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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. November 2010, 10:27 
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Da hast du vollkommen recht blümchen...wenn er es schafft und den ansatz und das prinzip der pferdeausbildung und überhaupt des reitens versteht hat er für sein reiterliches leben viel gelernt...

nur leider sehe ich diese paarung fast täglich unzufrieden und frustriert durch die halle schlurfen (habe mit der ausbildung von pferd und reiter nichtsmehr zu tun) weil es eben nicht so erfolgreich klappt wie gedacht...wie geschrieben, dass pferd ist von den anlagen her wirklich gut, aber eben auch kein selbstläufer und hat dazu eher wenig eigendynamik...dazu kommt erschwerend, dass der mutter des jungen das wissen und auch die objektivität fehlt um die situation mit diesem noch jungen, unfertigen pferd zu beurteilen und ihrem kind das auch zu vermitteln...und genau deshalb denke ich, dass er mit dem "fertigen" pferd auch mehr spaß und freude gehabt hätte...sicherlich kann auch diese konstelation in die hose gehen, zuviel erfolg bei schlechtem backround ist auch nicht gesund :wink: , aber die vorraussetzungen für entspannte nachmittage auf dem reiterhof mit dem pferd wären irgendwie besser...

und ich denke, dies ist so ein richtig klassisches beispiel für unser thema hier...natürlich hat der junge auch spaß und freude an seinem pferd und lernt jede menge egal wie lange die zeitliche dauer ist, aber aus unwissenheit, fehlendem (pferde-)verständnis und objektivität entsteht ein haufen frust und unzufriedenheit die gerade bei pubertierenden jugendlichen mit erfolgsdruck zu täglich unschönen bildern führen...puhhhh...merkt man das mir das pferd leid tut?

LG Claudi

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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. November 2010, 11:05 
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My_Velvet hat geschrieben:
Da hast du vollkommen recht blümchen...wenn er es schafft und den ansatz und das prinzip der pferdeausbildung und überhaupt des reitens versteht hat er für sein reiterliches leben viel gelernt...

nur leider sehe ich diese paarung fast täglich unzufrieden und frustriert durch die halle schlurfen (habe mit der ausbildung von pferd und reiter nichtsmehr zu tun) weil es eben nicht so erfolgreich klappt wie gedacht...wie geschrieben, dass pferd ist von den anlagen her wirklich gut, aber eben auch kein selbstläufer und hat dazu eher wenig eigendynamik...dazu kommt erschwerend, dass der mutter des jungen das wissen und auch die objektivität fehlt um die situation mit diesem noch jungen, unfertigen pferd zu beurteilen und ihrem kind das auch zu vermitteln...und genau deshalb denke ich, dass er mit dem "fertigen" pferd auch mehr spaß und freude gehabt hätte...sicherlich kann auch diese konstelation in die hose gehen, zuviel erfolg bei schlechtem backround ist auch nicht gesund :wink: , aber die vorraussetzungen für entspannte nachmittage auf dem reiterhof mit dem pferd wären irgendwie besser...

und ich denke, dies ist so ein richtig klassisches beispiel für unser thema hier...natürlich hat der junge auch spaß und freude an seinem pferd und lernt jede menge egal wie lange die zeitliche dauer ist, aber aus unwissenheit, fehlendem (pferde-)verständnis und objektivität entsteht ein haufen frust und unzufriedenheit die gerade bei pubertierenden jugendlichen mit erfolgsdruck zu täglich unschönen bildern führen...puhhhh...merkt man das mir das pferd leid tut?

LG Claudi


Genauso würde ich das auch einschätzen, auch wenn ich ihn nicht so oft sehe ...
Aber wenn, dann ist "frustriert" genau das richtige Wort - und einen frustrierten Reiter hat kein junges Pferd verdient (und sonst natürlich auch keins :wink: )
Und dann denkt man schonmal, Mensch, der Reiter ist doch lernwillig und motiviert, und hat ein tolles Pferd, aber wäre er nicht mit einem erfahreneren Pferd glücklicher?

