Ententeich

Ich denke nicht, dass die Aushängeschilder des fairen Reitens heimlich gewalttätige Methoden zur Ausbildung anwenden, ich glaube, so viele Videos und Prüfungen kann man nicht "aufhübschen". Bei den Holländern hat man das gruselige Reiten immer gesehen, auch wenn in der Prüfung schön das Köpfchen oben war. Das abreiten war nochmal eine ganz andere Nummer.

Wir sind ja nun hoffentlich alle keine 15jährigen Wendies mehr, die glauben, dass die Pferde zum Erfolg gestreichelt werden - egal, von wem. Pferde sind Persönlichkeiten und manchmal werden die ganz schön frech. Und dann? Ich habe mal ein Interview bzw. Home Story von den Werndls gesehen. Sie hat auch ganz deutlich gesagt, dass die Liebe zum Pferd nicht bedeutet, dass die frech werden dürfen und alles machen können, was sie wollen. Die Pferde müssen Respekt lernen. Und zwar im Umgang als auch im Sattel. ich kann mich nicht mehr an den Wortlaut erinnern und sie hat sich auch sehr vorsichtig ausgedrückt, weil es sonst vermutlich irgendwelche Spinner auf den Plan rufte, aber sie hat sehr klar gemacht, dass sie sich selbstverständlich nicht auf der Nase herumtanzen lässt. Das heisst ja nicht, dass irgendwelche perversen Unterwerfungsmethoden appliziert werden. Wenn mir einer dumm kommt, gibt es auch auf die Glocke und dazu stehe ich auch.

Diese Totilas Geschichte (ich kann den Beitrag nicht sehen aufgrund von geoblocking) war einfach nur traurig und peinlich. Ich habe den Ritt bei der EM in Aachen auch live gesehen und konnte es nicht glauben. Dem Rath glaube ich, dass er das nicht gemerkt hat, der Mann kann einfach nicht reiten. Der Rest der Sippe hat sich damit völlig disqualifiziert.

Haltung bei Sportpferden finde ich nach wie vor hoch problematisch und ist auch einer der Gründe, warum ich erstmal kein junges Pferd mehr will. Ich möchte einen ordentlich Ausbilder an der Hand haben, der immer da ist. Leider haben die guten Ausbilder bestenfalls Paddockboxen und das kommt für mich auch nicht in Frage.

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... die jeden Tag ihr Gemüse isst.

Uta Gräf

Aber das war es dann meines Wissens auch schon.

Es ist eine schwierige Kiste und fängt doch meist schon bei einem selbst an: man findet Ställe, da kommen die Pferde viel raus ... teilweise aber auf so schlimmen Böden, schlimm. Dazu schlechte Heuqualität, da rettet auch 7x24 nix.

Oder sie kommen raus, aber Stunden über Stunden ohne Futter

Hast du einen tollen Stall in Punkto Auslauf und Futter und machst halt alles selbst, damit du nicht vom gruseligen Service abhängig bist - hast du besch... Böden zum arbeiten

Usw usw

Ein Profi dürfte es sich aussuchen, wenn es der eigene Stall ist - aber wie viele der Pferde gehören denn dem Profi alleine und er hat auch die alleinige Entscheidungsgewalt?

Wenn man di Doku nimmt: immerhin war der Visser ja völlig ehrlich: es ging ihnen um Siege / ums Prestige und gerne auch um einen dann erfolgreichen Verkauf = Kohle.

Auch der PS, so sehr mich sein süffisantes Grinsen aggressiv gemacht hat, war ja so ehrlich klar zu sagen: es ging ums Gels. Es war eine große Investition, die sollte sich lohnen. Das muss man nicht aussprechen, das das Pferd als Lebewesen wirklich kaum Jemanden interessiert hat.

Ich hätte auch heulen können, weil es sicher mehr als genug Pferden so geht. Und da musst du m.E nicht mal in den Spitzensport, da ist mancher Reiter auf Heckenfesten nicht viel besser, weil sich der teuer angeschaffte Dressurstar das bis heute auch bloß nicht verletzen darf. Und da ist jedes Verlassen der Box ein Risiko, jeder Freilauf ein Ding der Unmöglichkeit.

Die Züchter haben für mich die typisch holländische Reiterei der ersten Bereiterin auch schön geredet. Gemessen an dem Aufbau der Reportage: wäre da Totilas in Privatvideos irgendwie und irgendwo dann in der Ausbildung bei ihr im Verlauf dann anders geritten geworden, hätten sie das sicher gezeigt und nicht die Sequenzen mit tief und eng bei strammem Zügel, ohne das auch da die Reiterin versucht hätte, die Nase mal vor zu bekommen. Passt aber doch ins Bild. Das sie sich das unterm Strich dann so nicht vorgestellt haben, vor allem den Champion immer völlig abseits abgeschottet, wegen dem Fanhype usw - glaube ich ja, das war die für sie damals völlig normale Pferdeausbildung, so traurig das schon ist.

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Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.

Hat nichts direkt mit Totilas zu tun, aber gehört irgendwie schon hier rein. Bilanz Badminton vom WE: 9 Reiterstürze, 6 Pferdestürze und ein eingeschläfertes Pferd. Da fällt es mir wirklich schwer unseren - eigentlich - schönen Sport vor der Allgemeinheit, Peta,... zu rechtfertigen. Muss das wirklich sein?

