Horseman74 hat geschrieben:
@ Snoeffi: Ich hab mir den Link mangels Zeit noch nicht weiter näher angeschaut, aber so wie Du die Sache beschreibst, sehe ich da wiedermal ein ganz typisches Phänomen: Die Idee ist meinetwegen gut, aber es hapert an der Weitervermittlung und durchweg konsequenten Erläuterung dieses Wissens.
Immerhin muß ein guter Ausbilder nicht nur fähig sein, eine wirksame Lösung zu entwickeln, er muß sie nunmal auch verbalisieren können - naja und an dieser Stelle scheitert's nunmal bei einigen.
Wie war das noch mit dem Küssen?
"Das kann man nicht beschreiben, das muß man einfach mal erlebt haben."
Das ist dann das Dilemma. Davon daß ich mit nem Knutsch-Profi übe, MUSS ich nicht zwangsläufig selber besser werden, wenn es mir nicht gelingt, die mir gezeigten Techniken festzuhalten und selbst umzusetzen.
Horsi
Sorry Horsi, aber hier kann ich Dir nicht zustimmen. Bei dem Beispiel mit dem Küssen ging es um Feinabstimmung einzelner Hilfen und um das Reitgefühl, was man im Sattel haben sollte. Wie gesagt - hier ging es um fühlen, erspüren von Bewegungsabläufen.
Bei der Seite von Schöneich geht es um Erklärungen angeblich feststehender anatomischer Gegebenheiten und medizinisch belegbarem Zusammenhängen zwischen Bewegung und Muskulatur etc. Wenn ich nicht in der Lage bin, anhand eines von mir gewählten Anschauungsfotos gebäude- und bewegungstechnische Zusammenhänge zu erklären, dann ist an der Sache was faul (entweder an der Methode selbst oder an dem Erklärenden). Wenn ich das aber dann auch noch auf meiner Homepage, die ja zur Erklärung meiner Sache dienen soll, selbst publiziere, ist das mehr als fragwürdig.
Das hat mit einem Erklärungsversuch von Gefühlen - egal ob beim Reiten oder beim Küssen - in meinen Augen nichts zu tun.
Horseman74 hat geschrieben:
Unter'm Strich bleibt immer derselbe einzige Nenner, nämlich das Pferd und seine artspezifischen charakterlichen und pysiognomischen Grundbedingungen. Es mag mehr oder weniger große Unterschiede geben, aber Pferd bleibt nunmal Pferd und der Mensch hat schonmal hierdurch nur ein begrenztes Spektrum an Möglichkeiten, es auszubilden.
Deswegen ist es ja auch naheliegend und logisch, daß es immer wieder Parallelen und exakte Übereinstimmungen in bestimmten Punkten geben wird - sie werden nur von verschiedenen Seiten und Motivationen her angegangen und wiederum unterschiedlich erklärt. Horsi
Teilweise kann ich hier zustimmen. Trotzdem bleibe ich dabei, dass es für
ein Ausbildungsziel auch nur
einen richtigen Ausbildungsweg gibt. Natürlich haben unterschiedliche Reiter unterschiedliche Ziele. Die einen wollen ein turniertaugliches Westernpferd, die anderen ein Dressurpferd für das große Viereck, die anderen einen Springkracher, wieder andere ein braves Ausreitpferd, die anderen wollen ein super wendiges Polopferd, die vierten ein Kutschpferd etc. etc. Ich kenne mich wirklich nicht in allen Sparten aus - eher sogar in den wenigsten - aber wenn das Ziel ein gut gymnastiziertes, ausbalanciertes, leistungsfähiges und möglichst lange gesunderhaltenes dressurmäßig zu nutzendes Reitpferd sein soll, dann gibt es nur einen Ausbildungsweg und der ist durch die Ausbildungsskala und die in den Richtlinien für Reiten und Fahren nachzulesenden Methoden vorgegeben.
Egal wie weit man über den Tellerrand hinausschaut. So manch einer sollte lieber erst einmal das verstehen und beherrschen, was sich auf dem Basis-Teller befindet, bevor er voller Eifer über eben diesen Rand hinausstarrt und doch nie richtig sehen lernen wird.
Snoeffi