Und ich habe absolut nichts gegen jungen Reiter auf jungem Pferd ... aber man muss halt realistisch sein, geduldig, und darf nicht zu hohe Erwartungen haben (gut, darf man auf erfahrenem natürlich auch nicht, sonst ergibt das den gleichen Frust) - dann kann das super glücklich und erfolgreich sein ... und der Reiter hat womöglich mehr gelernt und Wichtigeres gelernt als mit einem "fertigen" Pferd - auch wenns länger gedauert hat ... vor allem in Hinblick auf Selbsteinschätzung, Geduld, gute und schlechte Phasen, er lernt auch nicht nur "wie bediene ich ein Pferd" sondern gleichzeitig auch "wie kann ich einem Pferd etwas beibringen"
"Gemeinsam lernen und Weiterkommen" ist eine sehr schöne Erfahrung :wink:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. November 2010, 11:48 
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So, ich nochmal ...

Mein erstes Pony habe ich 4jährig kennengelernt und 5jährig gekauft (da konnte ich gerade mal auf E-Niveau reiten), am Anfang wurde es noch von zwei Älteren mitgeritten, dann nur noch ich ... zuerst habe ich vom Pony gelernt, und dann haben wir zusammen weitergemacht ... hatte viel Unterricht, Lehrgänge usw (hätte ich als Reiter sowieso gebraucht junges Pferd hin oder her), später konnte ich auch viel allein erarbeiten ... hat wunderbar funktioniert bis L in Dressur und Springen, A-Vielseitigkeit ...
Was wäre, wenn ich ein fertiges Pony gehabt hätte, weiß ich nicht ... mehr Erfolg?Bestimmt, vor allem um einiges schneller (wobei es mir schon gereicht hätte, wenn mein eigenes Pony nicht so glotzig gewesen wäre :alol:) ... "besser" reiten können?Schwer zu sagen, man lernt ja überall was anderes Wichtiges ... glücklicher?Ich denke nicht ... wie ich schon schrieb "zusammen lernen" war eine tolle Erfahrung ... und jemand, der sein Pferd in kleineren Prüfungen vorstellt und alles selbst erarbeit hat ist sicherlich nicht unglücklicher, als jemand der viel Erfolg mit einem "Professor" hat (so einen muss man ja auch erstmal reiten können ...)

Und auf dem Hof, wo ich die ersten Jahre meines Reiterlebens verbracht habe, war es so, dass die "Großen" (E/A-Niveau) die Ponys eingeritten haben ... erstes Mal Draufsitzen, an der Longe, dann frei in der Bahn, das erste mal ins Gelände, die ersten Sprünge ... gibt etliche Ponys, wo ich meine Finger im SPiel hatte (und ich würde mal sagen in 50% der Zeit auch noch unbeaufsichtigt ...)
Dressurmäßig war das sicherlich keine Meisterleistung, aber es gab nie Probleme, die Ponys waren danach brav und gut zu reiten, E fertig würde ich mal sagen (auch von Anfängern ... auch wenn das nicht wirklich sinnvoll war :? )
Und mir hat das sicherlich einiges an Erfahrung gebracht, schon allein das Reiten auf vielen verschiedenen Pferden ... :wink:

Meine erste Große war 7 oder so, als wir sie gekauft haben, also nicht mehr jung und schon "ausgebildet" - geholfen hats nichts, die hat mit mir gemacht was sie wollte, habe ein Jahr gebraucht, bis man es vernünftig reiten nennen konnte ... Warum wir dieses Pferd gekauft haben weiß ich auch nicht mehr - man vertraut halt dem Trainer ... aber geschadet hats mir auch nicht :wink:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. November 2010, 11:54 
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My_Velvet: Klar, wenn der Junge unglücklich damit ist, ist die Konstellation schlecht und er wäre besser mit dem erfahreneren Pferd zum losreiten drangewesen. Das sehe ich auch oft, dass gerade die Jugendlichen, die eigentlich die reiterlichen Vorraussetzungen für ein Jungpferd haben, nicht die Geduld aufbringen. Sie wollen mit ihren Freunden mithalten, es muss sofort alles auf einmal gehen. Da wird sich für die Gruppenspringstunde eingetragen, obwohl Galoppieren noch Glückssache ist. Viel zu früh Turniere genannt, viel zu früh zu viel gewollt und wenn der Gaul dann streikt oder der Erfolg ausbleibt, wird der RL oder der Stall gewechselt.

