isjaki, das Problem ist, dass viele Leute wirklich überhaupt gar nicht wissen, dass ein Pferd nicht gleich alles kann. Das ist gar nicht böse von denen gemeint. Dann ist ja immer diese Idee, dass das Pferd den Kopf unten haben muss, weil - sonst kann man nicht reiten. Wenn sich nun ein junges Pferd raushebt, um zu anzugaloppieren, da kriegen die Zustände, diese Reiter. Für viele Reiter ist es absolut beängstigend, wenn der Hals dinge tut, die er nicht soll, das ist mit einer der Hauptgründe, warum die Pferde runtergebunden werden, weil es den leuten ein vermeintliches Gefühl von Kontrolle gibt, und es ihnen außerdem auch von außen so suggeriert wird. Das Pferd war auch nicht wirklich träge. Ja, es war lieb, aber das nicht vorwärtsgehen war natürlich dem Reiten geschuldet, und da kann sie noch von Glück sagen, dass außer hinten hoch beim angaloppieren nicht mehr passiert ist, die andere Variante wäre dem Gleichgewicht hinterherrennen und durchgehen.
maharani, das Pferd hatte sichtlich Zustände in dem Hänger. Oberstes Gebot bei Verladetraining bei Korrekturpferden sollte daher sein, die Stange erst zuzumachen, wenn das Pferd damit einverstanden ist. Ein Pferd, was nicht über längere Zeit frei im Hänger stehen kann, da macht man die Stange nicht zu. Es ist zwar so, dass sich der größere Teil der Pferde dann in ihr Schicksal fügen, aber die Pferde, die das nicht können, das werden dann die richtigen Problempferde. Eine Korrektur bei Stangenphobie hinten ist sehr aufwändig, und völlig unnötig, wenn man sich gleich am Anfang die zeit nehmen würde, die es braucht. Hängerstange zu früh zumachen oder wegen rausgaloppierendem Pferd nicht gefahrlos aufmachen zu können, dürfte eine der Haupt-Unfallursachen bei Mensch und pferd sein.
Futter: Futter ist nicht die höchste Motivator. Der höchste Motivator für ein pferd ist sicher zu fühlen. Futter kann bei Pferden, die "warum eigentlich da rein gehen?" denken, ein hilfreiches Instrument sein. Pferde, die so drauf sind, wie es das Pferd im Hänger war, ganz sicher nicht. Wobei futtergesteuertes Verladetraining immer mit Vorsicht zu betrachten ist, denn wenn dann mal die Situation kommt, wo das Pferd mit dem Futter, warum auch immer, nichts anfangen mag, und man hat nicht Plan B, dann steht man doch recht hilflos da.
Beinschutz: jein. Ist letztlich auch nur Symptombekämpfung. Am Ende sollte ich dem pferd wirklich vermitteln, dass Hängerfahren in Ordnung geht. Kann aber verstehen, dass jemand Glocken an die Füße macht für die Schusseltiere. Diesen "Overknee"-Schutz würde ich meinen Pferden nicht anziehen.
Zuletzt geändert von baura am 31. Januar 2016, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.
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