Phillis hat geschrieben:
Bei nem jungen oder beim Springen setze ich die Gerte auch schonmal an der Schulter ein.
Aber Kruppe? Sprunggelenk? Warum genau setzt ihr sie da ein?
Verwahrender Schenkel unterstützen: ebenfalls direkt dahinter anlegen oder wenn es um mehr Biegung geht, wie im Travers: außen Richtung Kruppe anlegen oder leicht touchieren. In der Biegung (Volte z.B) das Hinterbein heranholen: Richtung Flanke/Sprunggelenk touchieren. Kruppe kann man gut für Halten nutzen. Gibt noch einiges mehr, sind nur Beispiele ...
Phillis hat geschrieben:
Es hat ja einen Grund, die Gerte am treibenden Schenkel einzusetzen und damit die Bauchmuskeln zu kitzeln, die wenn sie sich zusammen ziehen ein Vorschnellen des HB zur Folge haben.
Der Grund, die Gerte als Unterstützung des treibenden Schenkels direkt dahinter einzusetzen liegt darin, dass nur so das Pferd es versteht – weil es dieselbe Stelle ist. Das Touchieren am Hinterbein/Flanke löst wesenlich mehr reflektorischen Impuls aus.
Mir ist vorhin bei Reiten eine Szene aus einem Lehrgang vom letzten Jahr wieder eingefallen: Der Ausbilder hat einen der Teilnehmer (dieser ist selbst Trainer A und erfolgreich bis S-Dressur auf selbst ausgebildten Pferden) darauf aufmerksam gemacht, dass das Pferd seine Gertenhilfe als Unterstützung des treibenden Schenkels nicht verstehen kann, weil sie viel zu weit hinten ansetzt. Der hat blöd geguckt: Da reitest du erfolgreich S und kannst die Gerte tatsächlich nicht korrekt und gezielt platzieren. Die Folge war: das Pferd hatte nur noch Fragezeichen, Taktstörungen, fiel aus.