Zum eigentlichen Thema: Hier wird immer wieder als Voraussetzung Sattelfestigkeit genannt. Ich würde sagen: JEIN. Natürlich sollte sich niemand auf ein Jungpferd setzen, der beim ersten Hüpferchen in Sand liegt, aber Rodeoqualitäten braucht man eigentlich auch nicht. Normale Sattelfestigkeit, wie sie aus einem ausbalancierten Grundsitz resultiert, reicht fast immer. 99% der Jungspunde machen doch gar keine wilden Sachen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. November 2010, 12:08 
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sammyli hat geschrieben:
Ich möchte nochmal zu meiner Ausgangsfrage zurück kommen [smilie=timidi1.gif]

Mir geht es nicht ums anreiten oder um Profis, sondern darum, waum sich so viele schwache Reiter/in junge Pferde kaufen?

Gehts dann nur ums Geld? Oder Selbstüberschätzung?

Ich tendiere ja zur Selbstüberschätzung, da sich ja jeder ausrechnen kann, was die Ausbildung eines jungen Pferdes kostet.


Vorab: Ich hab selbst mit 14 mein erstes eigenes Pferd bekommen: Eine 4jährige Stute die 2 Wochen unter´m Sattel war (es hat geklappt aber nicht alle Phasen waren schön, besonders nicht für die sehr charakterstarke, gelassene Stute und am Ende nach 8 Jahren hatte ich viel gelernt, aber musste feststellen,dass das Pferd mich aufgrund seiner sehr springspezifischen Veranlagung und weil ein Pferd das schon 4jährig sich nicht aus der Ruhe bringen lässt evtl. irgendwann nicht zu den Leistungsansprüchen des Reiters passt, viel "aufgehalten" hat, wir waren einfach fertig miteinander. Im Nachhinein würd ich sagen es war das falsche Pferd zum Lernen und das falsche Pferd zum "Weiterreiten", auch wenn "eigentlich" alles wunderbar geklappt hat, sie war später fein zu reiten, hatte ettliche Springplacierungen und lief korrekt an den Hilfen alle M Lektionen und ich glaub ich hatte 2 Stürze in der ganzen Zeit).

Ich denke es gibt folgende Gründe:

- Ego: Ich kann das, mein Kind kann das
- ich will mit dem Pferd richtig zusammenwachsen
- Preis. Im schlimmsten Fall: Ein anderes Pferd kann ich mir nicht leisten, oder aber das qualitätsvolle nicht so weite ist immer günstiger als ein Pferd gleicher Qualität aber gefördert
- Vermittler: Ich beobachte zunehmend das RL ihren Schülern zu jungen Pferden raten. Der Grund liegt auf der Hand: Während sie das "fertige" Pferd nur 1-2 Mal die Woche im Unterricht sehen, vielleicht auch lange Zeit gar nicht, besteht bei nem Jungen die Chance auf Beritt und in schwierigen Zeiten auf deutlich mehr Unterrichterteilung
- Bei mir war es jetzt so dass ich meine das erste Mal völlig eigenverantwortlich ausbilden wollte. Ich hatte Jungpferdeerfahrung aber immer unte Anleitung/ die Verantwortung lag bei jemand anderem, ich musste nur umsetzen. Nun wollte ich mal den ganzen Weg gehen. Genau so wie ich es wollte, als richtig erachtete und andererseits auch wirklich mal diese Erfahrung machen, weil sie für mich als Erfahrung in ein Reiterleben gehört.
(wer schrieb das mit dem Faktor Zeit? Kann ich nur unterschreiben!)


Zuletzt geändert von Phillis am 12. November 2010, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. November 2010, 12:35 
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Hehe, ich bin heute schreibwütig :mrgreen:

Nochmal was zum Thema "Es kommt auch aufs Pferd an"

Als der erste Selbstgezogene alt genug war, habe ich erstmal alles allein gemacht, führen, longieren bis hin zum frei reiten (oder rumeiern :-| ) in der Halle in allen 3GGA ... ("Allein" heißt mit Papas Hilfe, der allerdings nicht mehr Ahnung hat als ich :wink: ). Nur draußen hats nicht mehr funktioniert, ich war unsicher, ob er versteht was ich will, habe mich nicht getraut mich durchzusetzen und nachdem er einmal durchgegangen ist war auch Angst dabei ... der Gute war halt der erste Große zum Einreiten, ein ziemliches "Schiff" - den haben wir dann umgehend einen Monat lang in Beritt gegeben, bevor er sich was angewöhnt, dann bin ich ein paarmal unter Aufsicht dort geritten und habe dann wieder allein weitergemacht. Also dressurmäßig gearbeitet, die ersten Sprünge gemacht, ins Gelände gegangen usw ... meine Unsicherheit hatte ich ganz gut im Griff und habe mich immer durchsetzen können - ab da war er eigentlich auch ganz unkompliziert. Dann habe ich ihn regelmäßig mit zum Springtraining genommen, das war auch sehr hilfreich, ich allein hätte es nicht hinbekommen, dass er etwas gesetzter galoppiert und auch sonst hätte alles viiieeel länger gedauert ... aber mit Trainer im Rücken probiert man auch mal Sachen, die man allein nicht unbedingt angehen würde ... habe ihn dann 4jährig Reitpferde und Springpferde vorgestellt (durchaus erfolgreich) ... vorm Verkauf wollten wir ihn eigentlich nochmal in Beritt geben, um ihn dann halt besser verkaufen zu können, aber die AKU hat einen Herzfehler ans Licht gebracht und wir haben uns das dann gespart ...
Die "kleine Halbschwester" war ein Jahr jünger und ganz anders ... vllt lag es auch daran, dass sie immer bei uns war und mit ihr schon viel rumgetüdelt wurde, war schon als Handpferd mit usw ... jedenfalls ging das bei ihr einfach super unkompliziert ... "Draufsetzten und Losreiten" ... sie war schon erstaunlich ausbalanciert und von Anfang an schön zu reiten ... und unerschrocken und selbstbewusst (aber nicht zu selbstbewusst für mich :mrgreen: ) ... ich konnte sie aus Zeitmangel nur wenig reiten, aber das hat irgendwie nichts gemacht, man konnte auch nach 3Wochen nicht reiten allein bei Wind und Wetter ne Runde durchs Gelände drehen, und wenn ich gesagt habe heute probieren wir mal einen Sprung/Angaloppieren/nen Absprung/Anhalten/einen Graben - null Problem ... wenn sie mal ihre 5min hatte, fand ich das eher amüsant als bedrohlich (im Gegensatz zum Bruder, der dann auf Durchzug geschaltet hat und losgerannt ist) ...
Sie war das einzige Pferd, was ich wirklich ganz ohne Training allein geritten bin ... wenn wir uns nicht entschieden hätten, sie auch zu verkaufen, hätte ich sie später mit zum Dressur- und Springtraining genommen, mehr als die ersten Grundlagen kann ich auch noch nicht allein ... aber so war sie genau einmal mit zum Springtraining, um den Trainer nach seiner Meinung zu fragen (Mundpropaganda ist immernoch das Beste um ein Pferd zu verkaufen) ... die war dann das erste Mal in einer fremden Halle mit fremden Pferden und hat getan als würde sie das schon immer machen ... während ihr Bruder damals erstmal Luftsprünge gemacht hat vor Aufregung und ich Probleme hatte mir Gehör zu verschaffen ... Kommentar vom Trainer nach 5min "Oh, die ist ja rittiger als der Andere".Eine Woche später war sie verkauft, der erste Interessent hat sie begeistert genommen. Tja, so unterschiedlich kann das sein ...

Sarah habe ich 4jährig und angeritten bekommen ... wir wollten zwar ein "fertigeres" Pferd haben, aber irgendwie gab es keine die das gewünschte Potential hatten und gleichzeitig bezahlbar waren ... naja, dann halt eben alles nochmal von vorn ... wird auch mit Training um einiges länger dauern als wenn ein Profi das machen würde, aber das ist es mir wert (ich denke ich werde mit einem Pferd wie ihr noch einiges lernen) und ich denke auch nicht, dass sie sich später beschwert, weil ich ihre sportliche Karriere versaut hätte :mrgreen:

Als wir Penny gekauft haben, hatte diese schon Siege und Platzierungen in L-Springen und ich konnte somit gleich los und A-Springen reiten ... aber vom Ausbildungstand her, neeee, dann lieber einen 4jährigen ... sie kam von einem typischen Springreiter, hatte mit Dressur gar nichts am Hut und war Anfangs beim Springen schwer zu kontrollieren- kannte nur Galopp und Vollgas Richtung Sprung.Da hätte auch ein Anfänger keine Freude dran gehabt ... aber gut, Papa hat sie als Zuchtstute und da ist es ok und sinnvoll, wenn sie schon ein paar Erfolge hat.

