Vorab: mir ist klar, dass letztendlich ich die Entscheidung alleine und hoffentlich im Sinne des Hundes treffen muss. Aber vielleicht kommen hier ja noch ein paar Denkanstösse.
Hier mal die aktuelle Situation:
Chihuahua, wird im Oktober 15, hat letztes Jahr noch ein Gewicht von 2,5 kg, jetzt sind es aktuell nur noch 1,6. Sie frisst, mal mehr oder weniger gut, geht auch noch mit Gassi und will auch noch mit in den Stall, wenn sie merkt, dass ich mich dafür fertigmache. Ansonsten schläft sie halt viel, wenn ich sie dann sehe schon in einer normalen, entspannten Haltung.
Angefangen hat es, dass sie sich immer wieder mal erbrochen hat, zuerst war ich bei meiner Haus-Tierärztin, da wurde aber keine große Diagnostik betrieben, es gab erst mal was für den Magen. Hund dann stabil, hat aber nicht mehr zugenommen. Dann Blutbild: erhöhte Nieren- und Leberwerte, es gab eine homöopathische Leber- und Nierenkur. Hund weiterhin soweit stabil.
Pfingsten dann wieder mal erbrochen, wenig Appetit, ich mit dem Hund in die Klinik.
Blutbild: deutlich erhöhte Leber-, Nieren- und Entzündungswerte.
Ultraschall des Bauchraums: Flecken in der Leber, Gallenblase auffällig.
Punktion ergab eingedickte Galle mit massivem Bakterienbefall, kein Verdacht auf einen Tumor.
Behandlung: Medikament zur Verdünnung der Galle und Antibiotika über mehrere Wochen.
Da nach mehreren Wochen die Werte nicht merklich besser wurden, wollten wir nochmal eine Punktion der Gallenblase machen, die sollte am Montag vor vier Wochen sein. Leider hat sie am Sonntag vor dem Termin so massiven Durchfall bekommen, so dass ich mit ihr in die Klinik bin. Dort wurde nach Rücksprache sofort mit einer anderen Antibiose begonnen, so dass der Termin mit der Gallenblase erst mal hinfällig war.
Nach drei Wochen mit den neuen Antibiotika Kontrolle: die Blutwerte nahezu unverändert hoch.
Ich hatte am Tag der Blutabnahme (da waren die Werte noch nicht bekannt) ein längeres Gespräch mit der Tierärztin, hier mal eine kurze Zusammenfassung: Sie glaubt, dass das Hauptproblem eben in der Entzündung in der Galle liegt, und wenn die Werte weiterhin hoch wären, so könnte man operieren und die Gallenblase entfernen. Die OP wäre aber kompliziert, und es wäre nicht sicher, ob sie die OP überleben würde bzw. ob die OP den gewünschten Erfolg bringen würde. Eigentlich war für mich das Thema OP somit erledigt, es klang auch nicht so, als würde sie mich dazu überreden wollen.
Die Werte waren hoch, es wurde dann am Donnerstag nochmal die Gallenblase punktiert. Ergebnis: weiterhin massiver Bakterienbefall in der Gallenblase. Die Bakterien wurden dann ans Labor geschickt, zwecks Bestimmung.
Heute kam dann der Anruf von der TA: sie hätte noch nicht alle Ergebnisse, es gäbe aber keine anaeroben Bakterien, der Rest kommt dann wahrscheinlich am Donnerstag.
Und nun kommt das große aber: sie glaubt, selbst wenn wir ein Antibiotika finden würden, dass zu den Bakterien passt, würde sie mir zu einer OP raten. Also fast genau das Gegenteil von letzter Woche. Natürlich gibt es keine Garantie.
Und nun sitze ich im Zwiespalt.
Lasse ich nicht operieren, bekommen wir die Entzündung wahrscheinlich nicht in den Griff, vor allem weil ich mit der Antibiotikagabe große Probleme habe, die letzten hat sie mir mit Müh und Not gefressen, seit letzter Woche frisst sie sie nicht mehr, sie fieselt die Tablette aus dem Leckerli raus. Über Maul eingeben hat nur einmal funktioniert, seitdem wehrt sie sich total, sobald ich nur versuche, das Maul aufzumachen. Das andere Medikament frisst sie im Leckerli versteckt, ohne Probleme.
Ich habe dann gefragt, was passiert, wenn ich nicht operieren lasse. Sie meinte, sie kann nicht ausschließen, dass der Hund anfallsweise auch Schmerzen hat, zudem zehrt die Entzündung am Körper, somit nimmt sie auch nicht mehr zu. Als Folge der Entzündung kann es zu einer Blutvergiftung kommen und dann muss man natürlich einschläfern.
Und letztendlich ist auch das finanzielle nicht außer Acht zu lassen. Ich habe in den letzten Wochen ca. 1500 € in der Klinik gelassen, die OP selbst soll nochmal 2000 € kosten, ehrlich gesagt, habe ich das Geld nicht wirklich. Im Hintergrund steht nämlich auch noch ein dauerkrankes Pferd, wo ich auch nicht weiß, was da noch alles auf mich zukommt, zumindest sind die TA-Rechnungen da noch moderat gegenüber dem Hund.
Danke, wenn ihr das alles gelesen habt.