Letztes Woche hier auch. Ermüdungsbruch im L Springen. Drecksack von Reiter springt grottenplattes Pferd bis es sich das Bein bricht! Der ging schon lange lahm, wird halt nur galoppiert und noch ein paar Schleifen gesammelt. So muss er auch keine Rente fürs Pferd bezahlen.

Ich finde das so gemein und verachtenswert!

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Nicht ärgern! Nur wundern.....

https://www.pferd-aktuell.de/shop/downl ... le_id/226/

Es täte wohl jedem einzelnen der in irgendeiner Form mit Pferden zu tun hat gut, sich immer mal wieder die ethischen Grundsätze der FN zu vergegenwärtigen und immer zu beachten.
Es steht alles da, selbst bei der bösen FN

Ich empfinde weiterhin die Richtlinien für Reiten & Fahren Teil 1 & 2 als essentielles Standardwerk für korrektes, pferdegerechtes Reiten. Leider habe ich das Gefühl, dass der Autor sein eigenes Schriftstück nicht gelesen hat.

Nun, ich halte Menschen für erstens grundsätzlich dumm und zweitens für grundsätzlich schlecht, besonders das Beispiel Totilas zeigt das. Diese Geschichte mit Badminton finde ich unfassbar und ich kann auch nicht verstehen, wie wenig Hirn man haben muß, bei solchen Verhältnissen zu starten und damit das eigene Leben aufs Spiel zu setzen - von dem des Pferdes, das leider keine Wahl hat, mal ganz zu schweigen. Man sieht einfach, wenn es ums Gewinnen bzw. um Geld geht, setzt jede Form von gesundem Menschenverstand aus, sofern überhaupt welcher vorhanden ist. Das möchte ich anzweifeln.

Der Spitzensport gibt leider häufig ein schlechtes Bild ab und der Freizeitbereich ist auch nicht viel besser, bloß ist das nicht so sichtbar, aber da habe ich bedauerlicherweise auch schon Sachen erlebt, da rollen sich mir die Fußnägel auf.

Und ehrlich gesagt, wenn ich so über meine 35 jährige Reiterlaufbahn nachdenke, hatte ich die ersten 25 Jahre wenig Schmerzen, mein Pferd in einer Box zu halten und ihm lediglich stundenweise Auslauf zu gewähren, reiterlich haben meine Pferde auch schon meine schlechte Laune abbekommen und ich bin auch schon richtig beschissen geritten, so dass mein Pferd bestimmt keinen Spaß hatte. Daher bin ich, es sei denn es handelt sich um offensichtliche Tierquälerei, immer sehr vorsichtig, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Vielleicht denke ich heute in 10 Jahren nochmal ganz anders über mich und was ich heute tue.

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... die jeden Tag ihr Gemüse isst.

Ich denke das geht uns allen so und genau darum geht es doch eigentlich.
Wir lernen jeden Tag dazu und wissen jeden Tag ein bisschen mehr.
Gerade daher finde ich die Pferdeschinderei von Profis so verwerflich. Die müssten noch viel mehr wissen als wir alle, die machen das nämlich beruflich.
Ich reagiere ja immer extrem genervt auf dieses "früher war alles besser" - natürlich gab es früher geniale Reiter, aber die gibt es heute noch. Dadurch dass reiten Breitensport geworden ist, wird vermutlich insgesamt schlechter geritten, aber auf höchstem Niveau wurde schon immer sowohl sehr gut als auch echt beschissen geritten.
Aber über die Bedürfnisse von Pferden, ihr Lernverhalten, was sie gesund hält, Krankheiten durch falsche Behandlung, Auswirkung von Ausrüstung etc. weiß man heute unendlich viel mehr als früher.
Wieso wird das im Freizeitbereich viel mehr beachtet, als bei den wirklich wertvollen Pferden die in der Öffentlichkeit stehen und das Image dieses Sports nachhaltig prägen?

Meine persönliche Erfahrung mit Profis ist, dass sie nicht besonders refklektiert sind. Man darf nicht glauben, dass die sich erst den ganzen Tag den Hintern wund reiten und dann abends noch studieren, wie sie alles besser machen können. Ich bezweifle also sehr stark, dass sie es besser wissen als wir. Solange es läuft, wird da wenig hinterfragt. Wenn ich an die Zeit zurückdenke, als ich noch in Sportställen stand, da ist man in so einer Bubble und verlässt die erst, wenn es weht tut. Mein Pferd war platt und ich musste was ändern und zwar grundlegend. Der Mensch lernt nur durch Schmerz allein. Wenn bei einem Profi das Pferd nicht hält, wenn es an ernshafte Versammlung geht, ist es halt zu weich oder sonstwas und da sind noch ein paar mehr in der Pipeline. Und die, die hart genug sind, sowohl körperlich als auch mental und den Sprung in den Grand Prix Sport schaffen, werden dann in Watte gepackt und nach menschlichem Verhältnis verhätschelt.

Jessica von Bredow Werndl wurde mal in einem Interview gefragt, welche Haltung sie für Pferde optimal findet. Die Antwort war Offenstall in Verbindung mit reiten.

Was das reiten anbelangt, verstehe ich diese Schinderei auch nicht. Die denken, das muß so. Hier in Holland wird auch so geritten, zumindest zum großen Teil und das ist für die völlig normal. Ich möchte so einen Bereiter nicht auf meinem Pferd haben.

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... die jeden Tag ihr Gemüse isst.