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weiss nicht wie es mit Pferd weitergehen soll
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Autor:  feuerblitz [ 30. Juni 2022, 13:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: weiss nicht wie es mit Pferd weitergehen soll

Die Frage ist einfach was du willst und vor allen Dingen was du kannst.
Wenn du der Meinung bist, du wirst dem Pferd nicht gerecht, dann verkauf es oder lass es weiter reiten und schau halt einfach was die Zeit bringt.

Autor:  Luna~Beccy [ 1. Juli 2022, 16:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: weiss nicht wie es mit Pferd weitergehen soll

Ich habe gedacht, dass ich mit der Reiterei aufhöre, wenn wir von Mainz nach Kassel ziehen.
Ich hatte die Jahre vor ein Pferd quasi zur Verfügung, mit dem ich wirklich alle Freiheiten hatten, wie ich wollte. Davor hatte ich auch immer verschiedenen RBs gehabt, aber dieses eine Pferde war tatsächlich das, was man Herzenspferd nennt. Da die Besitzerin beruflich sehr ausgelastet ist, hatte ich bis zuletzt die Hoffnung, dass sie ihn mir geben würde. Aber sie hängt an dem Goldie genauso wie ich.
Als ich dann zwei Monate hier in Nordhessen gelebt habe, bin ich es doch nochmal angegangen und habe mir eine Rb gesucht. 15jährige, ehemalige Vielseitigsstute mit nem Sockenschuss. it der Besitzerin lief es grundsätzlich gut, aber irgendwie sprang da auch der Funke nie so bis zuletzt über. Dazu kamen mehr Verpflichtungen durch meine verschiedenen Jobs in der landwirtschaftlichen Forschung und Praxis, meine Hochzeit, unser Hund, nun der Hausbau. Seit einem Jahr habe ich ganz aufgehört zu reiten.
Es fehlt mir derzeit gar nicht. Ich habe meinen Hund, mit dem ich unglaublich viel draußen unterwegs bin und der mich auslastet, und wenn ich große Tiere knuddeln mag, schmuse ich mit den Kühen auf unserem Betrieb. Ich liebe Tiere und sie erden mich, dafür brauche ich nicht die Reiterei. Vielleicht fang ich irgendwann wieder an, aber derzeit sehe ich keine Veranlassung dazu.


Ich muss sagen, jetzt wo ich diese Zeilen tippe, stelle ich fest: Ich vermisse nicht die Reiterei. Ich vermisse mein letztes Pferd. So doll, dass auch nach über zwei Jahren ein dicker Kloß im Hals ist. Der richtige Partner im Reitsport ist für mich absolut essentiell.

Autor:  schnucki [ 3. Juli 2022, 13:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: weiss nicht wie es mit Pferd weitergehen soll

Das kann ich gut nachvollziehen, @Luna~Beccy. Ich hab gestern kurz meine Hafiline besucht, die ich 2018 abgegeben habe. Die ist jetzt 26, sieht toll auch und macht immer noch ihren Job als Kinderspaßmobil auf einem Therapiehof. Da war das Gefühl :rosawolke: sofort wieder da, die vermisse ich deutlich mehr als den Schlumpf. Trotzdem freue ich mich immer wieder zu sehen, wie zufrieden sie dort ist. Und wie sie mich komplett ignoriert, auch wenn’s natürlich bissl piekst. Aber sie braucht mich einfach nicht mehr :-D

Autor:  Joanadackel [ 8. Juli 2022, 09:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: weiss nicht wie es mit Pferd weitergehen soll

Ich habe den Erfahrungsaustausch jetzt erst gefunden. An anderer Stelle haben wir uns glaube ich schon mal über ähnliche Dinge ausgetauscht.

Mir gehts ähnlich wie vielen. Reiten und Pferdesport war/ist ein großer Teil meines Lebens und der Sinn des Arbeiten und Geld verdienens.
Die Turnierjahre gemeinsam mit den Friesen, meiner Schwester und meinem damaligen Partner waren superschön. Wir hatten darüber hinaus auch viele Rassegemeinschaften und Veranstaltungen. Unabhängig davon gab es auch noch regionales Vereinsleben und Stallgemeinschaften mit dem gleichen Fokus. Ich schaue mit Wehmut zurück.