Sicherlich gibt es auch gut ausgebildete 7jährige, und ich hätte auch gern einen Professor gehabt, um nicht nur mit jungen Pferden von vorn anzufangen sondern auch mal was anderes zu lernen, aber das hat sich bisher noch nicht ergeben :keineahnung:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. November 2010, 12:40 
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Phillis hat geschrieben:
- Ego: Ich kann das, mein Kind kann das
- ich will mit dem Pferd richtig zusammenwachsen
- Preis. Im schlimmsten Fall: Ein anderes Pferd kann ich mir nicht leisten, oder aber das qualitätsvolle nicht so weite ist immer günstiger als ein Pferd gleicher Qualität aber gefördert
- Vermittler: Ich beobachte zunehmend das RL ihren Schülern zu jungen Pferden raten. Der Grund liegt auf der Hand: Während sie das "fertige" Pferd nur 1-2 Mal die Woche im Unterricht sehen, vielleicht auch lange Zeit gar nicht, besteht bei nem Jungen die Chance auf Beritt und in schwierigen Zeiten auf deutlich mehr Unterrichterteilung
- Bei mir war es jetzt so dass ich meine das erste Mal völlig eigenverantwortlich ausbilden wollte. Ich hatte Jungpferdeerfahrung aber immer unte Anleitung/ die Verantwortung lag bei jemand anderem, ich musste nur umsetzen. Nun wollte ich mal den ganzen Weg gehen. Genau so wie ich es wollte, als richtig erachtete und andererseits auch wirklich mal diese Erfahrung machen, weil sie für mich als Erfahrung in ein Reiterleben gehört.
(wer schrieb das mit dem Faktor Zeit? Kann ich nur unterschreiben!)


Ich denke das kommt gut hin mit den Gründen ... und alle bis auf die mit dem Ego kann ich in meinem Geschreibsel wiederfinden :wink:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. November 2010, 13:30 
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Phillis hat geschrieben:
- Ego: Ich kann das, mein Kind kann das
- ich will mit dem Pferd richtig zusammenwachsen
- Preis. Im schlimmsten Fall: Ein anderes Pferd kann ich mir nicht leisten, oder aber das qualitätsvolle nicht so weite ist immer günstiger als ein Pferd gleicher Qualität aber gefördert
- Vermittler: Ich beobachte zunehmend das RL ihren Schülern zu jungen Pferden raten.

Stimmt alles, aber der profanste und am weitesten verbreitetste Grund fehlt:

- Dann habe ich möglichst lange was von dem Pferd


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. November 2010, 13:39 
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Blümchen hat geschrieben:

- Dann habe ich möglichst lange was von dem Pferd


Hmm. Kann sein dass sich das viele denken. Aber mal ehrlich nehmen wir an ich hab die Wahl zwischen 2 Pferden: A ist 4 und anlongiert, B ist 6 und sicher auf A Niveau. Das sind 2 (entscheidene) Jahre Unterschied. Bei B kann man sich vermutlich sicherer sein dass es wirklich passt und dass es nicht im Laufe der Jahre zum Verkauf kommt und wenn B 26 wird und A nur 24 dann ist das die gleiche Anzwahl an gemeinsamen Jahren. Natürlich kann man so genau auch gar nicht rechnen... es kann so viel passieren.

