@hexe: Vielen Dank für den ausführlichen Bericht!
Mein Hund ist inzwischen von Kopf bis Fuß und wieder zurück komplett durchuntersucht, weil sie halt diverse Symptome entwickelte die einerseits als Schmerzsymptomatik erklärbar waren, andererseits aber auch andere Ursachen hätten haben können.
Blut gut, Herz und Lunge gut, Ultraschall altersgemäß (ein kleiner Knoten in der Milz und leichte Verkalkungen in den Nieren), keine Hinweise auf Raumforderungen. Röntgenologisch halt die Spondylosen, außerdem Arthrose in den Hüftgelenken und im linken Knie. Sie wird halt alt....
Nun gibts Schongang und erstmal Medis um sie aus dem Schub rauszuholen, außerdem Physiotherapie und Chondroitin / Glucusamin.
In der Kleintierklinik der Uni München habe ich mich nicht unbedingt für den Titel "Patientin des Monats" qualifiziert

. Abgemacht war eine eingehende neurologische Untersuchung, daran anschließend ggf. Überweisung inn die Orthopädie, dran anschließend ggf. bei Bedarf CT oder MRT. Man gibt da den Hund ab und ist bein den Untersuchungen nicht dabei. Medizinisch vielleicht sogar sinnvoll, informationstechnisch ätzend. Aber offenbar ist man da nicht unbedingt dran gewöhnt, daß die Patientenbesitzer hinterher medizinische Einzelheiten wissen wollen und die auch noch verstehen und kritisch hinterfragen

. Nach anderthalb Stunden standen eine Doktorandin und eine Studentin vor mir und erklärten, der Hund sei "neurologisch unauffällig" und ich solle für die kommende Woche doch noch einen Termin in der Orthopädie ausmachen, heute wären die voll. Wäre aber nicht schlimm, CT / MRT wären heute eh nicht möglich weil Brückentag. Entgegen meines sonst sehr ruhigen Wesens bin ich unfreundlich genug geworden um ne Viertelstunde später ein ausführliches Gespräch mit der Oberärztin zu bekommen

. Zuuuufällig gab es dann plötzlich auch noch einen freien Termin in der Orthopädie und die obengenannten röntgenologischen Diagnosen. Blöderweise war es "organisatorisch nicht möglich" mir die Röntgenbilder zu zeigen, gegen Aufpreis von 16 € könne ich aber die Übersendung der CD an mich "beantragen" - was ich getan habe. Auf CD und Befundbericht warte ich allerdings noch.
Insgesamt war ich sechs Stunden dort. Alle Unterlagen habe ich bei Ankunft an der Anmeldung abgegeben. Als ich grade 15 Minuten auf dem Heimweg war bekam ich einen Anruf von der Oberärztin, sie habe sich gerade das (10 Tage alte und von mir mitgebrachte) Blutbild angesehen, da gäbe es Hinweise auf Morbus Addison, ob ich nicht nochmal umkehren wolle damit sie Blut abnehmen können. Nö - wollte ich nicht. Grad dreimal nicht als sie mir erklärte, daß auch sie das Blut in eine Fremdlabor schicken würden und die Ergebnisse erst Montag da wären...
Da die Tierärztin in der Folge noch zweimal anrief bin ich zwischenzeitlich dann mal auf einen Parkplatz gefahren und habe das Morbus Addison zumindest kurz gegoogelt.
a) passt es in keiner Weise zur Symptomatik und die Wahrscheinlichkeit daß mein Hund trotzdem auf der Fahrt spontan daran verstirbt stufte ich als eher gering ein
b) können in dem vorliegenden Blutbild keinerlei Hinweise darauf sein, weil die entscheidenden Werte da gar nicht getestet wurden
c) waren alle Publikationen die ich zu der Krankheit auf die Schnelle fand von der Uni München...
Ultraschall wurde inzwischen in "meiner" Klinik nachgeholt, da hatten sie in München auch keine Zeit für. Morbus Addison wurde erwartungsgemäß ausgeschlossen.
Naja. Ich bin nun um ein paar Erfahrungen reicher und um ein paar hundert Euro ärmer. Aber dem Hund gehts dank Ruhe und Medikation inzwischen etwas besser