Danach, die Fjordzeit, war etwas anders, anderer Stall, teils andere Leute, aber Verein und Stallgemeinschaft passte grundsätzlich noch. Irgendwann hat sich das dann angefangen zu zerschlagen, Freundinnen wechseln Ställe, gründen Familien, wechseln Pferde usw. Auf Turnieren und Veranstaltungen war ich eher alleine unterwegs, hab das aber lange durchgezogen und es war ok, wenn auch nicht wie früher.

Dann der Koppelunfall, OP, 1,5 Jahre später meine chronische Erkrankung, Stallwechsel (der gepasst hätte, einige Jahre früher in jünger und gesund halt). Bin dann da wieder weg, lohnte sich für mich einfach finanziell nicht. Nun sind wir wieder einem kleinen Stall, der nach und nach Boxen reduziert, maximal 25 Pferde haben noch Platz. Von denen sind wiederum einige Rentner, und viele werden nur freizeitmäßig ein bisschen in der Halle geritten und ab und zu eine kleine Runde um den Pudding. Ausreitpartner für länger als 60 min finde ich bei uns keine, dazu muss ich mich mit Nachbarställen verabreden oder aufladen und zu Freundinnnen fahren. Immer mit Zeit und Aufwand verbunden. Irgendwie zieht einen im Stall da auch keiner so mit für irgendwas, jeder macht halt sein eigenes Ding und gut. Gemeinschaft nicht wirklich. Hat Vor und Nachteile, wie alles.
Dressur reite ich noch 2 mal/Woche, aber halt nur noch zur Gesunderhaltung. Richtig einsitzen und zusammenstellen kann ich oft nicht, aufgrund eines Steißbeinproblems seit knapp 2 Jahren. Also reduziert sich das Dressurreiten aufs lockere Gymnastizieren und ab und zu mal eine Lektion oder einen Sprung einbauen. ist ok. Langweilt mich aber eher. Alle 2 Wochen lasse ich ihn bereiten, damit nicht alles so ganz verloren geht.

Wenn das Steißbeinproblem irgendwann komplett in den Griff zu bekommen wäre, würde ich mir vielleicht noch eine reiterliche Zukunft ausmalen, aber momentan sehe ich da eher schwarz. Glaube, auch "nach" meinem Pferd würde es mir reichen, 1-2 mal pro Woche auf einem gut ausgebildeten Dressurpferd eine RB zu zahlen und die Ausritte mit E-Bike Touren zu ersetzen. Notfalls setz ich mich halt ab und zu auf den Reitsimulator und und hab Spaß an ein paar Lektionen.

Früher undenkbar gewesen, aber Zeiten ändern sich halt. Vielleicht kommt auch alles anders, weiß man ja nicht.

Autor:  Snoeffi [ 8. Juli 2022, 10:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: weiss nicht wie es mit Pferd weitergehen soll

Mir geht es auch ganz ähnlich wie einigen hier.

Früher war Reiten mein Leben. Ich bin wirklich gerne geritten und viel und hatte Spaß am Turnierreiten und am Unterrichten. Der Spaß hat in meinem alten Stall, in dem ich 21 Jahre lang stand, gegen Ende immer mehr nachgelassen. Daher der Stallwechsel zum 01.01.2022, der letztendlich meinem Rentner das Leben gekostet hat. Ich habe ihn am 24.05. einschläfern lassen müssen.
Schon seit ich in dem neuen Stall bin, reite ich kaum noch. Erst weil dort wirklich unheimlich viel zu tun ist und dann natürlich auch, weil ich mehr mit der Pflege und Versorgung meines Rentners beschäftigt war. Da hatte ich wenig Kopf dafür, meine sowieso sehr schwierige Stute auch noch zu arbeiten.
Seit Dunking tot ist, tue ich mir unendlich schwer. Ich bin zwar täglich im Stall und versorge die Stute und reite auch (ab und zu). Gott sei Dank reitet meine Freundin ja mindestens 2 oder sogar 3 mal in der Woche, so dass die Stute weiterhin gut im Training ist. Aber - es macht mir einfach keinen Spaß mehr. Es fällt mir alles so unendlich schwer und ich empfinde die Reiterei und meine Stute derzeit fast nur als Belastung. Ich trage irgendwie einen schwerer Klotz mit mir rum.

