Fenek hat geschrieben:
Der korrekte Begriff lautet "offene Ganasche". Das hat nichts mit dem anatomischen und auch nichts mit dem reiterlichen Genick zu tun. In Vorwärts(abwärts)dehnung streckt das P. den Schädel nach vorne hin zum Gebiss oder auch zum beispielsweise Kappzaum. Nicht mehr. Die anatomische Ganasche beschreibt die Weite der Unterkieferäste in der Medianebene. Kann für uns bedeutsam sein, ist es heute bei korrekter Zucht regelmäßig nicht mehr. Es sei denn, irgendjemand hat einen unbrauchbaren irrenhuzulelenlgottweißwasMix, der für Chappi geplant war, "gerettet", und damit seiner korrekten Bestimmung entzogen. Vermutlich fallen ca. 50% der sog. Freizeitpferde in diese Kategorie - dann ist die Blödfrxx leider selbst schuld. Man weiß ja alles besser. Das anatomische Genick ist die atlantooccipitale Verbindung (Hinterhaupt/erster HWK). Die spielt bis Klasse M/S keine Rolle, das bis hierhin tatsächlich das Nachgeben und Mitschwingen des Unterkiefers in ap-Richtung (von vorne nach hinten und vv.) das Entscheidende ist. Das ist die sog. reiterliche Ganasche! Nur in Momenten höchster Versammlung wird das anatomische Genick "bloßgelegt"; dann ist nurmehr losgelassenes Schanier geführt vom viertelkreisgebogenen Hals, der die Lastaufnahme der HH nach vorne ausgleicht. Dies ist die einzige Situation in der das P. durch das "reiterliche Genick" geht.Das ist sehr sehr selten - selbst bei Olympiaden. Zuletzt sah man es bei Reiner Klimke. Schade. Der Begriff wird seit Langem missbraucht, weil der Durchschnitt ihn nie verstanden hat. Wie auch?
Ja klar: Seit Klimke hat es keiner mehr geschafft sein Pferd korrekt durchs Genick zu reiten.
Den Rassenrassismus fand ich auch ziemlich witzig. Abgesehen davon, dass Ganaschenfreiheit – und um die geht es beim Reiten – nicht nur mit der Weite zwischen den Unterkieferästen hinreichend beschrieben ist, sondern auch die Rundung sowie ausreichende Absetzung zur Ohrspeicheldrüse beinhaltet.
Wenn du mir jetzt noch erklärst, was du mit "bloßgelegt" meinst ...