Ententeich

Stressfaktoren ausschalten. Routinemäßige Abläufe beim Fertigmachen und Abreiten, großzügige Zeitplanung, so wenig Bodenpersonal wie möglich, aber so viel wie nötig, das auch nur dann die Klappe aufmacht, wenns wichtig ist, zweitrangige Sachen delegieren (Startertafel zB). Direkt vor dem Aufsitzen eine Rückzugsmöglichkeit suchen und die nächste halbe Stunde bis nach der Prüfung nochmal im Kopf durchgehen, und dann nur noch Konzentration auf das Wesentliche: du und dein Pferd.

Ich persönlich sage beim Betreten des Platzes immer nochmal laut und deutlich "Tschakka" und balle im Geiste die Faust. Klingt saublöd, sorgt gerne für Heiterkeit, aber ist für mich sozusagen der Anpfiff: Jetzt zeigen wir es ihnen. Positive Spannung aufbauen. Alles, was außerhalb des Platzes war versinkt dann schlagartig im Nebel.

Ich hab mir letztens nochmal mein Video von der letzten Landesmeisterschaft angeguckt. Da kann man richtig sehen, wie an der Schranke nochmal ein Ruck durch meinen Körper geht. Der Parcours war sauschwer, ich war letzter Starter und durfte nur einen Abwurf machen. Ich hab beim Video gucken sofort nochmal die extreme Anspannung gefühlt und mich gefragt, wie ich das nervlich überhaupt durchgestanden habe. Mit den oben genannten Methoden.

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Though nothing, will keep us together
We could steal time,
just for one day
We can be Heroes, for ever and ever.

schön, dass ich nicht die einzige bin, die vorm Start ein "ritual" hat
so eins haben wir auch: ich sitze aufm pferd, stehen am einlass, schau dem reiter vor mir zu. mein Dad links von mir, mein bruder rechts von mir. beim einreiten klopft mir mein Vater aufs Knie, dem Pferd aufn Po und sagt:"Machts gut!"

wenn er das nicht macht, denk ich den ganzen ritt dran und kann mich nicht konzentrieren!

Routine und Rituale finde ich total wichtig und hilfreich. Man setzt sich damit mental automatisch auf eine Fahrspur, wo man weiß, dass es die Male vorher auch so funktioniert hat. Das sorgt für Gelassenheit, Konzentration und hilft einem, alles Unwichtige, von dem man sich so gern ablenken lässt, auszublenden.

Ich bin ja nun wirklich nur Hobbysportler, es klingt als würde ich Turnier fürchterlich ernst nehmen. Zu einem gewissen Grad schon, ja. Ich bereite uns nicht Zuhause ordentlich vor, fahre ellenlang durch die Gegend, gebe viel Geld aus, um dann die Sache zu vermasseln, weil ich meinen Kopf und meine Nerven nicht im Griff habe. Nicht aus Schleifengeilheit, sondern weil ich demonstrieren will, dass ich meine, mein Pferd richtig auszubilden und dass er woanders seinen Job genauso erledigt wie Zuhause.

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...mein Reitlehrer hat mir erzählt, dass er autogenes Training macht und sich mittlerweile damit kurz vor der Prüfung wieder beruhigen kann...
Hat das jmd von euch schonmal versucht???

Ja, hab ich schon mal. Ich habe einen Kurs gemacht. Im Kurs ging das ganz gut, die Frau hatte ne einschläfernde Stimme und da konnte ich mich wunderbar entspannen- zu Hause hat es leider überhaupt nicht funktioniert :(

ich habe das auch mal vor Jahren gemacht, aber auf dem Turnierplatz klappt das überhaupt nicht....

Ich denke aber das viele das leider nicht abstellen können und die Personen, zu denen zähl ich auch, sind dann auch in anderen Dingen so und haben Prüfungsangst. Ich mach mich jetzt schon bekloppt, weil ich evtl. am 14./15.5. aufs Turnier fahre, dat ist doch bekloppt
Aber ist halt so.

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"Die Freunde nennen sich aufrichtig, Feinde sind es."
Arthur Schopenhauer

ich auch ....ich sehe im Geiste immer schon das Viereck, weiss wo das Richterhäuschen ist...wo die Zelte sind usw.

Beim letzten Jahr hat ein Mann genau in meiner Prüfung auf 3 m höhe ein Preisschildan einen Baum angenagelt .....
und sowas geht mir dann immer wieder durch den Kopf....