Ententeich

uii - interessant dass dieser Thread wieder hochkommt.

@galadriel: wie ist es damals für euch weitergegangen?

Ich hatte hier ja 2017 geschrieben dass ich mir einen Jungen zugelegt hatte und schon nach einem Dritten schaue.
Fakt ist dass der Junge sich öfter "zerlegt" hat und ich daher erstmal und oft mit den Nerven fertig war und keinen Dritten in Erwägung gezogen hatte.
Jetzt läuft er *toitoitoi* konstant...
Den Älteren musste ich dann letztes Jahr über die Regenbogenbrücke gehen lassen; und ursprünglich wollte ich dann Nachwucht, aber durch die Flutkatastrophe hatte ich "andere Gedanken".

Dann kam das Thema dieses Jahr wieder auf und mittlerweile bin ich schon erleichtert nur einen zu haben; finanziell ist es deutlich entspannter, das hätte ich nie so vermutet.

@Eskadron: Klingt doof, aber ich glaube, das hat auch was mit „erwachsen werden“ zu tun. Nicht altersmäßig, sondern von der Lebenserfahrung her. Ich kenne/kannte sehr viele, die mit dem Turniersport aufgehört haben als sie dann richtig im Berufsleben standen. Reiten an sich war zwar noch schön, aber eben nicht mehr alles im Leben. Die Lust, nach evtl. stressiger Arbeitswoche dann am Wochenende ggf. mitten in der Nacht aufzustehen um irgendwo ein bis zwei mal 2-10 Minuten lang Leistung zu zeigen nahm ab, auch das „Risikobewusstsein“ wurde größer.
Versuch es mit dem Interessenten. Wenn ihr euch schon kennt kannst du ja mit offenen Karten spielen, also dass es noch kein konkretes Verkaufsangebot ist, ein Verkauf aber nicht ausgeschlossen ist.

@ Eskadron:
Mir geht es gerade genauso. Als Kind/Jugendlicher wollte ich unbedingt Turnierreiten. Das hat mangels Unterstützung der Eltern und später dann mangels passendem Pferd nur so semi-gut geklappt. Nun habe ich ein tolles Pferd, mit dem man im Amateurbereich bis M* gut bis sehr gut unterwegs sein könnte. Könnte. Was mache ich? Ich gondel durch's Gelände, reite so ein bisschen vor mich hin und traue mich nicht mal über 70 cm. Spring-/Cavaletti-Reitstunde hatte ich glaub die letzte vor 4 Wochen, davor ähnlich großer Abstand. Kommt halt auch immer was dazwischen. Aber ich bin zufrieden. Natürlich werde ich manchmal wehmütig, wenn ich bei gutem (!) Wetter eine Prüfung anschaue. Aber andersrum genieße ich es mich Sonntagmorgen nochmal umzudrehen und gemütlich mit dem Partner Kaffee zu trinken. Ab und zu nehme ich an Lehrgängen oder Orientierungsritten etc. teil. Da merke ich dann ganz deutlich am Montag, dass mir ein Tag am WE "gefehlt" hat. Alles normal und gut also - so lange du dich damit wohlfühlst.

Die Turnierreiterei habe ich auch an den Nagel gehängt als ich angefangen habe zu arbeiten.
Zu Schulzeiten hatte ich dazu keine Möglichkeit, während des Studiums bin ich dann ein paar Jahre geritten und als ich dann gearbeitet habe, ging es mir so wie Schnucki das beschrieben hat: Ich wollte am Wochenende meine Ruhe haben.

Aber bis jetzt kann ich mir nicht vorstellen, jemals nicht mehr reiten zu wollen. Ich habe zwei Pferde in einer großen Reitanlage, nehme regelmäßig Unterricht und versuche die Pferde im Rahmen meiner Möglichkeiten so gut wie möglich zu reiten und auszubilden. Und ich arbeite nach wie vor nur um mir mein Hobby leisten zu können. Es ist mir völlig egal wie viel das kostet sofern es geht. Ich wüsste gar nicht was ich ohne Pferde tun sollte. Das erdet mich, das entspannt mich und es macht mir unendlich viel Spaß. Ich kann gar nicht sagen wie oft ich vom Pferd absteige und mir denke "reiten ist das beste Hobby der Welt!", aber es ist sehr oft.