Ich steh übrigens zu der Ego Sache. Bei mir war das sicherlich mit ein Grund. Ich wollte es gut machen und andere sollten sehen, dass ich es kann.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. November 2010, 21:24 
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Ich habe ja dieses Jahr auch nen Jungen gekauft, geplant war das so definitiv nicht. Ich wollte was zum Reiten haben, was ich mit aufs Turnier nehmen kann (A-/L-Dressur). Aber das auch nicht sofort sondern in naja "näherer Zukunft". Bis mich mein Kleiner jetzt auf nem Bild im Internet angeguckt hat und es bei mir Klick gemacht hat, nach dem Motto "Du oder keiner".
Ich habe lange mit meinem RL gesprochen, er war mit das Pferd anschauen und hat ihn jetzt in Vollberitt, da der Kleine nichts konnte. Als er kam habe ich ihn longiert, habe mit ihm die Übergänge auf Kommando erarbeitet, das mußte ich selbst machen, da RL nen Monat ausgefallen ist, also war ich komplett allein (bis auf Telefon-Notkontakt). Das hat soweit richtig gut funktioniert, wobei ich von meinem Alten sehr korrektes Longieren gewohnt bin, er konnte das und ich habe es von ihm gelernt, konnte jetzt das Gelernte am Kleinen "ausprobieren".
Reiten hätte ich mir nicht zugetraut, ich möchte, dass der Kleine alles lernt ohne verwirrt zu werden und um genau diese Verwirrung zu vermeiden habe ich zu wenig Vertrauen in meine reiterlichen Fähigkeiten. Rl meinte zwar, er sieht da kein Problem, wenn ich den Kleinen auch reite, ich möchte es aber noch nicht. War zum trockenreiten draufgesessen, habe festgestellt, dass ich mich auf dem Pferd wohlfühle (was ja ein großer Risikofaktor beim Kauf war), also werden wir das schon schaffen, RL hat da mehr Vertrauen in mich als ich selbst [smilie=timidi1.gif]
Wenn ich nicht gewußt hätte, dass ich die ständige Unterstützung vom RL habe, hätte ich das so nicht gemacht.
Zum Thema Profi, ja, im Prinzip ist der Kleine jetzt im Profiberitt. Allerdings hatten wir vorm Kauf schon genau geklärt, was am Ende herauskommen soll. Potenzial hat der Knirps für mehr als L, ich sehe dieses bei mir selbst nicht bzw. noch nicht, also haben wir uns geeinigt, dass dieses Pferd so ausgebildet wird, dass ich den für momentan A und später L bedienen kann, wenn ich mich dann selbst weiter hocharbeite können wir immer noch weitersehen.

Allerdings gibt es auch in meinem Umfeld oft das schon genannte Phänomen, junger eher unerfahrener Reiter und junges Pferd was leider meist schiefgeht soweit ich es beobachten kann. Gerade bei den Jugendlichen, Eltern denken prima, von dem Jungen haben wir länger, der hat noch mehr Lebensjahre vor sich, mein Kind ist gut genug, das kann mit dem jungen Pferd zurechtkommen und dem was beibringen (ich hasse solche Eltern, die diesen Leistungszwang ausüben), Kind vergleicht sich aber immer mit Freunden, die meist dann aber kein junges Pferd haben sondern eher solch einen Professor, somit auch erfolgreich Turnier reiten und schon haben wir den Teufelskreis. Ich will auch so erfolgreich sein wie meine Freunde - Pferd kann dem nicht gerecht werden, weil es einfach nicht weiß, was der Mensch da oben will - "blöder Bock" und ZACK steht ein armes Tier mehr mehr oder weniger in der Ecke rum.

Mein Fazit (was ich gerade aus meinem Geschreibsel deutlich festgestellt habe) ist, dass ich für den Jungpferdekauf nicht unbedingt ein gewisses reiterliches Niveau voraussetzen möchte, denn das ist immer abhängig davon, was man im Endeffekt erreichen will, sondern eher eine "geistige Reife", dass ich mir selbst eingestehen kann, wenn ich am Ende meines Könnens und Wissens angelangt bin und dann auch in der Lage bin mir Hilfe zu holen bzw. soviel Durchsetzungsvermögen gegenüber den Eltern, dass ich meinen Standpunkt klarmachen kann, was ich will.

Puuuh, das war jetzt mein Wort zum Wochenende :mrgreen:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 15. November 2010, 00:44 
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Auch wenn ich mich jetzt in die Nesseln setze, aber ich hab seit gut einem halben Jahr den Eindruck es ist ein "Mode-Aufkommen". Reiter gehen los, die Wunschvorstellung ist noch realistisch und dann kommt ein rohes Pferd an. Nicht überlegt, wer helfen kann, nicht das Geld zurückgelegt für den Beritt oder sonstiges.

