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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2016, 19:40 
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Beiträge: 2736
Hallo zusammen,

wie bringt man einem Kunden bei, dass es besser wäre das Pferd abzugeben. Hier in diesem Fall geht es um einen Reitschüler mit extrem sensiblen Pferd. Der Reiter hat leider null Erfahrung und das Pferd bereits sehr schlechte Erfahrung gemacht.

Ich möchte dem Kunden sehr gerne helfen aber hier ist es halt "Lebensgefährlich". Ich habe bereits versucht an einen anderen Trainer zu vermitteln, der mit dem Tier Bodenarbeit macht und sich auf solche Pferde spezialisiert hat. Der Kunde möchte aber auch kein Geld in die Hand nehmen und es selber hinbekommen. Ich reite das Pferd aber es Reaktionsschnelligkeit und extremes Einfühlungsvermögen gefragt, dies kann ein Anfänger aber nicht umsetzen und es gibt auch für mich bremsliche Situation. Dann kommt hinzu das ich nur 1x die Woche reite. Was eigentlich "brotlosekunst" ist.

Die Situation habe ich bereits angesprochen und durch gesprochen aber es fehlt die Einsicht.

Also was tun? Kunde, Kunde sein lassen oder doch noch mal versuchen etwas zu ändern?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2016, 20:12 
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Filmen und vor die Nase halten. Hilft meist ungemein.

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Die lautesten Kühe geben die wenigste Milch


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2016, 20:20 
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Registriert: 3. März 2016, 10:02
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Dankend ablehnen da weiter drauf zu steigen - das ist die Einzige hilfreiche Erfahrung die ich in den Jahren mit sowas gemacht habe .

Was hast du davon wenn du dir die Knochen ruinierst .- richtig NIX


Das ist ein ausschlaggebender Grund warum ich teilberitt nur noch bei mindestens 3 x pro Woche gemacht habe !

Wenn sie nicht hören wollen - dann sage ihnen ganz klar das du unter den gegebenen Bedingungen da nicht weiter drauf steigen kannst.

Das ist für alle Seiten fair und ehrlich und unheimlich gesundheitsfördernd für dich !

Wer beratungsresistent ist muss sich erst richtig weh tun bis er einsieht !


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2016, 20:39 
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Das ist genau mein Thema...ich hab auch so ein Pferd, was ich gern abgeben möchte, nicht weil ich nicht klar komme, sondern weil ich keine Zeit habe...ABER das ist genau das gleiche...WEM verkauft man so ein Pferd....Wenn er nicht "richtig" geritten wird, beschwert er sich aktuell mit leichtem Hintern heben, dann merke ich- ok, war zu viel oder falsch. Reitet man drüber weg, wird es immer mehr, bis er echt gefährlich wird. Nicht, weil er den Reiter nicht mag, sonderen weil er körperlich nicht in der Lage ist, die Fehler auszubügeln oder mache Sachen muskulär einfach noch nicht zu stemmen sind für ihn......Es geht ihm quasi körperlich immer schlechter und er beginnt sich zu wehren...und so hab ich ihn bekommen...alle runter bockend usw...übliche Geschichte...

Ich denke, wenn DU ihn reiten kannst, der Besitzer uneinsichtig ist, erkläre ihm, dass er dem Pferd echt Schaden zufügt und sich selbst und dem Pferd schadet bis irgendwas passiert. Und dann ist natürlich das Pferd Schuld...nie die eigene Unfähigkeit...
Bist du sein RL und er bezahlt Geld für den Unterricht? Wenn ihm oder ihr was an den Pferd liegt, Augen öffnen dass er das Pferd so verlieren wird.... Es nutzt niemandem was, wenn der Rl das Pferd reiten kann, selbst muss man es können und verstehen, sonst tauchen die Probleme immer wieder auf...

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Der Weg ist das Ziel!!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2016, 10:10 
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Ja ich werde für bezahlt. Dieses Tier geht gerne auf zwei Beinen und auch mit Besitzer schon erlebt und auch auf Foto. Meine Bedenken werden belächelt. Dieses Pferd macht beim geringsten Druck zu. Das Tier weiß, dass der Reiter "Machtlos" ist z. B. es bleibt stehen man will aber weiter es geht hoch wenn man Druck macht. Hier sind halt viele Dinge nicht "im Lot". Von starkem kleben bis hinzu nur am Halfter händelbar im Rahmen vom Tier :wink: Das Tier hat es einfach gelernt sich zu entziehen.