Vielleicht ist es das noch die Trauer wegen des Verlusts meines Rentners und ich brauche noch Zeit. Wer weiß?

Gerade gestern hat sich dann auch noch meine Stute mit meiner Freundin im Gelände hingelegt und beide haben ordentliche Prellungen. Gerade war die TAin da und es gibt vorsichtige Entwarnung, dass es wirklich "nur" Prellungen sind. Der Menschenarzt hat über die Verletzungen meiner Freundin Gott sei Dank das gleiche gesagt.

Irgendwie komme ich nicht zur Ruhe und wüsste ich einen Weg, wie ich diese Belastung und Verantwortung loswerden könnte, ohne dass das zum Nachteil meiner Stute wäre, würde ich das machen.

Snoeffi

Autor:  La Traviata [ 8. Juli 2022, 10:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: weiss nicht wie es mit Pferd weitergehen soll

Snoeffi hat geschrieben:
Mir geht es auch ganz ähnlich wie einigen hier.

Früher war Reiten mein Leben. Ich bin wirklich gerne geritten und viel und hatte Spaß am Turnierreiten und am Unterrichten. Der Spaß hat in meinem alten Stall, in dem ich 21 Jahre lang stand, gegen Ende immer mehr nachgelassen. Daher der Stallwechsel zum 01.01.2022, der letztendlich meinem Rentner das Leben gekostet hat. Ich habe ihn am 24.05. einschläfern lassen müssen.
Schon seit ich in dem neuen Stall bin, reite ich kaum noch. Erst weil dort wirklich unheimlich viel zu tun ist und dann natürlich auch, weil ich mehr mit der Pflege und Versorgung meines Rentners beschäftigt war. Da hatte ich wenig Kopf dafür, meine sowieso sehr schwierige Stute auch noch zu arbeiten.
Seit Dunking tot ist, tue ich mir unendlich schwer. Ich bin zwar täglich im Stall und versorge die Stute und reite auch (ab und zu). Gott sei Dank reitet meine Freundin ja mindestens 2 oder sogar 3 mal in der Woche, so dass die Stute weiterhin gut im Training ist. Aber - es macht mir einfach keinen Spaß mehr. Es fällt mir alles so unendlich schwer und ich empfinde die Reiterei und meine Stute derzeit fast nur als Belastung. Ich trage irgendwie einen schwerer Klotz mit mir rum.

Vielleicht ist es das noch die Trauer wegen des Verlusts meines Rentners und ich brauche noch Zeit. Wer weiß?

Gerade gestern hat sich dann auch noch meine Stute mit meiner Freundin im Gelände hingelegt und beide haben ordentliche Prellungen. Gerade war die TAin da und es gibt vorsichtige Entwarnung, dass es wirklich "nur" Prellungen sind. Der Menschenarzt hat über die Verletzungen meiner Freundin Gott sei Dank das gleiche gesagt.

Irgendwie komme ich nicht zur Ruhe und wüsste ich einen Weg, wie ich diese Belastung und Verantwortung loswerden könnte, ohne dass das zum Nachteil meiner Stute wäre, würde ich das machen.

Snoeffi


Das macht mich gerade richtig traurig zu lesen, weil gerade du immer so für die Reiterei und deine Pferde gebrannt hast. Da war in jeder Zeile so viel Leidenschaft und Begeisterung. Es tut mir unendlich leid, dass du das verloren hast.

Autor:  Scatty [ 11. Juli 2022, 01:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: weiss nicht wie es mit Pferd weitergehen soll

La Traviata hat geschrieben:
Snoeffi hat geschrieben:
Mir geht es auch ganz ähnlich wie einigen hier.

