Ich hatte ja in einem anderen Thema bereits angedeutet, dass unsere Bommeline, genannt: "Die Kaiserin vom Forsthof", einen neuen Freund bekommen wird, nachdem unseren geliebten Müsli nun schon acht Monate die kühle Erde deckt.
Nun hatte ich mir ja eigentlich geschworen, dass ich keinen "Second-Hand-Hund" mit "Altlasten", deren tiefere Vergangenheit man nicht kennt, mehr aufnehmen möchte ... aber erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.
Während mein Mann und unsere Tochter also noch für einen Langhaarschäferhundwelpen plädierten, wünschte ich mir eigentlich wieder einen Leonbergerjungen zu unserem Leonbergermädchen und es gab auch schon zwei Würfe, auf die ich wartete und hoffte.
Doch dann erlitt ein lieber Bekannter einen Schlaganfall, verbunden mit einem Schock, denn er war Diabetiker und lag rund 30 Stunden bewusstlos in seinem Haus und im Krankenhaus wusste niemand, ob er wieder aus dem Koma erwacht und wenn ja, ob er seine beiden Leonbergerjungs noch halten kann. Sein Sohn suchte also zunächst Pflegestellen für die Hunde.
Während ich noch überlegte, seine Hunde hier zu hüten, bis er wieder selbst dazu in der Lage sein würde und mein Mann darüber nicht wirklich glücklich war, weil er zu bedenken gab, dass das ja wieder einen Abschied bedeuten würde, erhielten wir die furchtbare Nachricht, dass unser lieber Bekannter den Kampf gegen den Tod verloren hatte. Nun hatten zwar beide Hunde inzwischen auch einen Platz gefunden, aber leider konnte nur einer im neuen Zuhause bleiben, denn der zweite Rüde erwies sich als schwierig im Umgang mit kleinen Kindern und da der Freund des Verstorbenen, bei dem der Hund untergekommen war, eine 5-jährige Enkeltochter hat, die der Hund immer wieder anknurrte, entschloss er sich schweren Herzens, ihn wieder abzugeben.
Nun kannte ich "Elvis" ja schon von dem Tag an, an dem er von seinem Herrchen bei den Züchtern abgeholt worden war, denn über ein Forum erlebten wir das Wachsen und Gedeihen von Elvis quasi mit und so war er mir auf eine ganz besondere Art bereits vertraut und der Gedanke, das er im schlimmsten Fall ins Tierheim muss, war mir so unerträglich, dass ich alle meine Vorsätze über Bord warf.
Gestern zog Elvis also bei uns ein und nachdem er den Namen des King of Rock´n Roll trägt und wir unsere Bommeline die "Kaiserin vom Forsthof" nennen, passt das royale Pärchen also gut zusammen
Wobei das mit dem Zusammenpassen erst mal ein paar Anlaufschwierigkeiten überwinden musste, denn die Bommeline machte gleich klar, wer hier regiert und ließ den armen Buben gehörig stamm stehen. Was ein Glück, dass Elvis so ein Gentleman ist, der sich das gefallen ließ, obwohl ihm von Bommels Gekeife sicher die Ohren klingelten ... meine taten es zwischendurch jedenfalls
Gestern Abend bekamen dann beide Hunde auch erstmals zusammen ihr Futter und auch wenn ich mich sicherheitshalber zwischen sie stellte, bin ich danach schon sehr glücklich gewesen, denn Elvis durfte am Schluss sogar Bommels Napf leer lecken.
Heute früh um vier hatten wir dann noch ein kurzes Intermezzo, denn mein bester Ehemann von allen, Micha, stand auf, um zur Toilette zu gehen und die Bommeline folgte ihm, musste aber über "das Schlauchboot" von Elvis klettern und das fand der nun doch zu dreist und so motzte er Bommel an und die keifte natürlich zurück. Aber als ich "Lasst das!" brüllte, war sofort wieder Ruhe und der Friede war auch gleich wieder hergestellt.
Ich hatte mich ja auch immer gewundert, warum man für einen Leo mehr Wohnfläche braucht, als für einen anderen Hund, denn mal abgesehen davon, dass unsere Hunde es immer schafften, auch auf 200 Quadratmeter Wohnfläche immer im Weg zu liegen, begnügten sie sich auch vor allem damit, mit uns tagsüber das Büro, nachts das Schlafzimmer und beim Essen die Küche zu teilen - ihnen reichten also auch wenige Quadratmeter ;) Aber Elvis brachte ja sein Bett mit und das hat die Ausmaße eines halben Zimmers! Jedenfalls passt es mal so eben vor unser Bett und sieht wirklich aus, wie ein Schlauchboot und es ist mindestens auch so groß wie eins, in das gut und gerne drei Personen passen :)
Die Bommeline hat hingegen eigentlich ein Bett, das aus einem alten Federbett und einer dicken, schafswollenen Unterlage besteht, aber sie schläft ja doch meist im Ehebett, in das wir aber auch reindürfen oder im Bett unserer Tochter. Das "Schlauchboot" ist ihr also sehr suspekt und so erhebt sie auch keinen Anspruch, es mitbenutzen zu dürfen.
Dafür erhebt Elvis nun den Anspruch auf das Katzenfutter, denn wenn man einen Moment nicht schaut, dann atmet er den Inhalt der Näpfe ein ... ich hoffe, er miaut nicht demnächst. Allerdings stiehlt er den Katzen nicht nur ihr Essen, sondern auch ihr Spielzeug und ich frage mich, ob Müsli ihn aus dem Hundehimmel dazu inspiriert, denn der packte sich auch die Sisalbällchen unter die Flappe und schlich sich damit raus in den Garten, um sie dann zu schreddern. Seinen Kong findet er übrigens genauso doof, wie Müsli seinen Kong doof fand ... die Gemeinsamkeiten sind also unübersehbar

Ich hoffe nur, dass Müsli ihm auch noch flüstert, dass man alle Katzen lieb haben muss, denn drei Katzen ignoriert Elvis eigentlich oder er beschnuffelt sie freundlich, aber zwei unserer Samtpfoten scheucht er auf die Bäume, wenn er ihnen begegnet.
Sein Verhältnis zu den Pferden ist auch noch nicht gerade herzlich, denn sind sie draußen, hält er sich möglichst fern von ihnen, aber schauen sie aus den Boxen, dann bellt er sie an, als ginge es darum, einen Dezibel-Wettbewerb zu gewinnen.
Ich bin aber ganz sicher, dass er schnell lernen wird, dass die Pferde und alle Katzen nun zu seinem Leben dazugehören.
Mit der Bommeline spielt er zwischendurch auch schon oder wirft sich vor ihr auf den Rücken und tatzt ihr die Pfoten um den Hals.
Mich hat er übrigens gleich angepinkelt und den guten Rat, den ich erhielt, doch einfach zurückzupinkeln, werde ich doch eher nicht befolgen
Im Vorfeld wurde mir schon erzählt, dass Elvis eher ein "Männerhund" ist und ich glaube, er hat Recht, denn dass es nur am Namen liegt, dass er meinen Göttergatten anhimmelt (Elvis verstorbenes Herrchen hieß auch Michael), glaube ich nicht ... aber ich habe ja immer Kekse in der Tasche und das beeindruckt Elvis inzwischen auch
So und nun ein paar Fotos von heute, wobei es schwer ist, die Hunde aufs Bild zu bekommen, denn Elvis ist ein Flitzebogen und wenn Bommel mit ihm spielt, dann hopsen sie schneller, als ich den Auslöser bedienen kann:




und noch eins mit meinem Mann, neben dem Elvis lustig herhopst:
