Ein Knotenhalfter hängte lose am Kopf. Die Knoten des Halfters sind da dran weil das die logische Herstellungsweise aus einem Stück Seil ist.
Es ist nicht möglich, irgendwie einen Nerv am Kopf gezielt als Einwirkung treffen zu wollen, weil das Halfter ja nur lose dran hängt.
Das Knotenhalfter wirkt aufgrund der Dünne der Schnur, wenn man gezielt dran rumzupft, ist es deutlich wirksamer als ein dickes Stallhalfter, und das ist auch der Sinn des Halfters. Die Wirkung wird durch die lose herunterhängende Öse und dem daran festgemachten dickeren Haken verstärkt, sofern man diesen technisch geübt einsetzt (und auch nur dann, wenn es muss)
Aufgrund des Bindens mit seitlichen Knoten gibt es nicht "die Position", sondern es sitzt mal höher mal tiefer, normalerweise bindet man so, dass es etwas tiefer als z.B. ein englisches RH hängt, insgesamt ist es aber völlig wurscht, ob es 1 cm höher oder tiefer hängt.
Es kann durchaus auchmal hilfreich sein, z.B. Losreißer-Training, das Halfter absichtlich eher tief zu verschnallen, nützt aber auch nur dann was, wenn man es technisch auf die Reihe bringt, das gut einzusetzen.
Dran rumziehen bringt gar nichts, und das Pferd stumpft sich daran genauso ab, wie es sich an einem Stallhalfter oder einer Trense abstumpfen wird, wenn man dumpf dran rumzieht.
Der Kappzaum wird auch beim Führen so benutzt, dass man vorne auf der Nase einhängt, der Sinn ist, über die Nase den Hals biegen zu können, man kann damit, wenn man es kann, gezielt den Hals "wegbrechen", das ist eine funktionierende Notbremse.
Warum schreib ich das alles?
Man sollte sich mit dem Thema Führen auseinandersetzen, und sich die richtigen Techniken aneignen, um ein Pferd souverän zu führen.
Zitat:
will nur das Drücken ein wenig feiner einstellen und für alle Fälle mehr Kontrolle haben.
ist aus meiner Sicht eine ausgesprochen unglückliche Denkweise.
Ein Pferd hat nicht zu drücken, "lehnen", so nenne ich das, findet nicht statt, niemals, in keiner Situation, weder gegen mich beim Führen, noch gegen mein Bein oder gegen meine Hand beim reiten. Pferde tun das in der Regel auch nicht von sich aus, sie testen zwar ihren Raum an, aber dass daraus lehnen wird, lässt der Mensch zu, und verstärkt es, wenn er es immer wieder zulässt, bzw. mit gegenlehnen/gegendrücken reagiert. Der Klassiker, Warmblut wird "geführt" mit dem Mensch der vor der Brust des Pferdes hergeschoben wird. *g*...
einen 3jährigen kann man so leicht schulen, das richtige zu tun, im Idealfall sind solche Verhaltensmuster noch nicht da, oder noch nicht so ausgeprägt.
Klar und deutlich vor nett und freundlich.
rückwärts installieren, Schulterkontrolle installieren, nicht am Kopf ziehen, wenn man führt (das ist vom Menschen herbeigeführtes "Lehnen"), hinten ist der Motor (Gerte mitführen), Führseil hängt immer leicht durch, ausreichend seitlicher Abstand zwischen Mensch und Pferd. Anfangs nur eine Führposition Nase des Pferdes auf Höhe des Ellbogens des Menschen bei entsprechend seitlicher Versetzung (Arm ausstrecken können). Selbst eine innere Uhr beim gehen haben, und von diesem Takt nicht abweichen. Anhalten prompt, vorbeilaufen nach dem anhalten entsprechend zurück zur Ellbogen-Position korrigieren. Antreten gemeinsam, mit dem Pferd. Ja/nein, schwarz/weiß, kein vielleicht, keine Graustufen. Klar und deutlich. Immer.
führen ist dann wie Tanzen.
Die Grundlagen stelle ich auf dem Platz her, die Spaziergänge sind die Kür.
Am Ende ist es nicht das Equipment, das über Führigkeit des Pferdes entscheidet, sondern die gute Ausbildung.
Running gag bei mir, weil ich es oft zu hören bekomme: "Deine Pferde sind ja eh brav...", jo, klar, das kann man kaufen, Sonderausstattung "eh brav"...