Hier muss man eben Zeit und viel Nerven und vorallem Regelmäßigkeit investieren.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2016, 10:18 
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Beiträge: 3760
Ich habe jetzt auch über ein Jahr mit einer jungen Frau und ihrer sehr schwierigen Stute zusammengearbeitet - nachdem schon andere Reitlehrer gescheitert sind. Die Stute ist für diese Frau das absolut falsche Pferd. Das wird nie etwas. Ich habe wirklich alles versucht, aber die beiden und die äußeren Umstände was Zeit und Machbarkeit anbelangt passen einfach nicht zusammen.

Die Besitzerin hat auch schon klar entschieden, dass das Pferd verkauft wird, aber schon nach einer Woche die Entscheidung revidiert. Ich habe mich zurückgezogen, gebe ihr keinen Unterricht mehr. Man muss einfach erkennen, wenn man nicht helfen kann. Wenn die Besitzerin mir ihrem Pferd, so wie es geht, glücklich ist, ist doch alles super.

Ich muss allerdings auch nicht von den Einnahmen als RLin leben. Mache das nur aus Spaß an der Freud. Wenn man davon leben muss, ist das natürlich was anderes. Dann würde ich weiter mein Geld verdienen und erkennen, dass ich trotzdem nicht helfen kann. Meine Knochen würde ich aber auf einem solchen Pferd auch nicht mehr riskieren.

Snoeffi

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"Willkommen im Leben"


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Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2016, 10:31 
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Beiträge: 3070
mit 1 x die Woche, wenn die restlichen 6 Tage ein unfähiger Besitzer dran rummurkst, kann das nichts werden.

Das weißt Du selbst ganz genau.
Du weißt ebenfalls, dass der Besitzer kein weiteres Geld in die Hand nehmen will.

Da gibt es, auch das weißt Du, nur eine Lösung: Geschäftsverbindung beenden.

Gedankt kriegst Du es ohnehin nicht, und für sowas sollte Dir Deine Gesundheit zu schade sein.

ich hatte sowas ähnliches auch mal, sehr gefährliches weil völlig distanzloses Jungpferd, 2jähriges schweres Warmblut. Ich habe mir den Mund franzelig geredet, dass das Pferd dringend in eine kontinuierliche Dauerausbildung soll, um eine Basis zu schaffen. Besitzer war Pferdeanfänger. Wurde nicht gemacht, weil das Problem gar nicht so empfunden wurde. Manche Leute finden es auch normal, dass Pferde so sind... *kopfschüttel*...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2016, 12:06 
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Beiträge: 1220
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Ich muss sagen dass ich auch froh bin davon nicht (mehr) leben zu müssen...
Ich freue mich zu unterrichten und zu reiten und hab Spaß daran, aber nur wenn das "Drumherum" stimmt, ich hab gelernt dass ich nicht "jedes Pferd retten" kann und
weigere mich etwas zu unterstützen was gegen meine Einstellung geht.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2016, 14:01 
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Danke ich muss zum Glück nicht von Leben. Ich helfe auch gerne aber wie gesagt einmal die Woche bringt nichts. :klappe:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2016, 08:05 
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Klar Position beziehen. Nett aber sachlich.

Du kannst denen mit 1x die Woche nicht helfen. Das Du es versuchst ist natürlich einerseits löblich, andererseits machst Du Dich zum Teil des Systems. Wenn ich als RL nichts aurichten kann, ziehe ich mich zurück. In dem Du "hilfst" unterstützt Du sie bei der falschen Sache. Hatte sowas schon öfter. Sollen sie lieber alleine scheitern und den ernst der Lage einsehen. Man muss das ja nicht böse beenden. Als RL bist Du ja letztlich auch mit in der Haftung wenn was passiert.

Du kannst ihnen nochmal sagen dass ggf anderen Dinge (Beritt mit Unterricht) nötig wären und nochmal nett erklären dass sie dem Pferd nicht helfen, sondern schaden. Den größten u häufigsten Schaden machen immernoch die die es gut meinten, aber nicht konnten. Einsehen müssen sie es selber.