Glaube ein Stück weit hat sich die Einstellung der Reiter und deren Ego geändert. Bevor man vor 20 Jahren auf das Pferd durfte, wurd geputzt, Theorier etc. gebüffelt, ätzend dachte ich. Dann Holzpferd und danach an die Sitzlonge. Nach langer Zeit erst auf´s Pferd. Schrie jemand nach Gerte oder Sporen, wurd man kritisch angeschaut und erhielt einen Vortrag, ab wann man die tragen darf.

Ich will damit nicht sagen, daß alles besser war, um Gottes willen, aber man lernte somit auch mehr "drum herum" und bekam Respekt vor dem Können, der Lektionen etc. Heute geht alles viel schneller. Schneller zum eigenen Pferd, was nicht schlecht ist, wenn es eben kein Jungspund ist.

Die Devise ist meistens "das schaff ich schon", kann genug, so schwer kann das nicht sein. Da man nichts von den Baustellen weiß, die auf einen zukommen könnten...macht man sich halt keien Sorgen oder Gedanken.

Als ich meiner besten Freundin davon abriet z.B. war ich der Spielverderber der Nation und bekam zu hören, hast Du auch gemacht. Ja habe ich, aber ich hatte auch regelmäßig Jungpferde unterm Poppes oder früher eingeritten. Aber es sind auch meine letzten beiden. Ich werde älter, bin jetzt an die 40 gekommen und man fällt einfach nicht mehr so gekonnt.

Irgendwann rief sie, ob ich nicht wüßte, wer helfen könnte. Ihrer hat Taktfehler und ist mehrmals durchgegangen, sie hat Angst bekommen. Macht nur noch Bodenarbeit, ob das helfen könnte. Ich wollte ihr damals die Freude nicht verderben an dem Jungpferd, hätte mir jedoch gewünscht als sie ihn kaufte, sie hätte einen RL mit einbezogen.

Wenn ich ganz ehrlich bin, mitlerweile tun mir die Pferde nur noch leid bei den Geschichten. Wenn man liest oder hört: Er steht nicht beim Aufsteigen. Er ist soo guckig...er bockt beim Angaloppieren. Im Gelände durchgegangen. Die Steckbriefe sind leider voll in anderen Foren. Und im Stall, ähm ja..., sind leider auch solche Beispiele. Nur, es sind Jungspunde! Testphasen kommen halt und der Übermut auch.

Ich würde mir wünschen, das Reiter, die unabhängig sitzen, selber Geduld und Konsequenz haben mit Reitlehrer den Beritt machen. Das zuvor aussuchen und überlegen, bevor das Pferd gekauft ist und im Stall steht, die Mehrkosten rechtzeitig einplanen, so daß der RL jederzeit, wenn das Kind in den Brunnen fällt, bescheid gibt und übernehmen kann.

Ansonsten gehört eine Jungpferdeausbildung für mich nur noch in die Hände von Personen, die es wirklich schon gemacht haben, sich trauen, dem Jungpferd die genügende Sicherheit, Stabilität und Anweisungen zu geben, ob nun Laie oder Bereiter, daß ist egal. Nur wenn es das erste Mal ist, würd ich mir das halt in Begleitung oder ansonsten durch Beritt einen solche Person wünschen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 15. November 2010, 08:26 
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Beiträge: 9838
Wohnort: Hedwig Holzbein
Bis auf Gajari habe ich alle meine Pferde selber eingeritten.
Bei Zwerg habe ich zusätzlich noch einen Bereiter gebeten ihn 1x pro Woche zu reiten. Später habe ich viel Unterricht mit ihm genommen und parallel dazu auch Bereiten lassen. Damals konnte ich ca bis A ausbilden, was darüber hinaus ging habe ich durch Unterricht und Beritt aufbauen lassen.
Bei Gajari ist es genau das Problem, daß ich mir durch mein Alter nicht mehr sicher bin, im Falle eines Sturzes, diesen unbeschadet zu überstehen. Daher hatte ich ihn ja weg gegeben. Jetzt ist es kein Problem mehr alleine weiter zu machen, allerdings nutze ich schon die Möglichkeit unseren Weg kontrollieren zu lassen oder auch um Hilfe zu bitten.
Überhaupt finde ich es in der Jungpferdephase sehr hilfreich, wenn man zusätzlich Unterricht bekommt, weil sich dann aus kleinen Fehlern später keine großen Probleme entwickeln.
Z.B. habe ich bei allen Pferden immer versucht, Wendungen (Zirkel) nur mit Gewicht und Schenkel zu reiten. Zügel wirklich nur zur Begrenzung. Das hat zur Folge, daß alle Pferde später durch Gewichtsverlagerung Wendungen einleiteten, Handwechsel schneller und leichter zu reiten waren.
Bei Krümel nach der HLP (er war ja schon 8j!!) war das (erst mal) nicht mehr möglich. Wir mußten ganz schön daran arbeiten.

