Als mein heute 8-jähriger in zarten Alter von 4 1/2 Jahren auf einmal nicht mehr geradeauslaufen konnte und ich nach monatelangen vergeblichen Versuchen so richtig verzweifelt war, habe ich mich auch über diese Schiefentherapie nach Schöneich informiert. Aber
so verzweifelt, war ich dann doch nicht.
@Schlumpfine: ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe, daher frag ich noch einmal nach: Ziel ist es also, ein Pferd auf einem relativ kleinen Zirkel zu longieren und dazu zu bringen, seine Hufe "senkrecht" also gerade (mit der vollen Huffläche gleichmäßig belastend) aufhufen zu lassen? Deshalb soll die Sache sich nicht negativ auf die Gelenke auswirken? Sorry, aber das ist nach meinem Wissen unmöglich. Irgendein Gelenk wird immer stärker belastet, wenn man ein Pferd auf einem engen Zirkel longiert. Wenn ich es irgendwie hinbekomme, dass das Pferd sich nicht schon mit den Hufen der Kurvenlage anpasst, dann halt weiter oben in der Schulter und in der Hüfte. Wenn ich dann versuche, durch Anheben der inneren Schulter auch das zu verhindern, muss das Pferd an anderer Stelle "ausweichen". Denn die physikalischen Gesetze eines Kurvenlaufs kann auch Herr Schönaich nicht außer Kraft setzen. Jeder, der nicht versteht, was ich meine, soll einfach mal selbst auf einem relativ engen Kreis joggen. Er wird automatisch die Füße mehr innen belasten. Achtet er dann darauf, die Füße ganz gleichmäßig und "plan" aufzusetzen, wird er das nach kurzer Zeit in den Kniegelenken bzw. der Hüfte merken. Eventuell wird es gelingen, wenn man seinen Körper ganz versteift und gerade streckt, aber dann ist kein Kurvenlauf im klassischen Sinne mehr möglich, sondern man wird anfangen, die Füße "überzusetzen". Und jetzt stellt Euch das ganze mal für ein Tier mit 4 Füßen vor, wo das rechte Hinterbein immer in die Spur des rechten Vorderbeins hufen soll und natürlich auch das linke Hinterbein in die Spur des linken Vorderbeins. Sorry, aber entweder versteh ich hier etwas total falsch, oder das kann nicht gehen.
Deshalb spricht die FN-orientierte Ausbildung ja auch von einer Biegung, die gleichmäßig durch das ganze Pferd gehen soll. Natürlich soll das Pferd in der vertikalen nicht Einknicken oder sich in die Kurve schmeißen, aber je enger der Zirkel, desto mehr "Seitenlage". Ohne Benutzung eines Gelenks keine Chance, das auszubalancieren.
Und außerdem kann ich mir - mit meiner offensichtlich mehr als begrenzten Phantasie - nicht im Traum vorstellen, wie ich ein Pferd korrekt biegen kann, wenn ich nur mit einem Kappzaum - ohne Hilfszügel - auf die Nase des Pferdes einwirke, ohne Schenkel-, Zügel- und Gewichtshilfen.
Ne, ne, mich überzeugt das heute noch nicht.
Snoeffi
Nachtrag: Jetzt habe ich das Video auch gefunden und angeschaut. Oh mein Gott!
