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Das große Geschnatter geht weiter!
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 Betreff des Beitrags: Rüpelerziehung (lang)
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. März 2008, 15:41 
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Registriert: 26. November 2007, 21:50
Beiträge: 71
Hallo schon wieder,

habe grade sehr grosse Langeweile beim langweiligsten Praktikum der Welt, und da fallen mir alle möglichen Diskussionsthemen hier für den Teich ein :-D
Ich hab die Frage hier so ähnlich schonmal gestellt, aber das ist schon ne Weile her, und bald wird die Situation für mich wieder aktuell. Ich bin Voltitrainerin für ne Zwergengruppen, die ich nur ein Mal pro Woche hab, Anfänger halt. Dazu haben wir ein Kleinpferd, noch relativ jung, dürfte jetzt 8 sein. Der ist zum Volti, also zum eigentlich durchführen der Übungen auf seinem Rücken, ziemlich gut geeignet und recht brav, aber im Umgang absolut unmöglich. Er schnappt, er droht mit den Beinen, er legt die Ohren an, er rempelt, er zieht - das volle Programm. Deswegen lass ich meine Kids keine Sekunde unbeaufsichtigt mit ihm, was natürlich umständlich und anstrengend ist... Also, klarer Fall: das Pony hat ein Dominanzproblem. Ist Reitschulpony und hat gelernt, dass er damit ziemlich gut durchkommt. D.h. Ohrenanlegen, wenn jemand in die Box kommt - dann verschwindet derjenige auch schnell wieder :?
Jetzt tu ich natürlich mein Möglichstes, damit er weiss, dass er das mit mir nicht machen kann. Hufescharren und nervöses Rumgetrippel beim Putzen wird nicht akzeptiert, genausowenig wie Drohen oder Schnappen. Ausserdem hab ich mit ihm letztes Jahr (hab ihn jetzt seit 8 Monaten nicht mehr gesehen, bin im Ausland) Führtraining angefangen. Hab da auch so n Buch dazu gelesen, dessen Titel mir grad nicht einfällt. Da jedenfalls gings eben darum, dass er lernt, alle körpersprachlichen Signale von mir wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren. Hab ihn z.B. seitwärts weichen lassen, auf Kommando anhalten und losgehen usw. Das klappte alles immer ganz gut, so lange ER Lust dazu hatte, also ungefähr 10 Minuten. Danach: in den Strick beissen, stehen bleiben und dagegenzerren, losbuckeln... Und jetzt weiss ich ja, dass ich mich da dann erst recht durchsetzen muss - ABER: ich bekomm da dann einfach irgendwann riesigen Schiss. Also nicht sofort, ich versuch dann immer noch, das Ganze zu unterbinden - durch Anbrüllen und Klaps mit der Gerte. Das hat auch manchmal funktioniert - manchmal jedoch wird er dadurch immer schlimmer, spielt sich immer mehr auf, macht Ansätze zum Steigen - und da ist dann immer der Punkt gekommen, wo mir mein Leben lieber ist, als jetzt diese "Schlacht" zu gewinnen.
Jetzt grade bin ich wie gesagt im Ausland, aber in zwei Wochen oder so bin ich wieder zurück - und dann werd ich auch mit ihm wieder zu tun haben. Das seh ich jetzt als eine Art Neuanfang, denn ich weiss, dass die Male, bei denen ich "verloren" habe, natürlich keine tolle Grundlage sind. Deswegen hoff ich jetzt, dass ich einfach von vorne mit ihm anfangen kann - und diesmal alles (oder vieles...) richtig mach. (Noch mehr hoff ich eigentlich, dass er sich einfach in der Zwischenzeit die Hörner abgestossen hat :roll: ) Das ist ausserdem ganz klar ein personenbezogenes Problem, er macht das nicht mit allen so. Eine andere Voltiausbilderin (auch seine Besitzerin) hat er voll akzeptiert, soweit ich das seh, und versucht bei weitem nicht so oft, die Rangordnung in Frage zu stellen. Andere scheucht er komplett rum. Ich bin da irgendwo in der Mitte. Also - ich muss das selber für mich in den Griff bekommen.
Was ratet ihr mir? Bin für alle Tipps dankbar und werde versuchen, mich bei konstruktiver Kritik nicht gleich mit Klauen und Zähnen zu verteidigen :wink:

(Puh, sorry, dass das so lang geworden ist...)

LG,

aintsch


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. März 2008, 15:54 
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Beiträge: 3853
Wohnort: Nordhessen
Ich kann hier irgendwie nicht richtig rauslesen, was Du hören willst, bzw. keine Frage erkennen...?


Für mich gehört ein Pferd das tritt und beißt nicht in die Nähe von Kindern. Ohne wenn und aber. Im Umgang müssen die top sein!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. März 2008, 15:59 
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Registriert: 26. November 2007, 21:50
Beiträge: 71
Also ich wüsste einfach mal gern, wie ich so mit ihm umgehe, dass die Rangordnung klar ist und nicht mehr ständig in Frage gestellt wird. Und ja, ich finde auch, dass Pferde, mit denen Kinder umgehen sollen, im Umgang topp sein sollten, aber das ist jetzt grade eben die Situation. Mit etwas Glück können wir vielleicht bald ein anderes Pferd nehmen, aber da das noch nicht sicher ist und die ganze sache ja ein Grundsatzproblem ist (was mach ich, wenn ich mal wieder so ein Pferd bekomm?), würde ich mich über Tipps freuen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. März 2008, 16:15 
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Registriert: 7. Mai 2007, 13:28
Beiträge: 1061
Theoretisch weisst du ja schon was Du machen sollst.

