Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Januar 2009, 00:48 
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grundsätzlich finde ich das jeder da unterricht nehmen kann wo er sich wohl fühlt. Und wenn es jemandem gefällt wöchentlich bei jemandem zu reiten der einen in den Himmel lobt, so soll er das tun. Es gibt leute die freuen sich daran jahrelang auf ihrem Pferd in der Halle die kleine E-Tour zu reiten und gut ist. Klar stellen sich da von selbst keine Verbesserungen ein, aber wen es diejenigen nicht stört... mich stört es auch nicht :wink: .

Anderst ist es bei Leuten mit einem gewissen Anspruch. Da soll ein RL auch was bringen. Und da fängt doch die Problematik an: Wie soll ich als Reitschüler die Qualität des Unterrichtes beurteilen können? Auch bei schlechtem Unterricht wird sich irgendeine Art des Erfolges einstellen. Vll. handelt es sich bei diesem Erfolg nur um einen anscheinlichen und das Pferd entwickelt sich dabei zurück. Bsp.: Unerfahre Leute haben Problem mit Jungepferd, holen sich eine RL (ohne Trainerschein) und bekommen gelernt das Pferd ans Band zu riegeln. Freuen sich über den "Fortschritt" - Pferd geht am Band. Gut, das die Zunge raushängt bereitet Ihnen keine Sorgen, sie kennen sich ja nicht aus.
Mag das Bsp. auch etwas krass sein, aber sowas geht über Hilfenfehler, Sitzfehler einfach zu einem Reitstiel, bei dem ich irgendwo zwischen E und A steckenbleiben werde. Und dann Jahre investieren darf um das zu korrigieren. Und wo stecken die meisten Reiter? Doch irgendwo zwischen E und A.

Da ich mein Verfügungspferdchen freundlicherweise in Kermis Pferderesidenz einstellen darf hab ich natürlich auch was von der Reitlehrersuche mitbekommen, und die RL ohne Trainerschein oder höchstens Trainer C haben mich überhauptnicht überzeugt.
Eine hat mich aufgrund meiner LEDERREITSTIEFEL sofort als "weit fortgeschrittenen" reiter überkannt und hat mich ohne Verbesserung Trabverstärkungen reiten lassen. Dabei schien ihr nichtmal aufzufallen wie jenseits von gut und böse diese Trabverstärkungen waren. Kein Wunder, ich bin auch so gut wie nie vorher welche geritten.
Was kann ich denn von so einer RL lernen??? Gut, nun weiß ich theoretisch wie ne gute Verstärkung aussehen, sich anfühlen und vorbereitet werden muß, aber wenn ich das nicht wüßte, müßte ich doch annehmen, das ich diese Lektion behersche, was auf dem nächsten Turnier zu Überraschungen führen könnte. Un dafür ist mir mein Geld zu schade.

Was am meisten Hilft ist wohl sich selber zu informieren, verschiedene Reitlehren zu studieren, denn im Endeffekt wollen alle Reitlehren richtig ausgeführt auf das selbe raus: Leichtes reiten. Und wenn der Unterricht eines RLs davon abweicht, sollte es Zeit sein den Unterricht zu wechseln.

Übrigens gefällt mir an der TrainerA-RLin, die wir am Hof haben die Langfristigkeit, auf die der Unterricht aufgebaut wird. Erst wird am Reiter gearbeitet, das Pferd kommt dann schon von ganz alleine.
Da kommen dann mit der Zeit ganz viele kleine Erfolgserlebnisse, die zufriedener machen als das große, nachdem dann erstmal ne ganze Weile nichtsmehr kommt.

Grüße Chris


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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Januar 2009, 07:17 
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yvi hat geschrieben:
Ja dabadu, das ist dann blöd gelaufen für den jenigen. Hört sich fies an aber man ist als RL ja nun nicht jedem verpflichtet.
Man kann nunmal nur eine gewisse Anzahl Schüler nehmen und mein RL sagt ganz klar, er nimmt nur die, die ihm Spaß machen.
Da sind auch unerfahrene Reiter bei, Freizeitreiter, Kinder etc. Aber nur Leute, die motiviert sind, ein Gefühl fürs Pferd haben und Fortschritte machen, sowie sich angagieren.
Demnächst will er seinen Kundenstamm weiter verkleinern.
Er macht nur, wozu er Lust hat.
Ich kann ja nicht einerseits erwarten, dass mein RL immer hochmotiviert, angagiert, enthusiastisch und mit Feuer bei der Sache, pingelig und was weiß ich ist und anderseits erwarten, dass es sich mit jedem quält.


