Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
Aktuelle Zeit: 30. April 2025, 22:20


Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 31 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. September 2013, 21:27 
Offline

Registriert: 2. Oktober 2007, 13:50
Beiträge: 739
Islands hat geschrieben:
Ich verfolge den ländlichen Turniersport im A/L-Bereich jetzt schon etwa 30 Jahre. Insgesamt war das Niveau schon immer mehr oder weniger so, früher war es nicht besser! Mit gewissen regionalen Unterschieden, klar. Wir haben heute sogar häufig mehr Lektionenkorrektheit finde ich. Und Reiter, bei deren Ritten man dahinschmelzt, waren und sind schon immer dünn gesäht, in jeder Klasse.


Hm, was aber eindeutig früher höher war, sind die Anforderungen innerhalb der einzelnen Klassen. Ich habe hier ein Aufgabenheft von 1980, da kommt z.B. in einer E-Dressur schon Mittelgalopp vor, in einer A-Dressur eine Volte mit 8m Durchmesser - das wäre heutzutage erst ab jeweils der nächsthöheren Klasse gefordert. In einer anderen L-Dressur kommt dafür starker Trab vor. Das nur als Beispiel. Im Gegenzug sind in den heutigen Aufgaben vielleicht mehr Prüfsteine für Losgelassenheit (Zügel-aus-der-Hand-kauen, Überstreichen) enthalten.

Dennoch finde ich, dass in den letzten 5-10 Jahren die Entwicklung dahin geht, Paare mit grundlegenden Mängeln in der Ausbildung deutlich tiefe Noten zu vergeben. Konstant zu eng gerittene Pferde, verspannte Pferde, etc. habe ich schon häufig mit Noten unterhalb von 5,0 aus E- und A-Dressuren kommen sehen. Egal wie "korrekt" Hufschlagfiguren oder Übergänge am Punkt geritten wurden.

Was die besondere Prüfungssituation angeht: Ich denke, dass das heutzutage mehr zum Tragen kommt als früher, weil der Anteil der Leute, die nur alle Jubeljahre mal aufs Turnier fahren, steigt. Die bekommen gar nicht die Routine, um auf Turnier genauso zu reiten wie zu Hause.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. September 2013, 22:06 
Offline

Registriert: 16. Juli 2009, 19:13
Beiträge: 2077
Wohnort: Bayern
Ich kann den meisten hier nur zustimmen.
Ich habe ja im Winter 2012/2013 von Springen zu Dressur gewechselt und bin ursprünglich schon davon ausgegangen, dass ich mir erst einen "Namen" erarbeiten muss, bis ich mal platziert bin. Mein Pferd ist auch nicht der einfachste, ziemlich schissig und dadurch gern mal festgehalten, springt mir schonmal weg, wenn ich nicht aufpasse und ist, wie wohl jedes Pferd, in der Prüfung deutlich schwieriger zu reiten.

Und trotzdem war ich gleich in der ersten L Dressur platziert (alle Lektionen grandios geklappt und ab der Hälfte der Prüfung lief er locker seine Runden) und hatte insgesamt eine ziemlich erfolgreiche Saison, sogar mit L Kandaren Platzierung. Und ich hätte mir in 2 von 11 Prüfungen eine etwas höhere Note erwartet, im Vergleich mit den anderen war es aber dann voll gerechtfertigt, sodass ich mit einer 5,9 sogar noch ziemlich gut platziert war. Die Protokolle waren zu 85% so, wie wenn ich sie selbst geschrieben hätte UND die Richter haben auch erkannt und gewürdigt, wenn sich mein Pferd zu Beginn etwas festgehalten hat, ich es aber dann noch locker bekommen habe, oder eben einzelne sehr gute Passagen dabei waren. Bei schlechten Auftritten habe ich natürlich mein Fett ziemlich wegbekommen....

Unter anderem passierte dieses Jahr auch, dass eine Reiterin, die ihr Pferd ziemlich eng reitet, schon am Abreiteplatz von einer Richterin angesprochen wurde, dass keine Rollkur geduldet wird und auch eine Kaderjuniorin, die super draufsitzt, aber das Pferd halt jedes gedrückte Knöpfchen perfekt und auswendig ausführt, das die Reiterin nur minimal tuschiert, eine untere 6 bekommen hat. Den Eltern, die schonmal vorsorglich den Sieg ihrer Tochter gefeiert haben, fiel dementsprechend die Klappe runter.