Was idR hilft ist auch mal ein anderes geeignetes Pferd zu sehen/zu reiten. Ihnen klar machen dass reiten /eigenes Pferd ne sehr teure Sache ist, ihnen ihre Träume nochmal sagen (was auch immer die sind, ausreiten alleine, sich sicher fühlen, dutch die Felder galoppieren, Turnierteilnahme, was auch immer) und klar machen dass das mit dem Pferd auch nach harter Arbeit und viel investiertem Geld nichts wird. Auch nochmalklar machen nach was sich das Pferd sehnt (Sicherheit, Führung, dass das Pferd auch andere Dinge will als ewig xy mit denen auf dem Platz zu üben). Die Ängste des Reiters finden, ansprechen und ihn auf der emotionalen Ebene "packen". Und dann gehen. Anbieten bei der vermarktung des Pferdes ggf hilfreich zu sein um nen tollen Platz zu finden.

Vorausgesetzt es ist wirklich so dass es nicht klappen kann. Vieles ist ja auch hinzukriegen, zB mit erst ein paar Monaten Beritt, dann Teilberitt und Unterricht, dann Korrekturberitt, Unterricht und Wochenplan. Aber ich les das so raus als würde sowaas für die Leute nicht in Frage kommen?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2016, 09:18 
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Phillis: :clap: super auf den Punkt gebracht!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2016, 11:16 
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Knallhart die Wahrheit ins Gesicht sagen, alles andere wäre unfair (sowohl dem Pferd gegenüber, als auch der Besitzerin!).

Sofern du noch ein Fünkchen Hoffnung hast, dass das Pferd mit dem richtigen Training in geregelte Bahnen zu bekommen ist und dich selbst noch drauf traust, biete der Besitzerin einen Monat? Vollberitt an. Sie sollte das Pferd in der Zeit nicht reiten, nur du. Wenn es in dieser Zeit wirklich besser wird, könntet ihr eure gemeinsame Arbeit mit dem Pferd intensivieren, vlt wird es dann doch?

Ansonsten: Sag ihr, dass das Pferd in Ihren Händen eine Gefahr für sie selbst und andere ist und das sie es abgeben soll! Und du sie nicht mehr unterstützt!! Da wird bestimmt eine Wendy-Märchenwelt zusammen brechen, ABER besser die Wendy-Märchenwelt bricht zusammen als die Knochen der Besitzerin!

Ich war übringens selbst schon in dieser Situation: als Pferdebesitzerin! :wink:
Mein erstes Pferd war auch nicht das richtige für mich!!! So wie die Wendy`s das machen habe ich sie mit einer Freundin angeschaut und gekauft...
7jährig vom Züchter gekauft, stand schon drei Jahre arbeitslos auf Koppel. Arbeitseinstellung: Null Bock.
Nach der ersten Verletzungspause habe ich meine jetzige Trainerin kennen gelernt, die hat mir nach einiger Zeit knallhart gesagt, dass die Stute nicht das Richtige für mich ist. ABER, wenn ich wirklich will, hilft sie mir. Unter der Premisse, dass wir ein Teilberitt-Modell machen und zusätzlich Unterricht. Die Stute war keine Gefahr, hat nicht gebockt und ist nicht gestiegen, sie war (für einen fortgeschrittenen Anfänger) einfach nur schwierig vorwärts zu kriegen.
Ich hätte mich wohl durchgebissen, aber es kommt ja immer anders als man denkt..
In den zwei Jahren, in denen ich sie hatte war sie warscheinlich 1,5 Jahre lahm. Ständig was anderes...
Schlussendlich habe ich sie abgegeben, sie genießt ihr Leben jetzt auf der Koppel und wird ab und an spazieren geritten.. Das entspricht genau ihrer Lebensvorstellung :rosawolke:

Ehrlich währt am längsten!
Wenn deine Kundin damit nicht klar kommt (und du es dir leisten kannst / willst), soll sie sich jemand anderen suchen.

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"Die echte Geduld zeugt von großer Elastizität." - Novalis


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2016, 14:55 
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Registriert: 31. Dezember 2007, 11:21
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Hier fehlt es auch einfach am können in Sachen "Geld" man will einfach nicht für Vollberitt bezahlen :wink:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juni 2016, 07:03 
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Registriert: 21. Juni 2016, 06:55
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Dann hilf ihr doch, indem sie sich das Geld für Unterricht von nun an komplett sparen kann. :respekt:

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"Die echte Geduld zeugt von großer Elastizität." - Novalis


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juni 2016, 10:14 
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Jupp das ist bereits geschehen. Habe nun den Dienst quittiert.


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