Freut mich, dass hier doch viele sind, denen die Umwelt wichtig ist.
Cora, wilde Ecken und Unkraut ist natürlich besonders toll für die Umwelt.
Dass so ein wilder Garten nicht jedem gefällt verstehe ich aber auch gut. Es gibt für jeden Standort tollen Bodendecker oder Decksträucher, die kaum noch Unkraut durch lassen und fast keine Pflege brauchen. Oft ist das leichter anzulegen als ein Kiesbeet und es ist auch viel schöner.
Ich denke bei vielen ist es aus Unwissenheit. Die ökologischen Auswirkungen sind vielen nicht klar. Es ist ja schließlich nur eine kleine Gartenfläche eines einzelnen. DIe Gesamtfläche der deutschen Gärten ist aber so groß wie die Fläche der Naturschutzgebiete in Deutschland. Der ökologische Wert ist sehr sehr groß.
Bereits eine Anreihung mehrerer lebloser Gärten ist schon eine kleine Katastrophe. Es gibt viele Insekten die nur kurze Strecken zurück liegen. Die beliebten Wildbienen fliegen nur im Umkreis von etwa 300m.
Gibt es dort nicht genug Nahrung so sterben diese. Auch die Verbreitung ist extrem schwierig, wenn es überall "Todeszonen" gibt in denen weder Nahrung noch Wohnraum zur Verfügung steht. Ein großer Teil der Wildbienen nistet im offenen Boden. Werden Böden mit Vlies abgedeckt, ist das nicht mehr möglich. Auch für wichtige Bodenlebewesen ist ein Vlies ein Problem. Regenwürmer kommen nicht mehr an die Oberfläche und können keine Nahrung mehr finden.
Wir benötigen nicht nur in unserer Landschaft sondern auch in unseren Gärten einen Biotopverbund. Die Ausbreitung und Wanderung von Arten muss ermöglicht werden.
Und wenn man sich nur ein kleinwenig auf die Natur um einen herum einlässt, entdeckt man ganz viele tolle Dinge.
Auch aus Gesichtspunkten des Klimaschutzes sind Gärten wichtig. Zum einen weil das Grün natürlich kühlt und CO2 aufnimmt. Zum anderen bindet Humus CO2. Das geht aber nur, wenn Boden und organisches Material miteinander in Kontakt kommen.
Das Recht mit seinem Grundstück machen zu können was immer man möchte gibt es übrigens schon ewig nicht mehr. Überall schränken Bebauungspläne, Nachbarschaftsgesetze und Umweltauflagen die Möglichkeiten ein. Die Regelungen ändern sich dynamisch und reagieren auf aktuelle Probleme. Das Thema Insektensterben und Bodenqualität ist erst in den letzten Jahren in vielen Köpfen angekommen. Einige haben aber schon reagiert. In vielen Neubaugebieten gibt es bereits Vorschriften dass einheimische Bäume und Hecken gepflanzt werden müssen. Bestimmte Arten sind dort gar nicht zugelassen. Auch einige Landkreise denken über ein Verbot von Schottergärten nach.