Ich würde daher die andere Person fragen, die er voll und ganz akzeptiert, ob sie anfangs bei Deinem Führtraining mit dabei sein kann.

Sie kann dir dann helfen, wenn Du's wieder mit der Angst zu bekommst.
Denn egal was wir hier erklären - er wird ab einem bestimmten Punkt wieder mit seinem Spiel anfangen und in diesem Moment ist Unterstützung von einer anderen Person das effektivste, um Dein Selbstvertrauen und Sicherheit in dieser Situation wieder aufzubauen und ihn nicht gewinnen zu lassen.

Denn ich schätze mal, dass er immer schlimmer werden wird sonst. Sein Verhalten hatte bis jetzt ja jedesmal Erfolg - er muss nur immer mehr aufdrehen, irgendwann hast du soviel Angst, dass du die Sache abbrichst.

Die nötige Sicherheit findet man in solchen Momenten meiner Erfahrung nach eher bei einer anwesenden erfahrenen Person. Alles theoretische hilft da ab einem gewissen Punkt nicht mehr - bzw. lässt das nicht die Angst abmildern.

_________________
Individualismus bedeuted heute, dass man alles tut, was andere tun - bloß einzeln.
Rock Hudson


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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. März 2008, 16:38 
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Registriert: 31. Juli 2007, 20:11
Beiträge: 1313
*fraggle zustimm*
Und bloß nicht im falschen Moment die Tierliebe durchkommen lassen. Pferde sind Herdentiere, deren Rangordnung ganz einfach funktioniert: Der Boss hat das Sagen, und wenn einer aus der Herde den Cheffe in Frage stellt, dann gibt´s erstmal eine Verwarnung und beim nächsten Versuch dann kräftig einen auf den Frack.
Immer mit Trense oder Vergleichbarem führen, nicht mit Halfter! Dafür aber Longe statt Zügel (wegen Ansteigen). Longierpeitsche dabei, und im Notfall (losbuckeln, ansteigen) galoppieren lassen - schön vorwärts, bis er nicht mehr will, und dann noch ein paar Runden länger. Dann wird das Führtraining weiter geübt. Beim nächsten Ausbruch selbes Spiel wieder ...
Beim in den Zügel beißen oder Schnappen: Tritt mit dem flachen Spann unter den Bauch - das tut nicht weh und das Pferd versteht´s sofort.
Unaufmerksamkeit: rückwärtsrichten... usw.

Beim Putzen: FREI auf die geschlossene Stallgasse stellen und darauf achten, dass er so stehen bleibt. Auch, wenn´s am Anfang nervig ist - aber so kannst Du dich selbst zur Disziplin disziplinieren.
Wenn er losgeht, sofort wieder zurückschieben.

_________________
Man spricht viel von Aufklärung und wünscht mehr Licht.
Mein Gott, was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?
(G. C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
-----
Empfehlung:
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Ungelesener BeitragVerfasst: 17. März 2008, 17:10 
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Beiträge: 71
Danke für die Tipps, ihr zwei! Ist eine gute Idee, zusammen mit der Besitzerin dran zu arbeiten, denn ich komm ja tatsächlich meistens irgendwann an den Punkt, wo die Angst zu groß wird und er gewinnt, und das wird durch Wiederholung auch nicht besser.
Ansonsten werd ich auch das mit dem an der Longe führen und ihn im Zweifelsfall galoppieren lassen mal ausprobieren. Das passt mir glaub ich ganz gut, da von mir die Anspannung immer in dem Moment abfällt, wo ich ihn an der Longe ab. Ab da bin ich der Boss. (Beim Volti führ ich ihn ja immer vorher einige Zeit Schritt, bevor ich ihn ablongiere, und da ist es immer genau so.) Außerdem ist er eh eher ein fauler Kandidat, und wenn er sich dann anstrengen muss, nervt ihn das sicher bald :wink:
Also, danke und gerne mehr Tipps!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. März 2008, 17:17 
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Beiträge: 2993
Wohnort: tief im Westen
Hi,
ich hab mal probiert zwischen den Zeilen zu lesen und ich glaube nicht, dass das Pferd extrem dominant ist. Ich glaube eher, dass er überfordert und ängstlich ist. Seiner Besi scheint er zu vertrauen. Mit (vielen) Kindern ist er anscheinend überfordert. Ich finde das Pferd für den Umgang mit Kindern völlig ungeeignet. Wenn er Talent hat, könnte er bestimmt mit Personen, die er kennt und denen er vertraut, weit kommen. Aber für die Zwerge würde ich nur ein ganz ruhiges Pferd nehmen.
Grüsse

_________________
Flicka 29.05.83-04.11.08
Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden; aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht,
weil sie den Himmel eher verdienen als wir (Arthur Heinz Lehmann)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. März 2008, 19:23 
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Registriert: 2. Mai 2007, 08:26
Beiträge: 8271
:-|

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Every step I take, every move I make - I'll be missing you! (Rhapsody 1990 - 2007)

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