Habe für "angeboren" gestimmt. Für mich ergibt sich Rittigkeit aus einem korrekten Exterieur, das das ganze deutlich vereinfacht und der richtigen (Arbeits)einstellung. Wobei letzteres durch gutes Reiten/Ausbildung gefördert oder im negativen Fall nahezu zerstört werden kann.
"Grundrittige" Pferde sind für mich die, die schon beim Anreiten diesbzgl. Musterschüler sind, die immer mitmachen wollen oder auch nach ner langen Pause oder wenn sie wenig geritten werden direkt wieder "da" sind.
Monje hat geschrieben:
Gehen wir mal vom Optimum eines ordentlichen Reitpferde-Exterieurs, einer guten Gesundheit und Aufzucht und bisher ohne negative Erfahrungen aus. Außerdem gehen wir davon aus, daß ein Reiter drauf kommt, der wirklich was von seinem Handwerk versteht und tatsächlich die Worte "Skala der Ausbildung" schonmal gehört hat und auch anzuwenden weiß

(hab ich jetzt alle möglichen negativen Einflüsse ausgeschlossen?)
Gerade wenn Du dass alles voraussetzt, dann kann es doch eigentlich nur noch die Zucht sein, die den Ausschlag gibt... Frag mal nen Bereiter, selbst wenn der alle Pferde gleich ausbildet und vom selben Züchter holt, gibt´s gravierende Unterschiede.
Monje hat geschrieben:
Bringen diese Pferde generell eine gewisse "Grundrittigkeit" mit, oder muß man sich die über die Ausbildung erarbeiten?
Man kann die Grundrittigkeit erhalten und fördern oder zerstören. enerell sind ca.95% aller Pferde recht rittig, wenn keine Fehler in der Ausbildung gemacht wurden und sie individuell passend gefördert wurden.
Monje hat geschrieben:
Gibt es solche, die ihr ganzes Leben lang nicht besonders rittig sind, oder kann man jedes Pferd mit entsprechendem Training rittig bekommen?
Ja, es gibt Pferde die von Natur aus Rittigkeit mitbringen. Dass sind dann die, die schnell 100%ig an die Hand rantreten, die lernen wollen und die im Preis entsprechend angesiedelt sind, wer einmal sowas zum anreiten hatte, weiß was ich meine... Wenig rittige Tiere brauchen entspechende Arbeit und müssen "am laufen gehalten werden", können dann aberdurchaus auch Reitvergnügen bringen. Lassen sich aber nur kurz so "nachreiten", wenn niemand fachkundiges draufsitzt...
Monje hat geschrieben:
Ist Rittigkeit an sich einfach ein Empfinden des Reiters und von Reiter zu Reiter verschieden, oder gibt es gewisse Grundregeln, die ein Pferd als rittig/leichtrittig gelten lassen?
Ein rittiges Pferd will lernen, es ist steht´s bemüht, hat von Natur aus ein aktives Hinterbein, einen schwingenden Rücken, und tritt willig aber leicht an die Hand und ist ausgegeglichen vom Temperament, nicht zu elektrisch, nicht zu phlegmatisch. Ich denke mit spielt da bei den Vorlieben des Reiters das Temperament des Pferdes mit, der eine mag sie etwas mehr elektrische, der andere weniger elektrisch.
Monje hat geschrieben:
Kann man ein angebliches unrittiges Pferd rittiger bekommen durch entsprechendes Training?
Definitiv!
Monje hat geschrieben:
Ab wann gilt ein Pferd überhaupt als unrittig/schwerrittig?
Wenn ein Pferd generell dazu neigt, den Reiter zu "hinterfragen". Zu sensible Tiere sind auch nicht immer gerade "rittig", genauso wenig wie pglegmatsche Tiere mit "LmaA"-Einstellung. Durch gute Ausbildung können aber z.B. die die Gegen den Reiter kämpfen, bald für ihn kämpfen, das hat aber m.E. mit Rittigkeit an sich nichts zu tun. Für mich sind es die Tiere, die immer wieder nachgeritten werden müssen und Arbeit brauchen, um zu "funktionierem", wobei sie dass dann ggf. auf sehr hohem Niveau tun können.