Aella, warum bist denn Du so angepickt? Fällt Dein Hund unter Modell "Fußhupe"? Selbst wenn, Du mußt Dich doch nicht angesprochen fühlen, hier hat doch niemand behauptet, daß ALLE Besitzer kleiner Hunde sich seltsam oder daneben benehmen. Vielleicht bist Du ja die Ausnahme, die die Regel bestätigt ...

Aella hat geschrieben:
ich finde bloß, dass ohne Wissen über die Hintergründe/Erfahrungen des anderen Halters bzw. seiner Hunde eine Beschimpfung als "Volldepp" hier nicht sooo viel besser ist ...
1. Dann darf ich mich ja über nichts und niemanden aufregen, weil ich immer meinen Mitmenschen nur vor den Kopf gucken kann.
Wenn ich mich aufrege, dann entspringt das aber doch immer nur meiner persönlichen Meinung und Sicht auf eine bestimmte Sache. Und diese Meinung und Sicht stehen mir doch zu.
2. Wer wird denn hier beschimpft? Wir erzählen Anekdoten aus dem Leben. Da sind dann durchaus auch mal welche dabei, bei denen man sich über andere Menschen geärgert hat und seinen Frust loswerden möchte. Ja und? Dafür ist ein Forum doch auch da ... Wer sich dafür nicht interessiert, muß ja nicht mitlesen. Und da hier niemand schreibt "Die Frau Müller aus der So-und-so-Straße bei mir in Dingsbumshausen, die den schwarzen Pudel hat ..." sondern die Personen hier unbekannt sind und bleiben, sehe ich Dein Problem nicht.
Außerdem, Du selber schimpfst nie über andere, ohne die Hintergründe genau zu kennen? Da fang ich ja an zu lachen. Gerade Du bist hier im Forum doch bekannt dafür gerne einzelne User herauszupicken und an ihnen kein gutes Haar mehr zu lassen, wenn Du sie einmal auf dem Kieker hast ...
Aella hat geschrieben:
Und bei manchen würde sich vielleicht auch herausstellen, dass sie gar keine Deppen sind, wenn man nicht einfach kopfschüttelnd vorbeigeht und sich dann in einem Internetforum aufregt - die Erbse hat einen Dackelkumpel, den seine Besitzerin (ältere Dame Ü65) auf den Arm nimmt, wenn ein größerer unangeleinter Hund auf sie zu kommt.
Kann man spontan blöd finden, relativiert sich aber, wenn man weiß, dass der Hund vor zwei Jahren übel zusammengebissen wurde und nicht klar war, ob er es überhaupt überlebt.
Da relativiert sich überhaupt nichts! Ich kann durchaus verstehen, daß jemand, der froh ist, daß sein Hund noch lebt, Angst hat. Ich kann sogar verstehen, daß man aus Angst falsch reagiert. Aber den Hund auf den Arm zu nehmen ist trotzdem keine sinnvolle Lösung. Zum einen nimmt man ihm damit die Möglichkeit auf Hundeart zu kommunizieren, zum Beispiel Beschwichtigungsgesten an den fremden Hund auszusenden oder den persönlichen Distanzraum dieses Hundes zu wahren durch Ausweichen im großen Bogen. Zum anderen aber, wenn ein großer Hund wirklich aggressiv ist, bringt sich die Dame mit Ü65 selber in Gefahr. Was nützt es, wenn der Hund die nächste Attacke überlebt, die Dame sich aber nie wieder von ihrer gebrochenen Hüfte erholt?
Zum Thema Fußhupen: Selbstverständlich gibt es kleine Hunde, die gut erzogen sind und große, die schlecht erzogen sind. Mein persönliches Bauchgefühl ist aber, daß der Anteil der schlecht erzogenen Hunde unter den extrem kleinen Hunden überdurchschnittlich groß ist. Ich vermute, daß liegt daran,
- daß es Menschen gibt, die sich ein Haustier anschaffen möchten, weil sie ein süßes, kleines Wesen betüddeln wollen, dabei aber vergessen, daß auch ein Exemplar einer kleinen Hunderasse ein Raubtier ist, aber vor allem auch ein Lebewesen mit Bedürfnissen. Solche Menschen halten sich (meiner Meinung nach) selten einen Rottweiler, eher einen "Handtaschenhund" und wenn sie den zu sehr vermenschlichen statt seine wirklichen Bedürfnisse zu berücksichtigen, sind Probleme im Alltag vorprogrammiert.
- daß man kleine Hund oft nicht so ernst nimmt, sie weniger Angst einflößen und daher auch viele nicht die Notwendigkeit sehen, solche Hunde genauso wie jeden anderen zu erziehen,
- daß man kleine Hund schnell durch auf den Arm nehmen oder an der Leine kurz halten unter Kontrolle bringen kann, auch wenn dadurch das eigentliche Problem (zum Beispiel Anpöbeln eines anderen Hundes) nicht gelöst ist. Mit einer Dogge kann man so nicht verfahren, die zieht einen mit, wenn sie rumpöbeln will. Da bleibt einem nichts anderes übrig als das Problem als solches anzugehen statt nur das Symptom zu bekämpfen.
Schubladen-Denken ist nicht schön, aber an Klischees ist doch oft ein Fünkchen Wahrheit, wie sollten sie sonst entstehen?
Aella hat geschrieben:
Und bei Agos Fall ist mir sowieso nicht klar, wo da der Deppenanteil liegt.
Gut, ich erkläre Dir das mit dem Volldepp nochmal: Der Titel ist so gewählt in Anlehnung an den Thread "Hilfe, mein Stall wird zum Volldeppen-Treff". (Ich frage mich gerade, warum Du Dich in diesem Thread nicht so aufregst ...) Irgendeinen Namen mußte ich dem Thread ja geben.
Aber auch im Volldeppen-Stall-Thread kommen durchaus auch lustige Themen zur Sprache und es gibt immer mal Beiträge, bei denen sich der Schreiber selber als Volldepp outet, siehe die aktuellen Berichte zur roten Beete. Das mildert auch das Wort "Volldepp" als Beschimpfung ab, wenn man sich selber in die Reihe der Volldeppen einordnet.
Um Dich nochmal zu zitieren:
Aella hat geschrieben:
ich finde ... eine Beschimpfung als "Volldepp" hier nicht sooo viel besser ist als ein dummer Spruch im Vorbeigehen.
Chabau hat übrigens in keinem Beitrag hier das Wort Volldepp geschrieben.
Und zu meiner Anekdote: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich hatte geschrieben, daß die Geschichte in die Kategorie "eigentlich schon wieder lustig" gehört. Im weiteren Text habe ich auch erwähnt, daß ich fast schon wieder lachen mußte, weil die Sache so absurd war. Außerdem wurde aus meinen Beiträgen klar, daß ich der Hundebesitzerin in keiner Weise einen Vorwurf mache.
Von daher: Nicht aufregen, einfach mal den Stock aus dem A*** ziehen, nicht immer alles so ernst nehmen, vor allem sich selber nicht, und sich nicht angesprochen fühlen, wenn es dafür keine Notwendigkeit gibt! Dann kann man auch in einem Internetforum über die "Volldeppen"-Beiträge anderer schmunzeln statt sich zu echauffieren.