zuschauen, weil ich selbst zum Training weg war aber sie hat nach dem Reiten gestrahlt. Die Stute sei von Anfang an super locker gewesen und gar nicht gerannt.
Heute hat die Besitzerin wieder Reitstunde und ich werde ja sehen, wie es heute klappt.
Alles in allem macht die Stute jetzt doch deutliche Fortschritte, wenn auch nicht immer alles so klappt, wie wir es uns vorgenommen haben. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass sich die regelmäßige Arbeit lohnt und das Pferd in einem halben Jahr nicht mehr wiederzuerkennen ist.
Snoeffi