Singvogel hat geschrieben:
Das hat sehr viel miteinander zu tun. Denn wenn Pferde an der Longe am Kappzaum eine für sie biomechanisch günstige Art sich zu bewegen lernen, dann brauchen sie auch mit dem Anfänger auf dem Rücken keine Hilfszügel.
Ich stimme baura vollumfänglich zu, was die Anweisungen zum Longieren am Kappzaum betrifft. Relativ gut erklärt wird dies in der neuen Buchreihe zum akademischen Reiten bei Rüschlikon.
maharani hat geschrieben:
Hier sieht man, dass das Pferd auch gelernt hat, sich dem Druck der Ausbilder durch ein "Ausweichen" im Übergang HWS/BWS zu entziehen. Das ist fatal, denn daraus entstehen feinste Verspannungen und Blockierungen, die wiederum einen Rattenschwanz an weiteren Problemen (vor allem für die Vorhand) nach sich ziehen können.
Das Pferd hat gar nicht gelernt sich den Druck der Ausbinder zu entziehen, weil es noch gar nicht gelernt hatte, daß es überhaupt Kontakt zu den Ausbindern aufnehmen kann. Der war das erste Mal auf der Weide longiert worden und kannte das gar nicht, weil er ohnehin nicht longiert wurde. Auch war er erst kurz angeritten gewesen, um dann wachstumsbedingt wieder monatelang pausieren zu müssen.
Die Ausbinder wurden bewußt so lang gelassen, daß das Pferd erst einmal seinen kurzen (anatomisch bedingt) Hals lang machen konnte. Der sollte selber erst einmal den Kontakt suchen.
Und wie man sehen kann, suchte er noch gar keinen Kontakt zum Gebiß.Trotzdem versuchte er seinen Hals soweit er es körperlich hin bekam fallen zu lassen. Im Freilaufen (kleine Halle) lief er immer wie auf dem 2. Bild.
Reiten ging ja nicht, weil er massiv hinten überbaut war, dazu eine schwache Lendenpartie hat, die es ihm unmöglich gemacht hätte, einen Reiter zu tragen, außerdem ganz unmodern einen Axthieb.
Es ist schon spannend, anhand von Bildern Rückschlüsse zu führen, die gar nicht möglich sind, weil man die Hintergründe gar nicht kennt.
baura: die Longe hing durch, weil ich nicht das Talent habe gleichzeitig zu fotografieren und dabei Peitsche und Longe zusammen so in der Han dzu halten, daß das Pferd dann nicht rein kommt.
Longieren tue ich fast ausschließlich am Kappzaum mit Gebiß, weil ich u.a. keine Longe im Trensenring haben möchte. (gibt noch mehr Gründe

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