Tja, es stimmt zwar, das v/a Ziel der Lösungphase ist und die Wege dorthin je nach Pferd unterschiedlich sein mögen, aber Hinter dem Zügel laufen ist definitiv keine angeborene Pferdeigenschaft, sonderen ein hereingerittener Fehler! Ursache ist regelmäßig, daß per Hand eine bestimmte Kopfhaltung erzwungen wurde und daß das Pferd gelernt hat, daß es hinter dem Zügel zumindest im Maul in Frieden gelassen wird. Also macht es irgendwie den Hals krumm und dödelt ansonsten weiter rum.
Aber fangen wir doch am Anfang an. Du schreibst:
dabadu hat geschrieben:
Meine Stute hat die Motivation nicht gepachtet, es ist schwer ihr Hinterbein zu aktivieren und sie reell über den Rücken zu bekommen. Und zwar zum einen, weil sie eben schlicht faul ist und die treibenden Hilfen nicht so annimmt wie es sein sollte,
Wenn das das Grundproblem, ist dann fang doch auch da an! Ein Pferd muß im Takt vorwärts gehen und sich treiben lassen. Solange das nicht gegeben ist, brauche ich mir über Anlehnung überhaupt keine Gedanken zu machen. Also versuche Takt herzustellen und zwar von Minute 1 an.
Zitat:
Meine RL und ich sind deshalb dazu übergegangen es zu tolerieren, dass sie in der lösungsphase eben erst mal zu eng ist, wenn man eine reelle verbindung zum pferdemaul will. Und ohne die kann ich 2 h reiten und sie wird nicht locker. Sprich ich nehme die Zügel gerade so weit auf, dass ich einen leichten zug drauf habe (und treibe natürlich immer schön weiter von hinten dran!").
Hmm, das paßt nun irgenwie überhaupt nicht zusammen... oben schreibst Du, das Pferd akzeptiert die vorwärtstreibenden Hilfen nihct, was ich Dir glaube. Hier schaffts Du es dann immmer schön nach zu treiben...was denn nun? Außerdem hätte ich zwei Fragen an Deine RL:
1.) Wie kann bei einem Pferd hinter dem Zügel eine "reele" Verbindung zum Pferdemaul bestehen? Wo Du dann auch noch nach eigener Aussage ja auch nichts in der Hand hast?
2.) Wie kann ich bei einem Pferd, das nicht im Takt und noch nicht Losgelassen ist (Lösungsphase!) Anlehnung erwarten?
Wenn ein Pferd mal zu eng kommt, ist das für sich noch kein Drama. Ein Drama ist es, das zu akzeptieren!
Zitat:
Ich weiß, dass mein Pferd leider nicht lehrbuchmäßig reell läuft. Aber macht es sinn das in eine schablone zu pressen und zu sagen: ich schluffe dann halt ohne anlehnung runde um runde auf der vorhand
Das Pferd soll auch nicht "schluffen" sondern im Takt vorwärtslaufen und dabei jederzeit den vorwärtstreibenden Schenkel annehmen! Wenn diese Basis gegeben ist, dann kann ich mich mit diesem Anlehnungsproblem beschäftigen und versuchen, mit tiefer Hand das Pferd immer wieder vorzutreiben, sobald es sich verkriecht.
Gerade wenn es Probleme gibt, darf man die Ausbildungsgrundsätze nicht über Bord werfen sondern muß das Problem von Grund auf angehen. Hier muß eben erstmal der Takt nebst treibendem Schenkel ins Reine, bevor ich an der Anlehnung arbeite.
Gruß,
Pegasus