Ich denke, wenn es einen sinnvollen Therapieversuch gibt dann darf man da auch Hoffnung rein setzen und den Versuch machen.Ich finde schon, daß auch ein Tier das "Recht" hat mal krank zu sein, Schmerzen zu haben, evtl. auch um sein Leben zu kämpfen. Wenn es keine Chance mehr gibt bleibt uns zum Glück die Möglichkeit, Leiden zu beenden.
Snoeffi hat geschrieben:
Mir hilft es, wenn ich in solchen Situationen zu 100 % die "Logikschiene" fahre und die Emotionen erst mal wegdrücke. Gelingt mir ganz gut und nur so kann man in meinen Augen eine Entscheidung im Sinne des Tieres treffen. Ich verstehe auch nicht, was 3 geschenkte Tage noch bringen sollen oder wie das überhaupt gehen soll. Entweder geht es dem Tier so gut, dass es ein altersgerechtes Leben führen kann, dann denke ich auch nicht über Einschläfern nach oder dem Tier geht es so schlecht, dass ein Erlösen tiergerechter wäre (vorausgesetzt, es gibt keine realistische Chance auf Heilung), dann lasse ich mein Tier erlöse und zwar sofort.
Die geschenkten Tage sind doch sonst auf Kosten des Tieres. Oder bekommt es eine so hohe Dosis Schmerzmittel, das es überhaupt keine Schmerzen mehr hat? Sorry, dann ist das zwar besser, aber wäre nicht mein Weg. Die Trennung von einem geliebten Tier ist immer schmerzhaft. Aber nach meiner Erfahrung weniger schmerzhaft, wenn man sich im nachhinein nichts vorzuwerfen hat. Ich kenne viele Leute, die mit ein bisschen Abstand zu dem Tod ihres Tieres sagen, "oh man, die letzten Wochen/Tage hätte ich ihm eigentlich ersparen müssen, da mache ich mir heute Vorwürfe".
Snoeffi
Ich denke, das das auch ein bißchen auf mkeine Antwort gemünzt ist, daher antworte ich hier auch nochmal.
Ich finde abseits des akuten Notfalls das geplante Einschläfern nicht schlimm. Beim Pferd ist das oft ja auch noch eine logistische Frage. Und ja, wenn ich ohne Rücksicht auf Magenschleimhaut oder sonstige Neben- und Folgewirkungen agieren kann dann baller ich bei Bedarf auch zwei, drei Tage Schmerzmittel rein und nehme als "Nebenwirkung" gerne an, daß es dem Tier nochmal gut geht. Nein, nicht bei einer hochakuten Erkrankung, aber eben in dieser Grauzone die oft zwischen lebenswert und "es ist soweit" liegt - beim Pferd sind das i.d.R. chronische Erkrankungen am Bewegungsapparat.
Zu Zeiten in denen ich noch nicht in der Position war über den Zeitpunkt zu entscheiden habe ich ein paarmal zu oft gesehen, was es heißt zu lange zu warten - das ist nicht mein Weg.