nö, sollen sie nicht. Ammenmärchen.
Würdest Du Dir eines mal am Kopf anschauen, wie lose das da dran hängt, würdest Du das auch selbst sehen.
Die Knoten sind dran, um den Strick in ein Halfter zu verwandeln.
Ich hab schätzungsweise 10 KH, davon ist keines wie das andere, und je nachdem, wie kurz/lang ich das Halfter zuknote, sind die Knoten im Kopfbereich auch nochmal anders.
Natürlich hat das dünne Seil trotzdem den Zweck im Ernstfall zu "wirken", der Vorteil des KH gegenüber allen anderen Zäumungen, es wirkt immer, egal in welcher Position der Mensch sich befindet, und egal in welche Richtung das Pferd zieht. Das ist extrem hilfreich.
Beispiel: eine Trense wirkt nicht mehr, wenn das Pferd rückwärts zieht, dann hänge ich hilflos am Zügel, denn der Druck, den der Ledergenickriemen auf das genick auswirkt ist minimal, außerdem habe ich keinen Möglichkeit, mit dem Zügel auch nur annähernd so zu hantieren, wie ich das mit Seil am KH tun kann. Zieht das Pferd zur Seite, zieht man sich im Zweifelsfall die Trense durchs Maul, auch schlecht. Trense empfinde ich daher als schlechtestes Führinstrument und ich könnte kreischen, wenn ich daran denke, dass genau das jetzt bei der GHP Vorschrift ist.
Bei der Führkette wiederum hab ich immer einen Druck auf der Nase, selbst wenn sie nicht akut ruckt, gewichtsbedingt, weil ein Teil der Kette nach unten hängt, und die Kettenglieder somit immer schwer auf der Nase liegen. Wenn man einmal ungeschickt dran zieht, und das hat sich unabsichtlich sehr schnell, dann kann dieser Druck gar nicht so schnell weggenommen werden, wie er soll, weil sich die Kette auf der Nase ums Halfter drumrum zuzieht.
Die Kette ist jedoch dazu da, um damit zu "klingeln", leichte Signale auf die Nase zu impulsieren, nicht um z.B. via scharfen Ruck einen Schmerz für "Kontrolle" auszuüben. Das war nicht die Intention von Linda.
Auch hier habe ich die Problematik von schlechter Einwirkung beim Rückwärtsziehen, die Problematik, dass ich bei Zuziehen der Kette den Druck nur schwer lösen kann.
Es gibt viele gute Gründe, ein KH zu nutzen, wobei ein vernünftiges Seil am Halfter noch wesentlich wichtiger ist, bei der Arbeit mit dem Pferd. Mit Pille-Palle-Nylonstrick mit max 2 m Länge, was eben so angeboten wird, ist man in Extremsituationen immer schnell am Ende - im wahrsten Sinne des Wortes *zwinker*.
Seil hab ich immer im Auto liegen, wenn ich was mit Fremdpferden mache, und es ist kein gescheites Equipment da, Hauptsache vernünftiges Seil. Platz 2 teilen sich eine vernünftige Pitsch und das KH. Damit hat man alles, was man braucht, und als Ziel sollte man vor Augen haben:
"mit Seil immer wie ohne Seil, ohne Seil immer wie mit Seil"
"Wenn Du das Seil entfernst, bleibt nur noch die Wahrheit"