Ententeich

Ich habe mir vor dem Kauf von meinem auch Gedanken gemacht was ich tue, wenn während der Aufzucht irgendwas passiert was ihn unreitbar macht. Erste Frage: was muss denn dafür passieren? Wenn ein so gravierender Unfall passiert, hat er vermutlich heftige Schmerzen, für längere Zeit, eine lange "Heilung"sdauer usw. Das brachte mich dann zu der Frage: kann ich das einem so jungen Pferd überhaupt antun? Nach einem Bruch z.B. ewig in der Box zu stehen, gerade ihm, der so energiegeladen ist? oder kann ich ihm eine so große Kolik-OP zumuten, dass er vermutlich nie wieder ohne dauernde Probleme leben kann? Das finanzielle ist zweitrangig, ich habe dafür eine OP-Versicherung, aber kann ich das dem PFERD zumuten?
Ich würde es NICHT tun! 1.) weil ich es für das Pferd nicht verantworten kann, es aus purem Egoismus leben zu lassen. Wenn er sich so gravierend verletzt, dass ihm eine monatelange Heilungsphase bevorsteht die zum Ziel hat, dass er im Schritt über die Wiese zockeln kann, kommt er zum Schlachter. DAS tue ich meinem (wirklich über alles geliebten!) Pony nicht an! Der, der dauernd rumtobt, spielt, springt und rennt.... wenn der plötzlich mit zweifelhafter Prognose monatelang stehen müsste oder so.... das wäre doch grausam!
2.) weil er gerade mal ein Jahr alt ist..... ich möchte ein REITpony, kein GUCKpony. Wobei das definitiv der nachrangige Grund ist.

Ich kenne eine Stute, die ist durch eine alte Schlagverletzung nicht reitbar, ist Zuchtstute und hat ein wirklich gutes Leben. Aber unter 100 Fällen ist es vielleicht einer, wo es so gut endet.

Bei einem gefährlichen Pferd ist es für mich klar: wenn mein Leben in Gefahr ist, und das ist es bei einem Steiger, gehe ICH vor. Ist das Pferd auch zusätzlich im Umgang noch gefährlich....
Dann ist Gnadenbrot ja nett, aber bitte außer reichweite. Denn wenn das Pferd mich in den Rollstuhl kloppt o.ä., hat es sich ausgegnadenbrotet, denn dann habe ich auch kein Geld mehr dafür!

Fauli, ist Dein Pferd 100 % schmerzfrei? Dann herzlichen Göückwunsch is doch toll! Dann genießt Eure Zeit.

Und GRandessa, meinst Du ich gebe so ein Pferd mal so ab? Da saßen andere Reiter drauf. Davon abgesehen dass ich schon selber keine einfacher Freizeitreiter bin und genügend junge Pferde angeritten habe und einfach mal so behaupte dass ich nicht Ahnungsfrei bin, und dieses besagte Pferd wurde von einem Profi angeritten.

cora ja sie ist es und wird es bleiben, dafür ist gesorgt!

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Manchmal ist der größte Liebesbeweis das Loslassen.

Manoar Gamara
07.05.2003-07.03.2019
Für immer im Herzen.

Charlie 09.09.2009-08.04.2020
Du wurdest geliebt.

DAS sehe ich etwas anders und habe es auch schon vielfach anders erlebt.
Bei Pferden können auch schwere Verletzungen genauso gut heilen wie z.B. bei Menschen und die sind wieder voll belastbar.
Ein Mädel aus unserem Stall hat einen 12-jährigen Holsteiner, der hatte als 1-jähriger einen Oberschenkelbruch - da merkt man NICHTS mehr von - der geht bis M-Dressur.
Eine Bekannte von mir hat ein Fohlen aus dem letzten Jahr das hat scih beim Sprung über ein Zaungatter die Hüfte gebrochen mit 6 Monten - stand dann 6 Monate fest in der Box und kam bei uns zusammen mit der Mutter in diesem Frühjahr das erste Mal wieder raus - das war zu schön, wie das da wieder fröhlich rumlief und hüpfte - so ein Leben ist auch was wert und sicher ist so eine lange "Stehzeit" für ein Pferd nicht toll - aber danach kommen ja noch viele Jahre und die würde man "wegwerfen" wenn man gleich nach dem letzten Gang ruft.

Möglicherweise entscheide ich anders, wenn es wirklich passiert, momentan kann ich aber mit meiner vorläufigen Entscheidung gut leben. Jetzt im Moment sage ich: 6 Monate Stehzeit würde ich meinem Kleinen nicht antun! Das muss nicht jeder toll und richtig finden....

Du pauschalisierst ein wenig zu schnell Grandessa! Natürlich sollen die pferd sich auskurieren! Mein Pferd ist schon dreimal tod gesagt und abgeschrieben worden und lebt immer noch. Und ist sehr erfolgreich gelaufen. Aber es gibt nunmal Pferde, da heilt es nicht mehr. Und die geben ihre Schmerzen nicht an der Boxentür ab! Die haben Ping und keine Aussicht auf Heilung! Und diese gehören nunmal in den Himmel! Auch wenn sie erst 4 sind!