Im Gegensatz dazu: Die Reiter, die vernünftig ritten und vielleicht mal einen Patzer hatten, aber eine sehr reelle Vorstellung ablieferten, waren jedes Mal in der Platzierung zu finden (die, die ich gesehen habe zumindest :wink: ). Was ich auf den Abreiteplätzen mitbekommen habe, machte mich zum Teil mit meinem normalen Pferd etwas schüchtern, weil echt ein paar super Pferd-Reiter-Paare zu finden waren. Jedoch haben die auch nur mit Wasser gekocht und die Leistungen waren schlussendlich total nachvollziehbar.


Insgesamt kann ich sagen, dass ich das Niveau zum Teil schon ziemlich hoch fand, dass schlechte Ritte mit sehr schlechten Noten bewertet wurden (beispielsweise eine 3,5 in einer L Trense!), dass supergeile Pferde, die zusammengezogen waren, aber alle Aufgaben gemeistert haben, trotzdem nur im Mittelfeld gelandet sind und supertolle Schwebetritte dank 0,0 Losgelassenheit auch keinen Blumentopf gewonnen haben, obwohl es an sich vom Reiter her nicht schlecht geritten war.


Zusammenfassung: Ich bin mehr als positiv überrascht und so macht Turnierreiten Spaß. Ich hoffe sehr, dass es sich weiter in diese Richtung entwickelt und habe meine Vorurteile gegenüber dem Dressurreiten völlig über Bord geworfen.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 30. September 2013, 09:54 
Offline

Registriert: 11. Mai 2007, 14:38
Beiträge: 1998
Wohnort: Südheide am Wald
Eva hat geschrieben:
Hm, was aber eindeutig früher höher war, sind die Anforderungen innerhalb der einzelnen Klassen. Ich habe hier ein Aufgabenheft von 1980, da kommt z.B. in einer E-Dressur schon Mittelgalopp vor, in einer A-Dressur eine Volte mit 8m Durchmesser - das wäre heutzutage erst ab jeweils der nächsthöheren Klasse gefordert. In einer anderen L-Dressur kommt dafür starker Trab vor. Das nur als Beispiel. Im Gegenzug sind in den heutigen Aufgaben vielleicht mehr Prüfsteine für Losgelassenheit (Zügel-aus-der-Hand-kauen, Überstreichen) enthalten.
Und das war schon leicht entschärft, im Heft von `76 wurde auch noch in der A, glaube die 6 war das, ein Überstreichen gefordert. (Ich Esel, hab das Heft vor einigen Jahren fort geworfen :? )Das darin weniger Prüfsteine enthalten waren, halte ich aber für ein Gerücht, allein die Vielzahl der Übergänge. Werde mal nach alten Protokollen buddeln, eine alte A kriege ich bestimmt noch zusammen
Dennoch finde ich, dass in den letzten 5-10 Jahren die Entwicklung dahin geht, Paare mit grundlegenden Mängeln in der Ausbildung deutlich tiefe Noten zu vergeben. Konstant zu eng gerittene Pferde, verspannte Pferde, etc. habe ich schon häufig mit Noten unterhalb von 5,0 aus E- und A-Dressuren kommen sehen. Egal wie "korrekt" Hufschlagfiguren oder Übergänge am Punkt geritten wurden.
Gerade im letzten Jahr hatte ich auch kurzfristig den Eindruck, deshalb war ich so sehr enttäuscht. Möglicherweise habe ich gerade zwei der hoffentlich weniger werdenden Richter-Ausnahmeexemplare erwischt.
Es freut mich, das mehrere von Euch, ähnliches wie Eva erleben, das lässt doch hoffen :alol:

Was die besondere Prüfungssituation angeht: Ich denke, dass das heutzutage mehr zum Tragen kommt als früher, weil der Anteil der Leute, die nur alle Jubeljahre mal aufs Turnier fahren, steigt. Die bekommen gar nicht die Routine, um auf Turnier genauso zu reiten wie zu Hause.
Aber wenn das die Mehrzahl ist, ist doch schon mal für Chancengleichheit gesorgt :wink:
Nein, im Ernst, klar fehlt die Routine, aber nach meiner Erfahrung als jahrelanger TT, machten den besten Job immer die Teilnehmer, die zu Hause fleissig an den Grundlagen gearbeitet hatten und sie starteten ebenfalls nur wenige Turniere im Jahr.

