halskrause? so ein schwachsinn.
das problem "kopf" fängt unten an und hört oben auf.
wenn der restliche körper flektiert aufm pferd sitzt kann der kopf nur mit kraftanstrengung üben bleiben.
bei den meisten otto-normal-menschen liegt das problem aber in der brustwirbesäule, da viel am schreibtisch gesessen wird.
sind die schultern eher nach vorne gezogen fällt der kopf genau dazwischen.
einfach schultern zurückziehen bringts aber leider auch oft nicht. :-(
die arbeit beginnt hier schon vor dem reiten und im alltag: achte mal, wie du sonst so sitzt. allein, wenn man mal drauf achtet und sich ab und an gerade hinsetzt schult das das bewusstsein.
einige übunge für den alltag: brustmuskulatur dehnen, bauchmuskeln kräftigen, hüftbeuger und hintere beinmuskulatur dehnen, letzter auch kräftigen. ausgleichssport betreiben!
übungen für aufm pferd:
1. hand/faust mindestens senkrecht stellen, am besten daumen nen ticken nach aussen drehen. das öffnet den brustkorb und richtet den oberkörper mehr auf. probiers aus. dreh bewusst die daumen nach innen und mal nach aussen und beobachte, was dein körper, deine schultern, dein becken und dein kopf machen.
2. reite zwischendruch immer wieder schritt mit geschlossenen augen (sofern das gefahrlos möglich ist.) stell dir vor du sitzt nicht au fdem pferd, sondern du gehst durch die halle/über den platz und hast zufällig nur nen pferd zwischen den beinen.
3. versuch NIE, NIEMALS NIE eine starre, vermeindlich "korrekte" haltung einzunehmen. du versaust dir alles. bleib mobil. lerne hilfen differenziert einzusetzen, verfeinere hilfen, sodass du kaum noch kraft brauchst. erst DANN lernst du mit deinem körper umzugehen und sitzt automatisch "korrekter"
4. versuch mal 2-3 runden zu beginn beim leichttraben nicht immer aufstehen-hinsetzen, sondern aufstehen-über 1-2 takte popowackeln-hinsetzen. fühlt sich komischt an, löst aber blockaden und macht den nacken locker. einfach mal nen neues bewegungsgefühl lernen. mach das immer, wenn du merkst du musst krampfhaft ne haltung einnehmen.
5. zwischendurch mal wirbel für wirbel nach vorne einrollen und wieder entrollen, guck dich mal um rotation im rücken, beweg deinen kopf endgradig nach vorn und hinten und guck mit den augen in die jeweils andere richtung (nach oben gucken, kopf kippt zur brust, nach unten gucken, kopf in den nacken)
6. lern deinen körper kennen: beim umsitzen einfach mal nicht aussitzen, sondern doppelt stehen bleiben :-)
wichtig ist einfach erstmal dass DU SELBST merkst, was passiert, wenn man eher nach oben guckt, oder eher nach unten. beobachte dich und dein pferd.
lustigerweise nehmen pferde fast ähnliche haltungen an, wie der reiter obenauf. ein reiter, der immer in den boden guckt, reitet sein pferd oft auch in den boden. ein reiter der krampfhaft versucht gerade zu sitzen und sich zusehr versteift hat auch bald nen steifen bock unter sich. ;-) daher beobachte und setz deinen sitz, deine körperspannung, deine blickrichtung etc als hilfe ein. man muss sachen ausprobieren, sonst weiß man gar nicht WARUM man so oder so sitzen soll.
zB eine rechtswendung, wenn man nach links guckt, vorranreiten, wenn man klemmig sitzt, langsam reiten, wenn man schwungvoll geradeaus sitzt.
evtl bringen dir einige tipps was :-) gerade sitzten ist nicht alles...ich kenne viele gute reiter, die nicht perfekt sitzen, dafür deutlich gefühlvoller und korrekter reiten als andere, die "nur" sitzen können. locker bleiben
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