maharani hat geschrieben:
@ adrenalin: schön ist wirklich die Umgebung, einfach eine tolle Kulisse. Nochmal würde ich dort nicht fahren, weil es schönerer Turniere gibt, zu denen ich auch weit fahrn muß
OK, das Abenteuer Güldenstein liegt nun also hinter uns, von uns als Trainingsturnier geplant, damit ich nach 8 Monaten Turnierpause auch mal wieder weiß wir Kombi fahren geht - bevor die erste M ansteht... Die Umgebung ist wirklich ein Traum, dafür würden sich auch 3,5 Std. Anfahrt lohnen. Ich habe immer wieder gestaunt, WIE schön es in der Holsteinischen Schweiz ist, und würde glatt einen Umzug erwägen, wenn man wüsste, wie man da seine Brötchen verdienen kann.
Das Turnier selber...naja. Also, sie bemühen sich wirklich sehr, und alle sind sehr nett, und ich fand es auch im Ganzen ordentlich organisiert - da kenne ich deutlich Schlimmeres.
Das ändert aber nichts daran, dass sowohl der Vorbereitungsplatz wie auch das Viereck eine schwere Katastrophe sind. Das würde sich kein Dressurreiter bieten lassen, denke ich mal. Auf dem Vorbereitungsplatz hat man keine 40 m ebenen Boden, wo man mal eine Lektion anlegen kann. Man wärmt auf, bereitet aber nicht wirklich vor. Und das Viereck ist schlichtweg eine Buckelpiste, wo man sich unter Zuhilfenahme aller Tricks durch die Aufgabe mogelt. Das können natürlich nur routinierte Fahrer, deren Pferde z.B. den Wagen auch Bergauf zurückschieben. Bei Vielen gab es unschöne Bilder, die einem auf einem besseren Platz vielleicht erspart geblieben wären. Direkt bei C hats mich fast vom Sitz gehauen, und dann braucht es schon einen unabhängigen Sitz, dass die Platzveränderung des Fahrers nicht unbedingt im Pferdemaul ankommt und zu Irritationen führt.
Die Bodenverhältnisse in den Geländehindernissen gehen einfach gar nicht, ich hatte wirklich Angst um mein Pferd und hatte kurzfristig erwogen nicht zu starten. Nun sind wir aber auch der Ansicht, dass ein Fahrpferd seine Füße schon sortieren können muss und haben uns für entsprechende Wege entschieden, die wir für einigermaßen unbedenklich hielten. Das hat uns in einem Hindernis richtig Zeit gekostet, aber die Devise war Trainingsfahrt, und sicher und mit gutem Gefühl ankommen. Und mit heilem Pferd natürlich. Einen kleinen Rumpler hatten wir trotzdem, bei dem mir kurz das Herz stehen blieb, aber das Fahrpferd konnte sich dann tatsächlich selber helfen, man muss es ihm nur auch zutrauen.
Naja, wir haben am Ende die Kombi gewonnen, gegen die Lokalmatadorin aus dem Kader, aber richtig gut fühlt sich der Sieg irgendwie nicht an. Keine ehrliche Dressur gefahren, Kegelparcours als Training missbraucht, und im Gelände immer nur die Pferdebeine vor Augen.