Yvi, bei einem privaten, freien Trainer oder auf eine privaten Anlage ist das so auch vollkommen in Ordnung, aber ich finde in einer Reitschule in der der RL vom Verein bestellt ist (und ich glaube das war bei Kermi ja der Fall), sollte auch jedes zahlende Mitglied ein Anrecht auf Reitunterricht haben solange es sich nicht total mit dem RL anlegt oder das pferd quält.

Wenn unsere Veriensreitlehrerin auf den Schulpferden nur noch die Unterrichten würde, die Spaß machen, die talentiert sind und Fortschritte machen... dann hätten wir vielleicht noch 20 von 200 mitgliedern ;)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Januar 2009, 07:37 
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Beratungsresistent ist für mich jemand der keinerlei Ratschläge und Korrekturen eines RL annimmt. Wo nur diskutiert und gerechtfertigt wird.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Januar 2009, 07:47 
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@feuerblitz: Richtig!

@dabadu: Es geht da nicht um Leute, die zum 100ersten Mal wieder den gleichen Fehler machen, wie ich z.B. wenn ich SH auf dem Zirkel reiten soll und immer wieder den Oberkörpfer verdrehe. Ich glaube dass unsere RL dann schon erkennt, dass ich einfach zu blöde dazu bin und dahinter kein böser Wille steckt.

Aber wir haben 2-3 Damen bei uns im Verein, die über jede Sache diskutieren möchten, ihre reiterlichen Fehler permanent auf ihr Pferd schieben und nichts annehmen wollen. Da hätte ich als RL auch keine Lust zu.

Wir haben z.B. eine leicht behinderte Reiterin, die Koordinationsprobleme hat. Auch mit diesem Mädel hat unsere RL eine Höllengeduld und unterrichtet diese, obwohl jetzt schon klar ist, dass kaum ein Fortschritt möglich ist, genau sorgfältig und mit Engagement wie die anderen Reiter.

Oder ein Mädel welches vor einem Sitzungsschulungslehrgang bei der Beurteilung der eigenen Stärken und Schwächen angab, sie habe einen guten Grundsitz. Die RL verneinte das deutlich und danach hatte sie eine Reitschülerin weniger. Aber warum den Leuten Honig um den Bart schmieren, anstatt realistisch die Leistung und die Fehler zu beurteilen?

Bei den Fällen, die evtl. keinen Unterricht mehr bekommen werden, ist das Verhältnis RL und Schüler sowieso nicht mehr so gestaltet, dass man so gut arbeiten könnte. Ich denke, sie werden auf den RU auch keinen Wert mehr legen, sondern sich anders orientieren (müssen). Wenn sie denn so weiter agieren und teilweise sogar gegen die RL innerhalb des Vereins Stimmung machen. Das kommt nämlich noch erschwerend hinzu.

Da wird sich z.B. beschwert, dass die Stunde nur 26 Minuten, anstatt der halben Stunde gedauert hat. Aber dass wenige Tage vorher die 30 Minuten deutlich überzogen wurden, weil die Trainingseinheit noch nicht zu Ende gebracht war, da redet Niemand drüber. Wenn ich mir als RL schon das Konzept und den Aufbau meiner Stunden vorschreiben lassen soll, dann würde ich solche Leute auch nicht mehr unterrichten wollen. Da wird gemeckert, dass man nicht lange genug zum Reiten kommt, aber ganz ehrlich mir ist es doch lieber nach 24 Minuten mit einem guten Ergebnis aufzuhören, als dass ich die restlichen 6 Minuten noch am langen Zügel durch die Bahn schluppe und dafür die RL benötige, damit sie mir sagt wie toll ich bin.

Solche Kandidaten sind das, die evtl. besser in einer Reitschule aufgehoben wären, wo 45 Minuten und das auf die Sek. genau in der Abteilung geritten wird. Da ist der Trainingserfolg egal, aber man kann genau messen, dass man für sein Geld 45 Minuten geritten ist unter Aufsicht eines RL, egal wie viel dabei gelernt wurde.

LG Kermi


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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Januar 2009, 10:20 
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feuerblitz hat geschrieben:
Beratungsresistent ist für mich jemand der keinerlei Ratschläge und Korrekturen eines RL annimmt. Wo nur diskutiert und gerechtfertigt wird.


ich hasse das auch wenn Reitschüler immer alles ausdiskutieren mueesen ..warum dem Gaul heute ein Pupps Quer hängt ...oder ervielleicht Migräne wegen dem Wetter hat ...fürchterlich ....

