Und das ist ein echtes Problem, wenn außergewöhnliche Umstände eintreten.
Mit Gewohnheitstier meine ich: Sie braucht ihre bekannten Weidekumpel, dieselbe Weide, dasselbe Futter, dieselbe Box, den selben Ablauf in den "Arbeitsphasen" etc. etc.
Heute war ich nahe daran, "bei Mecke anzurufen" (örtlicher Abdecker), wie ich ihr gedroht habe! Ich weiß, daß hat sie eh nicht verstanden, aber ich konnte mal Luft ablassen mit dieser Drohung

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Folgendes Problem:
Luna stand bis Freitag 24 Stunden in einer festen Herde draussen. Letzten Dienstag entwickelte sie ja eine Allergie, vermutlich auf den auf der Weide wachsenden Hahnenfuß. Nach Cortisongabe trat erst eine Besserung, dann wieder eine Verschlechterung ein. Jetzt sind wir mit Homöopathie eingestiegen und die scheint auch zu wirken.
Pflicht ist aber, daß sie die Medis Morgens und Abends bekommt. Weil ich es nicht schaffe zweimal täglich zum Stall zu fahren und ich von den Stallbesis nicht verlangen kann, daß sie morgens die 500 m zur Weide latschen, mein Pferd darunter holen, ihm die Tabletten samt Müsli verpassen und es wieder drauf stellen, mußte die Ziege gezwungenermassen die Weide wechseln.
Jetzt steht sie näher bei und wird abends in den Stall geholt, denn auf dieser Weide ist nicht mehr genug Gras und sie muß natürlich voll gefüttert werden.
Das findet sie oberblöd, war mir aber eigentlich klar... heute jedoch hat sie den Vogel abgeschossen.
Schon als ich kam sah ich sie abseits der "neuen" Herde, dessen Mitglieder sie alle zumindest vom Sehen kennt, am Weidezaun auf und ab rennen wie eine Geistesgestörte. Zuerst dachte ich sie hätte irgendwas gesehen.... Die Besi der anderen Pferde kam und holte ihre rein und ich dachte eigentlich, meine käme nun auch zum Tor. Fehlanzeige. Sie rannte in vollem Galopp völlig irre über die Wiese und reagiert auch auf meinen Zuruf nicht. Sie hat sozusagen vollkommen ausgeklinkt.
Als ich sie endlich eingefangen hatte, war sie von Ohrenspitze bis Schweifansatz patschenass und am Pumpen und Schnaufen wie eine alte Dampflokomotive. Also bin ich erstmal auf den Reitplatz und hab sie geführt, bis die Atmung sich normalisiert hatte und sie zumindest zur Hälfte abgetrocknet war.
Dann ab in die Box, neben einem der Pferde der neuen Herde konnte sie in Ruhe fressen. Sicherheitshalber mit Abschwitzdecke.
Dummerweise kam dann aber die Besi ihres leider einzigen Nachbarspferdes, um zu reiten. Stuti fing gleich an in der Box hin und her zu rennen wie angestochen, sowie die Nachbarin die Box verliess. Ich konnte an Reiten nicht denken, weil sie noch immer so nass war....abgesehen davon hatte sie ja auch genug gerannt...
Ich hab sie dann raus geholt und neben die Nachbarsstute auf der Gasse angebunden... dank ihres Gezappels hat sie sich dann aufgehängt und das Halfter in Fetzen gelegt.
Da ists dann etwas mit mir durchgegangen....neben kurzem Wutausbruch mit Geschrei "mach so weiter und Du kommst zu Mecke" flossen dann auch noch ein paar Wuttränen....
UND so geht das leider immer, sobald nur ein bisschen was am Tagesablauf anders ist... ungewohnt. Sofort ist Stuti wie ausgewechselt und ein nahezu unkontrollierbares und kopfloses Etwas. Gestern wars komischerweise noch nicht soooo schlimm wie heute. Sie war zwar beim Reiten echt blöd, unkonzentriert und maulig, damit hatte ich gerechnet, aber eben nicht so völlig durchgeknallt wie heute....
Und was mach ich nun? Ich kann doch nicht immer alles nach dem Pferd ausrichten, nur damit sich in ihrem Tagesablauf ja nichts ändert.... Wenn sie sich aber öfters so aufregt, fürchte ich das sie irgendwann einen Herzinfarkt oder ne Stresskolik oder was weiß ich nicht kriegt...
Gibts irgendwas, was dafür sorgt, daß diese Sensibelchen etwas eher auf dem Boden bleiben.... pflanzliche Unterstützung z.B.? Wer hat noch so eine Dynamitstange und wie geht ihr damit um? Gibts ein Universalrezept? Wie bleibt man ruhig, wenn sie so abgeht. Ich bin bestimmt nicht impulsiv, aber heute

... ich hab mich ein bisschen vor mir selber erschrocken... so bin ich sonst nicht, aber sie hat mich wirklcih aufs Blut gereizt.... eigentlich sollte das doch Entspannung sein... jetzt und so ist es nur Anspannung....
Die Stallbesi meinte eben noch ich müßte ruhig bleiben, sie müsse da jetzt einfach durch und ich soll das ignorieren, sie hört dann irgendwann auf. Sonst hätte ich mein Leben lang Probleme damit... das glaub ich ihr ja, aber wie bleibt man da ruhig? Ich hab ihr schon gesagt, ich komme jetzt erstmal gar nicht mehr.... sie soll mir Bescheid sagen, wenn Stuti sich beruhigt hat
DAS kann und werde ich natürlich nicht bringen, aber was mach ich denn nu?????
Helft mir