_________________
Man wird älter als `ne Kuh und lernt fleissig noch dazu ;- )


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 1. Oktober 2013, 15:04 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 3. Mai 2007, 09:44
Beiträge: 2830
Wohnort: Schwabenländle
Ich hab ja von normalen FN-Prüfungen nicht so sonderlich viel Ahnung, aber weil weiter vorn jemand irgendwas von "die Noten müssen ausgeschöpft werden" und "ein Richter sagt: da gibste dem mittelmäßigen halt doch mal ne 6 oder 6,5" schrieb:
das halte ich für falsch. Es gibt doch Vorgaben, was genau für welche Note zu zeigen ist. Und wenn in einer Prüfung nun mal 60 Reiter reiten und beim Besten reichts laut Notenvorgabe nur für ne 5,9 dann muss der trotzdem ne 5,9 bekommen. Dann gewinnt halt jemand mit einer 5,9 - in dem Fall hat der dann halt Glück gehabt, dass niemand sonst besser geritten ist.
Man muss sich doch realistisch einschätzen können und wofür gibts sonst diese Vorgaben, was für welche Note gefordert wird? Ich bin voll dafür Notenspektren sowohl nach oben als nach unten auszuschöpfen, aber bitte nur wenn das auch gerechtfertigt ist!

Als ich früher noch auf Schulpferden an Isi- Turnieren teilgenommen habe (ist schon ne Weile her) da gab es einige der leichten Prüfungen (in meinem Fall damals eine T 1.5, heute heißt das glaube ich anders) mit über 50 Startern, in denen die 5 Besten Noten im Bereich zwischen 5,9 und 6,2 bekamen, weil es einfach die Leistung war, die sie gezeigt hatten. Da gabs dann halt noch mal ein Stechen der 5 Besten und das wars. Hat sich auch keiner beschwert, dass die Prüfung am Ende mit so einer Note gewonnen wurde.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 1. Oktober 2013, 19:31 
Offline

Registriert: 25. August 2009, 11:21
Beiträge: 950
Isjaki, das sehe ich auch so. Und die meisten Richter hier richten auch nach dem, was gezeigt wird, nicht nach *wir brauchen noch ein paar 6er und 7er für die Platzierung". Vor ein paar Wochen wurde hier eine Trensen-L ab 5,2 platziert. Sieger 7,x, 2. 6,x, 3. Platz hatte 5,9 und der Rest war 5,4-5,2. Das bei einem Starterfeld von über über 25 TN glaube ich. "Schlimm" genug, dass man mit 5,2 noch platzieren muss, aber immerhin wissen die Leute dann, das es nicht berauschend war.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Oktober 2013, 07:19 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 23. Oktober 2007, 13:58
Beiträge: 7522
Wohnort: Takatukaland
Pernod, allerdings erzählt keiner normaleweise freiwillig, dass er mit 5,2 noch platziert war. So was wird ja in der Regel dann mal unter den Tisch fallen gelassen.
Aber ehrlich gesagt, wäre ich als Richter auch genervt, wenn man die Saison über ständig Paare vor der Nase hat, die den Anforderungen einfach nicht entsprechen.

_________________
Die lautesten Kühe geben die wenigste Milch


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Oktober 2013, 10:12 
Offline

Registriert: 25. August 2009, 11:21
Beiträge: 950
Feuerblitz, das stimmt. Da heißt es dann nur *ich war 6. in der L* und man wundert sich, wenn man das Paar von Zuhause kennt. :-|

Genervt wäre ich da allerdings auch. Ich finde es aber gut, dass sie trotzdem nicht hochziehen.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Oktober 2013, 10:26 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 3. Mai 2007, 09:44
Beiträge: 2830
Wohnort: Schwabenländle
Ich wäre als Richter natürlich auch nicht begeistert - trotzdem kann man den Leuten deshalb keine schöngeredeten Noten geben. Es geht beim Reiten ja nun mal nicht um ein Verhältnisnotensystem, wo der Beste immer ne 10 bekommt und die anderen dann runtergestuft werden (wobei es das bei uns aufm Turnier beim Kostümpaarreiten auch schon gab) sondern es gibt Vorgaben, an die man sich halten muss.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Oktober 2013, 07:15 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 06:37
Beiträge: 7010
Wohnort: Hessen
Hm... Ich wage mal zu behaupten dass die Vorgaben genauso schwammig und subjektiv auszulegen sind, wie mündliche Noten oder die Bewertung einer deutsch Interpretation in der Schule.

Grad beim gemeinsamen richten in den unteren Klassen ist das extrem. Da gibt es eine einzige Note für 3-5 min reien, die sich aus der Bewertung von zwei Richtern zusammensetzt. Klare Vorgaben kann es da nicht mehr geben, was wieviel ist. Klar ist hinterlegt was die notenskala in Worten bedeutet. Aber was perfekt, was sehr gut, was ok, was schlecht und was nicht gezeigt ist. Dafür gibt es keinen bewertungskatalog.