:ashock:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Januar 2009, 10:51 
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Boah davon haben wir auch ne Menge :-?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Januar 2009, 15:30 
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also ich hatte mal 2 beispiele die ich als "beratungsresistent" eingestuft hab:
fall a: junges, erst vor kurzem angerittenes pferd, ich erklär der reiterin dass sie wenn er sich raushebt einfach hand stehen und nachtreiben soll, weil ich eben wusste und auch gesehen hab dass er dann 2 trabtritte später den kopf wieder unten hätte -> nein, sie musste dann immer mit der hand rechts-links ziehen. nach geschlagenenen 6 stunden, wo es immer so weiter ging, auch wenn ich ganze bahn sagte machte sie spontan nen zirkel, hab ich aufgeben, da ist mir meine zeit zu schade zu.... nun ja, nun wird das pferd nur noch geführt ....
fall b: älteres pferd, zeigte ein deutliches lahmen in der wendung, reiterin wollte trotzdem weiterreiten, ich hab mich freundlich verabschiedet...

wenn bei jemand auch nach 20x erklären nix ankommt, versuch ich´s anders zu erklären, und wenn jemand körperliche einschränkungen hat versucht man es halt so zu gestalten dass es für pferd und reiter eine vernünftige lösung gibt...
lg


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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Januar 2009, 15:38 
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nicht können und nicht wollen sind 2 paar schuhe.

klar es gibt rl, die stellen sich da rein und denken:
"is mir doch egal, ob die was annimmt, am ende krieg ich doch mein geld. "

anderen rl ist es aber zu dumm, und wenn sie den anspruch an ihre arbeit mehr schätzen als die kohle, dann sollen sie halt schüler ablehnen.
für den schüler der nichts annimmt ändert sich insofern eh nur der betrag in der geldbörse, der dann monatlich steigt
:mrgreen: .


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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. Januar 2009, 15:49 
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Aktueller Fall in der Springstunde gestern abend.
RL hat eine Reihe aufgebaut und damit alle grade reinkommen stehen Pylonen davor und ein Kind reitet konsequent dran vorbei :-?
Auf die wiederholte Ansage durch den Pylonenweg zu reiten kommt doch glatt die freche Antwort der 13jährigen "Mein Pony kann das besser ohne" :ashock:
Deswegen ist es auch immer nach Sprung 2 rausgerannt :roll: :-?
Das wäre ein Fall, da hätte ich nichts mehr zu gesagt.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Januar 2009, 09:55 
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So und mal ganz anders gefragt, was macht denn einen guten Unterricht aus?
Für den einen ist Trainer X der Gott - für andere eine Nullnummer.

Woran macht ihr einen guten RL aus?
Ich meine, sind wir mal ehrlich, wenn man sich die Ergebnisse auf unseren ländlichen Turnieren anschaut. Reiten da alle die in der unteren Hälfte der Ergebnissliste zu finden sind gänzlich ohne Aufsicht? Steht da niemand am Rand und kommentiert das Gerittene? Wieso sitzen dann immer noch so viele Reiter wie *** im Sattel, wenn ja angeblich ein hochqualifizierter Trainer in der Mitte steht?
Oder sind das genau diese Beratungsresistenten?

Man klopft sich wohlwollend auf die Schulter und stellt fest, dass keine bessere Note drin war, weil
a. der Boden schlecht war
b. Richter/in X,Y oder Z da war die uns eh nicht mag
c. Don Rubinstein heute unpässlich war
d. irgendein blödes Gör bei F sein Spielzeugauto hat fallen lassen
e. die Sterne einfach ungünstig standen
f. Reiter/in mit DEM Lampenaustreter da war gegen den/die man eh NIE eine Chance hat

aber nur die wenigstens sagen
"he ich bin einfach sch*** geritten" - ich muss mein Reiten mal gründlich überdenken...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Januar 2009, 10:03 
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@mrcash: Geld spart man auch, wenn man Honig aufs Gebiss schmiert, anstatt RU zu nehmen, bzw. in diesem auch mal was anzunehmen. :twisted:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Januar 2009, 10:05 
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ich nehm mal an das das halt auch viele RL sind die selber kaum aus A rauskommen würden. Und was man selbst nicht begriffen hat kann man auch nicht unterrichten.
Und der Schüler merkt doch immer als letztes, was der traienr wirklich wert ist.