*kopfkratz*

Da haben wir wohl auch was falsch gemacht. Unser jetzt 4 jähriger (SUPER Tier) war als Fohlen schwer krank mit Husten, der stand lange in der Klinik und wurde behandelt. Wir haben gesagt, wenn er noch einen Rückfall haben sollte, kommt der Kopf ab (zur Verdeutlichung, dass das wirklich KEINE Lapalie war!). Tja, wie gesagt heute ist er 4 und kerngesund?!

Unser Pony (jetzt 10 jährig) hatte als Jährling auch ein Weideunfall an der Schulter, das war auch nicht so dolle, wie gesagt er lebt noch?!

Soll ich weiter machen? Wir haben 10 Pferde zu hause stehen, und alle unsere Nachwuchspferdchen wurden behandelt bis sie wieder gesund waren....

1.) Gehe ich nicht ab - das würde anders aussehen

2.) Solltest du meine Posts evt. mal richtig lesen.

3.) Lebe ich nicht in der Wendy-Welt...

4.) Musst du dir nur mal wieder meine Posts durchlesen, dann würdest du evt. auch meine Aussagen verstehen. Aber sie nicht verstehen wollen ist natürlich einfacher.


Naja, ich könnte ewig so weitermachen....

SektoderSelters, ich rede von wirklich schwerwiegenden Verletzungen. Wie andere darüber denken, ist mir, ehrlich gesagt, auch völlig Wumpe. ICH entscheide nach bestem Wissen und Gewissen für mein Pferd, niemals leichtfertig! Und DAS muss jeder für sich selber tun, und jeder trifft unterschiedliche Entscheidungen. Und so ich andere akzeptiere, erwarte ich, dass meine Einstellung dazu und ggf. eine Entscheidung ebenfalls akzeptiert wird.

Ich finde die Diskusion hier echt gut und interessant und bis auf ein paar kleine Aussetzer auch echt vom Ton her völlig in Ordnung.

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OPWuWR (Oper-Perfekten Wald- und Wiesenreiter!).

Also, ich denke, wir driften ein wenig ab, aber ich stand auch schon vor der Entscheidung, Kopf ab oder nicht. Das war nicht was-wäre-wenn-denken, sondern knallharte Realität.
Mein letztes Pferd bekam im Alter von 4 Jahren eine derartig schwere Kolik, dass er operiert werden musste. Die Ärzte haben nach einer Stunde OP gesagt, dass das Pferd noch eine 20%ige Überlebenschance hat, wenn jetzt weiter operiert werden würde. Danach hätte er wochenlang Schmerzen aushalten müssen und wäre für den Rest seines Lebens stark eingeschränkt gewesen. Ich hatte damals keine Zeit zum Nachdenken ich habe mich dazu entschieden, ihn einschläfern zu lassen. Ich hätte mir das Elend nicht mitanschauen können und ich wollte es auch meinem Pferd nicht antun.
Also bitte erzähl mir hier keiner, Hauptsache am Leben lassen, denn es könnte ja wieder besser werden. Wer sein Pferd so wie ich schonmal in so einem erbärmlichen Zustand gesehen hat, der wird so etwas nicht ernsthaft denken wollen.

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... die jeden Tag ihr Gemüse isst.

@Chris
Da würde ich mal ganz gelassen abwarten bis Du in so einer Situation bist. Ich denke nahezu jeder von uns lässt sein Pferd behandeln wenn eine Chance besteht. Was sind denn 6 Monate Stehzeit gegen 25 Jahre Pferdeleben? Nichts!

Da stimme ich dir auch vollkommen zu. Ein Tier das Schmerzen hat und in seinem Leben nie mehr glücklich wird, gehört in den Himmel - keine Frage... Alles andere wäre falsche Tierliebe.

Ich rede auch von schwerwiegenden Verletzungen!

Wenn sich das Tier ein Bein bricht, gut, das ist klar, das wir da nichts machen würden, aber ansonsten schon!

Oh zu Kolik-OP's und Tierliebe habe ich auch eine Geschichte: (und die ist wahr!)
Eine bei mir früher aus dem Stall hatte ein Pferd, das nach einer Kolik-OP ganz jämmerlich und qualvoll verreckt ist. Sie hat daher beschlossen, dass bei ihr kein Pferd mehr wegen Kolik operiert wird, weil sie das keinem Pferd mehr antun will.
Sie hatte dann schon seit Jahren ein neues Pferd. Dieses Pferd hat eines Tages eine Kolik bekommen, kam in die Klinik und die Ärzte dort meinten, dass operiert werden muss. Sie war gegen die Operation und hat gesagt, wenn man ihm so nicht helfen kann, bitte einschläfern.
Das Pferd wurde also eingeschläfert und es gab großes Geheule.
Eine Woche später ruft der Tierarzt an, dass er das nicht gemacht hat, das Pferd die Operation gut überstanden hat und wenn gewünscht abgeholt werden kann.

Es kommt also einfach immer auf den Einzelfall an und man kann sich vorher noch so viel vornehmen...