Bei getrenntem richten und Noten für jede einzelne Lektion wird es etwas besser. Da wird dann auch mal ne 3 gezückt wenn eine Lektion zwar noch erkennbar aber nicht gut ist oder ne 9 wenn's quasi perfekt ist. 1,2 und 10 durfte ich aber noch nie drunter setzen.

Skala voll ausnutzen is sicher gut gemeint, aber Wann gibt man denn z.b. Auf nen fliegenden galloppwechsel noch ne 1? Ne 3 gibt's ja in der Regel schon wenn der deutlich nachgesprungen war oder mit stärkerer Spannung etc. 1 wäre dann: Pferd rudert mal mim Hinterbein in die richtige Richtung, springt aber doch nicht um oder wie? :mrgreen: oder pferd springt erst 15 m nach dem Punkt um? Sorry, aber dafür kommt normalerweise der schöne Strich rein und das gilt als nicht gezeigt ;)


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Oktober 2013, 10:53 
Offline

Registriert: 25. August 2009, 11:21
Beiträge: 950
Dabadu, ein Richter sagte bei uns mal, für Anwesenheit gibt es die 1. :alol:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Oktober 2013, 11:58 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 06:37
Beiträge: 7010
Wohnort: Hessen
Hihi, beim gemeinsamen richten schon. Sagte ne bekannte auch: wir haben bisher nur einmal in meiner richterkarriere ne 1,5 gezückt. Das war ein Mädel auf nem total überdrehten Gaul, der total spannig, hocherhobenem Hauptes und brüllend durch die Prüfung steppte. Einwirkung und kontrolle war nur noch durch starke zügeleinwirkung möglich. Gebockt hat er auch, Lektionen konnte sie kaum mehr zeigen, sie war damit beschäftigt das Tier mit genügend Abstand hinter dem andern zu halten :alol: und hat dann wohl vor lauter vergessen die Hand zu heben.

Das genau ist ja der Punkt. Wenn's richtig Kacke läuft heben 99 % der Leute die Hand. Und bei denen, die nicht mehr fähig sind die Hand zu geben löst es sich meist bin en einer runde indem der Reiter unfreiwillig das Pferd verlässt oder das Pferd aus dem Viereck verschwindet. Bzw wenn die Einwirkung komplett weg ist wird meistens schon vorher abgeklingelt, bevor was passiert ;)


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Oktober 2013, 07:51 
Offline
VIP-Ente

Registriert: 3. Mai 2007, 07:41
Beiträge: 2803
Wohnort: Niedersachsen
Isjaki hat geschrieben:
Ich bin voll dafür Notenspektren sowohl nach oben als nach unten auszuschöpfen, aber bitte nur wenn das auch gerechtfertigt ist!



Müssen sich die Richter aber auch erstmal trauen, aber insgesamt habe ich schon den Eindruck, es geht in die Richtung, jedenfalls beim Reiten.

Mein Mann hatte dieses Jahr das Glück, die wahrscheinlich beste A-Dressur seiner Richterkarriere präsentiert zu bekommen, die wirklich annähernd perfekt war. Er hätte ohne zu zögern zu einer 9,x gegriffen. Sein Kollege wollte da nicht mitgehen, nach dem Motto, wie sieht das für die anderen aus. Es gab dann irgendwie ne hohe 8. Sie haben das hinterher nochmal diskutiert, und da meinte der Kollege, ja, war blöd, hätte man doch machen sollen, aber er hätte sich halt nicht getraut.

Genauso ist es bei uns immer mit der 5 - im E und A-Bereich darfst du mit unter 5 nicht in die Geländeprüfung. Was wird da rumgeeiert - und wenn einer mal wirklich derbe grottig ist bekommt er ne 4,9. DAS finde ich dann richtig fies. Dabei sind ganz oft welche am Start, die würden aus ne gerittenen Dressur mit weniger als 4 rauskommen. Unsere Fahrrichter haben sich schon ziemlich bequem zwischen 5 und 7 eingerichtet. :cry:

Was die Entwicklung Pferde/Reiter angeht sehe ich eine umgekehrte Entwicklung. In den 70er/80ern gab es noch einen großen Teil wirklich grottiger Pferde, mit erheblichen Exterieurmängeln und bar jeden Bewegungspotentials. Man hat sich damals aber wirklich bemüht auch diese K***tiere irgendwie angemessen zu präsentieren und zur Mitarbeit zu bewegen. Gab ja nichts anderes. Das war ungleich härtere Arbeit als bei den heutigen Produkten, die schon erhebliche bessere Grundveranlagungen mitbringen. Die Schlechtesten von heute sind immer noch besser als die Besten vor 30 Jahren... Nicht zu vergessen die Einheitspritschen, die es damals gab, und auf denen man trotzdem einen guten Sitz zeigte. Bei manchen heute hat man ja Angst, dass die runterfallen, wenn sie nicht in ihren Reitorthesen festklemmen.