Vll ein paar Parameter:

ich und Pferd sind mit dem Unterricht zufrieden.
ich weil ich ständig merke das es voran geht
das pferd läuft zufrieden nach seinen möglichkeiten.
meine turniernoten verbessern sich im rahmen einer saison.
ich bekomme ein besseres gefühl auf dem pferd und reiten wird immer "leichter"
(was hat meine RL mal gesagt: wenn ich bei der trabverstärkung erst 20kg auf der hand hab und dann hauts mich fast hinten runter KANN was nicht stimmen, egal wie toll die verstärkung aussieht)

vvl ein paar punkte

greetz cashy


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Januar 2009, 12:02 
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Ich denke, man muss ein paar Voraussetzungen klären, bevor eine Aussage möglich ist. Tatsache ist, dass die ganz breite Mehrheit im Bereich von E und A reitet, woran sich auch nie viel ändern wird. Zwar träumen alle vom Aufstieg nach L/M/S usw., doch der gelingt den wenigsten, wofür es meist objektive Gründe gibt (Geld). Gut ablesen kann man es auch an den DRA. Nach Einführung des DRA IV mit "kleiner Turnierberechtigung" ging die Quote des DRA III nochmals zurück. DRA II wird kaum noch und falls doch eher disziplinspezifisch abgelegt. Nur Ausbilder und Richter brauchen es komplett, entsprechend selten ist es.

Das heißt dann für den RU, dass es überwiegend um die Gewöhnung und die Entwicklung der Schubkraft geht; Entwicklung der Tragkraft allenfalls im Sinne der beginnenden Versammlung, wie sie in den komplexeren A-Aufgaben und den Trensen-L-Aufgaben verlangt wird. Gleiches gilt für die Sitz- und Einwirkungsentwicklung des Reiters. Damit ist der Ausbildungsrahmen klar; ideal wäre es, wenn er strukturiert und vielseitig in alle drei Disziplinen ausgefüllt würde, d. h., in Dressur, Springen und Gelände.

Für die konkrete Unterrichtseinheit (UE) heißt das, Pferd und Reiter müssen zur Losgelassenheit kommen. Diese muss konstant erzielbar werden und sich nach Maßgabe des Einzelfalls aufrecht erhalten lassen. Sie darf also kein Zufall mehr sein. Gleiches gilt für die Sitzgrundlage, die sich im Laufe der Zeit zur Einwirkung als Ganzem vervollkommnet (auf unserem Niveau) und ebenso konstant abrufbar wird.

Demnach erzeugt guter RU, den ein guter RL macht, Losgelassenheit bei P+R. Erst wenn diese erreicht ist, beginnt die eigentliche Arbeit, die sofort wieder beendet wird, wenn die Losgelassenheit verloren ging. So banal das klingt, so oft wird gegen diesen Grundsatz verstoßen. Der RL korrigiert sich einen Wolf, der RS müht sich redlich mit rotem Kopf, schwitzend und wird immer frustrierter. Erst gestern wieder erlebt. Dann wird immer mehr diskutiert, ein Wort gibt das andere und schon sind die beiden im schönsten Konflikt. Okay, war keine ausgebildete Trainerin sondern eine selbst ernannte, die kennen in der Regel den systematisch-didaktischen Aufbau nicht, haben meist auch die SdA und deren übungszentrierte Umsetzung weder gelernt noch verstanden; wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel.

Der gute RL bricht ab, lässt kurzes Päuschen machen mit hingegebenem Zügel, falls möglich. Wenn Ruhe und ein Mindestmaß an Konzentration wieder hergestellt sind, erläutert er dem RS kurz sein Ziel (Losgelassenheit) und wie er dahin kommen will (z. B. große gebogene Linien, Übergänge, Handwechsel, Schenkelweichen, Übertretenlassen auf der offen Zirkelseite usw.). Wichtig dabei ist, dass er Sitz und Einwirkung des RS im Auge behält, denn es nutzt nichts, wenn das P es könnte, der RS es mangels Sitz und Einwirkung (S+E) aber hindert. Ein sehr häufiger Fall. Hier muss der RL einen Kompromiss finden: Beim P hin zur Losgelassenheit arbeiten, dabei aber nur Übungen reiten lassen, die den RS in S+E nicht überfordern. Gelingt das nicht, muss der RS zur Sitzschulung an die Longe; was periodisch zur Auffrischung und Vervollkommnung ohnehin geschehen sollte.

