Ich seh das vielleicht ein bisschen anders als die PETA-Fraktion, die ja lieber nackt geht als Fiaker zu fahren, und das gesamte Reit- und Fahrwesen gern abgeschafft sähe
Nein, im Ernst jetzt mal. Straßenverkehr ist nicht der natürliche Lebensraum des Pferdes, trotzdem gehe ich davon aus, dass ein Arbeitspferd grundsätzlich glücklicher gehalten wird als ein Freizeitpferd mit 23 Std. Boxenknast. Wenn die Pferde gut gepflegt und ernährt aussehen, das Geschirr ordentlich und passgenau verschnallt ist spricht für mich nichts dagegen. Arbeiten ist die Daseinsberechtigung dieser Pferde. Hätten sie diesen Job nicht würden sie vielleicht ein Dasein in einer Reitschule fristen oder bestenfalls eine verkürzte Lebenszeit auf dem Weg zum Hundefutter.
Ein Arbeitspferd ist für den Besitzer eine Kapitalanlage, nur wenn es gesund und munter ist verdient es sein Geld. Insofern ist es ureigenes Interesse der Fuhrhalter die Tiere ordentlich zu warten und zu versorgen.
Und in Zeiten der o.g. PETA-Jünger kann es sich eh kein Fuhrhalter mehr leisten kranke, verletzte, überforderte, unterernährte Pferde zur Schau zur stellen. Ein Freund von uns betreibt einen Fuhrbetrieb und bietet auch Stadtfahrten an. Die Pferde gehen immer umschichtig in die Stadt, einen Tag Stadt, einen Tag frei oder eine 2-stündige Planwagentour. Zum einen laufen sie zufriedener mit der Abwechslung, zum anderen sagt er, er hat sofort den Tierschutz am Hals, wenn er ein Pferd 2 Tage hintereinander in die Stadt schickt. Die Leute bemerken das.
Er bekommt sowieso laufend Polizei, Ordnungsamt oder den Amtstierarzt von "aufmerksamen Mitbürgern" auf den Hof geschickt. Seine Pferde leben in Offenstallhaltung und kommen nur rein in die Boxen, wenn es mehrere Tage Hunde und Katzen regnet oder bei ganz starkem Frost. Die stehen dann halt auch mal im Regen und pennen, oder tragen eine Schneedecke auf der Kruppe, oder gehen auch bei 30° und brüllender Sonne nicht in die Unterstände. Pferde sind eben so. Wutbürger nennen ihn dann einen Tierquäler.
Also, ja, man darf Fiaker fahren und braucht sich nicht schämen. Höchstens wegen der horrenden Kosten.