Ich hab mal eine befreundete Hunter-Reiterin gefragt, ob sie Lust hätte mal mit zur Schleppjagd zu fahren - die ist aus allen Wolken gefallen

(das war BEVOR ich meine erste Hunterprüfung gesehen habe - und ich hatte mich schon gefreut, dass das Pleasurepferd auch mal was mit "forward Motion" laufen darf)
Adrenalin, du hast mit grösster Wahrscheinlichkeit eine Reining (wegen des Kopfstücksabnehmens: NRHA - Pflichtbitkontrolle!)gesehen. Das ist für mich noch eine der ehrlichsten Prüfungen im Westernsport (ausnahme natürlich die Prüfungen gegen die Stopuhr). Warum? Weil in keinem Regelbuch nirgends etwas von Reinheit der Gänge, natürlichem Ausdruck oder Ohrenspitze nicht unter Widerrist steht - und dann gewinnt der gangunreinste und verkünsteltste Bock. Es werden die Manöver gewertet, fertig, aus. Die Vorgaben dazu sind recht eindeutig und befassen sich mehr mit korrekter Linienführung, unsichtbarer Lenkung etc - nicht mit Gangwerk und nur wenig mit der Haltung des Pferdes. Eine Zeit lang haben auch hier die Reiter versucht, die Pferde extrem tief laufen zu lassen (die beliebten direkten Gunner-Nachkommen bieten das einfach auf Grund ihres Körperbaus an), sind meiner Meinung nach davon aber wieder abgekommen, weil das einfach die meisten Pferde nicht können. Ob die Ponies auf Turnier aber im drei oder im Viertakt wetzen, ist wurscht, hauptsache schnell oder langsam.
Im täglichen Training wird allerdings auf ordentlichen Galopp über den Rücken geachtet, zumindest bei den "Nicht schnell schnell turnierfertig"-Trainern - und das wird bei den Allaround-Leute gerne vergessen. Da schlurchen die Pferd zu Hause meistens genauso wie auf Turnier.
NRHA Pattern 11 schreibt das Traben zum X-Punkt vor!