Früher war Reiten mein Leben. Ich bin wirklich gerne geritten und viel und hatte Spaß am Turnierreiten und am Unterrichten. Der Spaß hat in meinem alten Stall, in dem ich 21 Jahre lang stand, gegen Ende immer mehr nachgelassen. Daher der Stallwechsel zum 01.01.2022, der letztendlich meinem Rentner das Leben gekostet hat. Ich habe ihn am 24.05. einschläfern lassen müssen.
Schon seit ich in dem neuen Stall bin, reite ich kaum noch. Erst weil dort wirklich unheimlich viel zu tun ist und dann natürlich auch, weil ich mehr mit der Pflege und Versorgung meines Rentners beschäftigt war. Da hatte ich wenig Kopf dafür, meine sowieso sehr schwierige Stute auch noch zu arbeiten.
Seit Dunking tot ist, tue ich mir unendlich schwer. Ich bin zwar täglich im Stall und versorge die Stute und reite auch (ab und zu). Gott sei Dank reitet meine Freundin ja mindestens 2 oder sogar 3 mal in der Woche, so dass die Stute weiterhin gut im Training ist. Aber - es macht mir einfach keinen Spaß mehr. Es fällt mir alles so unendlich schwer und ich empfinde die Reiterei und meine Stute derzeit fast nur als Belastung. Ich trage irgendwie einen schwerer Klotz mit mir rum.

Vielleicht ist es das noch die Trauer wegen des Verlusts meines Rentners und ich brauche noch Zeit. Wer weiß?

Gerade gestern hat sich dann auch noch meine Stute mit meiner Freundin im Gelände hingelegt und beide haben ordentliche Prellungen. Gerade war die TAin da und es gibt vorsichtige Entwarnung, dass es wirklich "nur" Prellungen sind. Der Menschenarzt hat über die Verletzungen meiner Freundin Gott sei Dank das gleiche gesagt.

Irgendwie komme ich nicht zur Ruhe und wüsste ich einen Weg, wie ich diese Belastung und Verantwortung loswerden könnte, ohne dass das zum Nachteil meiner Stute wäre, würde ich das machen.

Snoeffi


Das macht mich gerade richtig traurig zu lesen, weil gerade du immer so für die Reiterei und deine Pferde gebrannt hast. Da war in jeder Zeile so viel Leidenschaft und Begeisterung. Es tut mir unendlich leid, dass du das verloren hast.


Das kann ich nur unterschreiben.
Vielleicht ist es ja auch an der Zeit etwas umzudenken innerhalb des Sports? Es muss ja nicht immer das klassische FN Reiten sein. Habe letztes Jahr das erste Mal live richtig gutes Working Equitation gesehen, das sah so extrem nach Spaß aus! Es muss ja nicht das sein, aber vielleicht grundsätzlich mal nach anderen Dingen schauen?

Autor:  galadriel [ 30. August 2022, 18:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: weiss nicht wie es mit Pferd weitergehen soll

Oh wie schön, dass ihr noch soviel geschrieben habt! Ist ja doch schon etwas her gewesen. Zu mir: ich habe meinen Großen immer noch... er ist mittlerweile 17. Er steht in einem Stall 11 km von mir mit Vollpension, ich MUSS mich nicht jeden Tag kümmern und tue es auch nicht, ich reite 2 bis 3 mal die Woche, und das ist ok so. Mein Wallach hat auch Arthrose und so einige Wehwehchen, ich gehe auch nur noch ausreiten. Das reicht uns beiden. Die stärkste Reiterin war ich noch nie. (Schade eigentlich)
Naja, so dümpeln wir vor uns hin, so richtig Lust habe ich eigentlich nicht mehr, aber so wie es ist kann ich damit leben. Wäre er jünger, würde ich viwlleicht einen Verkauf versuchen, aner so nicht. Ich möchte nicht, dass er zum Wanderpokal wird, er war immer artig und ehrlich und gehört ja doch zu mit, nach immerhin 13 Jahren.

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