Das könnte ich jetzt in eternam weiterspinnen. Was ich damit zeigen will, neben den allgemeinen Rahmenbedingungen, ist: Guter RU, egal auf welchem Niveau, zeichnet sich dadurch aus, dass RL und RS exakt wissen, was sie wollen (Ziel), der RL exakt weiß, wie das Paar dahin kommt (Methode) und der RS alles in seinen Möglichkeiten liegende tut (Lernbereitschaft, Kritikfähigkeit, Frustrationsbereitschaft), die Aufgaben umzusetzen. Ob der RU dabei mehr anweisungsorieniert oder mehr erfahrungsorientiert ist, ist m. E. egal. Unterschiedliche Lerntypen verlangen unterschiedliche Unterrichtsstile, auf die muss ich mich als RL einstellen, wie ich überhaupt das konkrete Paar, mit dem ich gerade arbeite zum Maßstab mache. Sicher, es gibt Grundsätze, die unumstößlich sind, nur muss ich auf dem Weg zu diesen ab und zu geben: von der Grob- zur Feinform und dann zur Automation - oder - vom Leichten zum Schweren. Die reine Lehre (Richtlinien) steht immer im Hintergrund und ist das Maß aller Dinge, allerdings muss sich ihre Umsetzung an der konkreten Lage ausrichten, sonst ist keinem geholfen.

Ein RL, der nach diesen Grundsätzen arbeitet, ist ein guter RL, der guten RU erteilt.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Januar 2009, 16:20 
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Fenek hat geschrieben:
Ich denke, man muss ein paar Voraussetzungen klären, bevor eine Aussage möglich ist. Tatsache ist, dass die ganz breite Mehrheit im Bereich von E und A reitet, woran sich auch nie viel ändern wird. Zwar träumen alle vom Aufstieg nach L/M/S usw., doch der gelingt den wenigsten, wofür es meist objektive Gründe gibt (Geld).


@fenek. Deine Ausführungen finde ich zum großen Teil absolut schlüssig. Ja, nur wenige Reiter kommen über A hinaus. Eines schätze ich aber ganz anders ein. Ich glaube nicht, dass es am Geld liegt.
Auch heute noch werden junge Talente mit Biss und Ehrgeiz gefördert, wenn sie es nur wollen und sich anstrengen. Ich bin selber bis 15 immer auf anderer Leute Pferde umsonst geritten, habe zum Teil sogar intensiven Einzelunterricht umsonst bekommen. Geholfen hat sicherlich, dass ich immer 100% zuverlässig war und mir für keine Arbeit rund ums Pferd zu schade war. Mit 14 sollte ich das silberne Abzeichen machen, habe es aber aus kostengründen nicht gemacht, und weil ich dachte, das brauch ich nie. (Falsch gedacht, für Richter und Trainer A brauche ich es irgendwann doch :roll: .) Es geht auch ohne Geld.
Und meine Turniererfolge habe ich auf einem 4000 Euro Pferd erritten....


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. Januar 2009, 16:50 
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also, es ist fakt, daß man schon gut betucht sein muß, um in den etwas höheren klassen konstant vorne mitmischen zu können - es sei denn, man hat das ganz große los gezogen und pferdetechnisch für schmales geld einen zufallstreffer gelandet. und das kommt maximal einmal im leben vor. wenn der zufallstreffer dann zuende geritten ist, stehen wir da und glotzen doof aus der wäsche.

fest steht, daß man, wenn man über L hinaus will, mit einem otto-normal-verbraucher-gaulinger dauerhaft nicht mitreden kann. von zufallsplatzierungen auf heckenfesten sehen wir jetzt mal ab. :wink:

so ein tier kostet schon das große geld, da gibts nix zu deuteln. die ausbildung der reiter kommt obendrauf und die entsprechenden turnfeste sind auch dann nicht mehr an jeder ecke zu finden, wir werden also auch mal etwas weiter fahren müssen.

da kommt ein euro zum nächsten und schwuppdiwupp ist man blank. daß die meisten von uns schon für ihren A-dressur gaulinger einen nobelstall wünschen, versteht sich von selbst.

nee nee, das ist schon so: ohne moos nix los im reitspocht. :?


ach äh... zum thema:

mein trainer muß mir nicht was vorreiten können. er muß mir (erfolgreich) vermitteln können, was ich zu tun und zu lassen habe. nicht mehr - aber auch nicht weniger. für jemanden, der ne stunde dasteht, mir sagt, welche bahnfiguren ich reiten soll und dann ja gut so schreit, gebe ich keinen cent aus.

wenn ich hören will, daß ich gut bin, frag ich meine mutter. die hat keine ahnung davon, will aber kein geld und findet eh alles toll, was ich mach. einen RL zahl ich dafür nicht. :wink:

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"Meine Fotos rauschen. Und wo sind Deine?" :mrgreen:


Zuletzt geändert von lindaglinda am 17. Januar 2009, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.

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