Der Nachteil (oder Vorteil ???) daran, man muß schon richtig sitzen um gerade zu bleiben oder keine fliegenden Wechsel zu produzieren. :-D

Ich denke auch, daß zum Reiten von jungen Pferden der Überblick nie verloren gehen darf und daß man wissen muß, wann man auch mal Schluß machen muß für den Tag.
Wie oft habe ich den Unterricht beendet oder der Beritt war nach 15 min vorbei, weil das Pferd besonders gut war. Und wie oft wurde der ganze Plan umgestellt, weil das Pferd an diesem Tag nicht in der Lage war, die Aufgabe zu erfüllen.
Zwerg konnte damals nur 2 Tage hintereinander Dresur geritten werden. Erster Tag ordentlich und am zweiten Tag richtig gut. Am dritten Tag wurde er stur. Daraus entwickelte sich der Spruch, wenn es später mal nicht ging " er nimmt heute Tag 3". In jungen Jahren war ich mit ihm ausgeritten, damit er die Lust behielt. Den Rhythmus haben wir lange beibehalten, obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon L ging.

Ich hatte das große Glück damals eine Trainerin gefunden zu haben, die sich selber auch immer wieder in Frage stellte und nachlas was man anders machen konnte, wenn ein Pferd das eine oder andere nicht hinbekam. Ich konnte sie jederzeit Fragen und wir konnten auch darüber diskutieren.

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"Geh Deinen Weg und laß die Leute reden"


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. November 2010, 14:50 
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Ich denke es kommt auch immer sehr stark darauf an, was man mit dem guten Tier machen möchte und welchen Charakter das Tier hat.
Wenn das sowieso nur ein Freizeitpferd werden soll, das im Gelände nervenstark, brav und dem Reiter angepasst sein soll und sonst eben nur für die Erhaltung der Muskeln, der Rittigkeit und zur Abwechslung mal auf den Platz kommt, dann kann das auch sicher ein Reiter ohne riesigen Erfahrungsschatz gut meistern.

Mein ehemaliges Pflegepferd kannte vor mir gerade mal Bodenarbeit und 1, 2 mal draufsitzen und hatte dann 5 Jahre gar nichts gemacht außer Koppel und Spazierenführen. Der konnte auch nichts außer Pass und Tölt.
Den hab ich dann eben mehr oder weniger selbst "eingeritten" aber es war auch ein totbraves, zuverlässiges und sehr fein zu reitendes Tier.
Da er sowieso keine Muskeln hatte musste man das langsam aufbauen, ich hab die ganze Zeit nebenher auf anderen Pferden Unterricht gehabt und wir haben uns dann zusammen an die Sache rangetastet. Mein reiterliches Niveau lag damals nicht sonderlich hoch. Brenzlige Situationen gab es mit diesem Pferd außer in außergewöhnlichen Situationen (Mähdrescher rast auf uns zu Oo )nie.
Innerhalb von 1,2 Jahren hab ich dann immerhin geschafft, dass er ordentlich Muskeln aufbaute, Schritt, Tölt, Galopp und Rennpass ging und ab und an mal ein paar Meter getrabt ist (freilaufend trabte er nie).
Der Vorteil war dabei: das Pferd kannte mich in allen Lebenslagen, ich kannte ihn in allen Lebenslagen und wir waren genau aufeinander abgestimmt. Meist reichten 2 Finger und Stimme um zu vermitteln was ich wollte und ich konnte mich 100%ig auf ihn verlassen. Anfänger und andere Reiter konnte man auch bedenkenlos draufsetzen, da er ja zur Not per Stimme von mir "fernzusteuern" war.
Für uns beide hat das also so ausgereicht.


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