_________________
Though nothing, will keep us together
We could steal time,
just for one day
We can be Heroes, for ever and ever.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 5. Oktober 2013, 05:32 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 1. Oktober 2008, 14:45
Beiträge: 5192
Adrenalin hat geschrieben:
Bei manchen heute hat man ja Angst, dass die runterfallen, wenn sie nicht in ihren Reitorthesen festklemmen.


:hu:

You made my day ... wo ich armes Hasi so früh aus dem Bett gefallen bin weil einfach zu viel gegessen gestern Abend ...

_________________
Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2013, 20:47 
Offline

Registriert: 11. Mai 2007, 14:38
Beiträge: 1998
Wohnort: Südheide am Wald
Hatte nun mal etwas Zeit und habe das `Vorwort´ des Aufgabenheftes und die Leitfäden zu den einzelnen Klassen etwas eingehender studiert.
Die Vorgaben sind schon recht klar und eindeutig formuliert. Nun erstaunt es mich nicht mehr ganz so, das offensichtliche Ausbildungsfehler so hoch bewertet wurden.

Mein Fazit: Es gibt zwei Welten FN.
Eine, die noch sehr viel Wert auf eine fundierte Ausbildung von Pferd und Reiter legt und sich nach dem Pferd richtet.
Die Zweite, hat den Schwerpunkt eher auf Wettkampf, da ist das Pferd Statist und es ist nicht unbedingt nötig, wirklich dem Pferd gerecht, zu Reiten.

Ich kann nur für die Pferde hoffen, das sich langfristig doch wieder die pferdeschonendere Art und Weise zu Reiten durchsetzt. Und, auch wenn es schon seeehr lange zurück liegt, ich weiss, das gutes Reiten sportliche Hochleistungen nicht ausschließt.

_________________
Man wird älter als `ne Kuh und lernt fleissig noch dazu ;- )


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 30. Oktober 2013, 19:52 
Offline

Registriert: 2. Mai 2007, 14:42
Beiträge: 2638
Ich habe ja nun auch einen Einblick in die Dressurwelt bekommen.
Ich finde eigentlich, dass in der Dressur scheinbar zumindest von den Noten her realistischer benotet wird als im Springen. Wenn ich mich an meine Springzeit erinner, wie odt ich da 8ter Noten hatte...Wenn man unter 7 war brauchte man garnicht auf die Platzierung zu warten...

Ich war ja nicht oft los, aber außer bei einem Turnier muss ich sagen, dass ich die Benotung sehr realistisch fand.
Ich habe auf einem Turnier einen Richter gefragt was ich tun muss um eine noch bessere Note zu erreiten.
Er sagte genau das was hier schon jemand geschrieben hat: Du musst auf den Punkt reiten. Das war alles etwas zu schwammig. Gut geritten aber halt schwammig. Man muss die einzelnen Lektionen auf den Punkt reiten und die Richter müssen sie erkennen können...
Und genau da liegt bei vielen (bei mir auch) das Problem. Es sieht nett aus aber die Lektionen sind nicht richtig zu erkennen.
Da habe ich beim letzten Turnier drauf geachtet und es wurde direkt belohnt.

Bei einem Turnier war es so, dass einer ihr Pferd während der Aufgabe drei Mal völlig durchgegangen ist (mit Buckeln und quer übers Viereck rennen). Sie kam da mit einer 7,3 raus....Das habe ich also auch erlebt. Das war allerdings ein Einzelfall.

Ganz am Anfang hat jemand geschrieben, dass wenn nur noch 5er Noten verteilt werden würden keiner mehr los fahren würde... Bei meinem letzten Turnier wurde in der L-Trense ab 5,4 platziert. Gewonnen hat eine 7,3, danach 6,7 und noch eine andere 6er die anderen 5er Noten und schlechter.
Das gibt es also durchaus...

Habe ein Mal bei einer Dressurpferde zu geschaut wo ich die Noten auch überhaupt nicht verstanden habe. Keine Ahnung worauf die da geachtet haben.... :keineahnung:

Aber meine bisherigen Erfahrungen (ich weiß es sind wenige) fand ich die Notenvergabe recht realistisch.


Zuletzt geändert von Pluchi am 31. Oktober 2013, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 31 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste


Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de