Ich kann das ganze auch gut verstehen. Ich selber denke auch, dass sich mit Alter, Lebenserfahrung und Lebensumstände einfach die Prioritäten ändern.
Ich hab meine Stute damals auch selbst ausgebildet, war viel auf Turnieren mit ihr und es hat mir einfach nur richtig Spaß gemacht. Als sie dann einfach nicht mehr fit genug war um aufs Turnier zu gehen, und sie quasi in Teilzeitrente war (sie wurde schon noch leicht bewegt), habe ich das Turnierreiten und das ganze Drumherum total vermisst. Aber ich habe mich irgendwann daran gewöhnt. Als ich dann meine Kinder bekommen habe, war ich auch gut anderweitig beschäftigt. Ein paar Jahre später habe ich das Angebot erhalten das Pferd von einer Bekannten zu reiten, auch Turniere. Meine Stute war zwischenzeitlich komplett in Rente. Ich hab mich total gefreut und auch zugesagt. Aber nach einiger Zeit ist mir dann schon bewusst geworden, dass das eben nicht mehr so ist wie ich es in Erinnerung hatte. Anderes Pferd, andere Leute drumherum, anderer Stall. Und auch ich hatte mich sicherlich verändert, ebenso meine Lebensumstände waren anders. Es hat mir eben nicht mehr so viel Spaß gemacht wie früher, im Gegenteil. Teilweise hab ich es nur als wahnsinnigen Stress gesehen und hatte ein schlechtes Gewissen wenn ich am Wochenende aufs Turnier getingelt bin und meine Familie alleine unterwegs war am Wochenende. Auch bringen Turniere ja ein ganz anderes Training mit sich, als nur mal so nach Lust und Laune bisschen ins Gelände bummeln.

Ich hab dann recht schnell entschieden, dass es nicht mehr das ist was ich möchte.
Mittlweile reite ich seit vielen Jahren ein anderes Pferd, nur freizeitmäßig, ohne Druck. Das reicht mir vollkommen, nicht mehr so oft zum Pferd zu müssen, ausreiten gehen wenn ich Lust drauf habe etc. Und auch ich überlege mir tatsächlich ob ich ganz aufhöre mit reiten wenn dieses Pferd mal in Rente kommt oder nicht mehr ist. Er ist jetzt auch schon über 20, und manchmal kann es ja schnell gehen... Momentan denke ich dass ich mir nichts anderes mehr suchen werde. Aber wenn es dann soweit ist, wer weiß ob es einem dann nicht doch fehlt. Man wird sehen.

Unterschreibe voll bei Babsi. Das absolute Hochgefühl, das diva beschreibt habe ich seit längerer Zeit absolut nicht mehr. Reiten macht mir nach wie vor Spaß, aber nicht mehr oder weniger als eine Wanderung mit Freunden, CrossFit mit ner coolen Truppe oder eine sportliche Radtour mit Einkehr.

Für mich stand da immer auch der gesellige Faktor im Vordergrund und eben die Liebe zu jeglichem viechzeug. Für mich war glasklar, es gibt kein Pferd mehr nach meiner. Und der Wunsch kam auch binnen eines Jahres nicht wieder. Ich reite 1-2 mal die Woche den Bub von Freunden, kann da rumtüddeln etc und hab nicht mehr die Verpflichtung immer springen zu müssen wenn was mit dem Pferd ist. Und ich merke: Turniere und sportliche Ambition habe ich 0 mehr. Das Pferd dass ich jetzt reite ist sehr gut ausgebildet, aber ich habe keine Lust mir selbst die Grenzen meiner körperlichen Umsetzung zeigen zu lassen im Unterricht. Für mich war reitunterricht um ehrlich zu sein die letzten Jahre immer extrem frustrierend, weil ich genau kapiert hab, was man von mir will, genau spüre das und das ist jetzt grad nicht gut und ich bekomme es physisch trotzdem einfach nicht so umgesetzt - und das wurde auch mit mehr Unterricht nie wirklich gut.

Von daher reicht es mir vollkommen sagen zu können: ich hab das Pferd gut versorgt, bewegt und bissl gymnastiziert, ich bin die geländetante, die für Abwechslung sorgt usw. Auf Wechsel oder traversalen reiten leg ich hingegen 0 wert. Und wenn ich als Urlaubsvertretung auch nur 4 mal die Woche zum stall muss, stresst mich das schon. Die Prioritäten haben sich einfach verschoben und nur reiten als Freizeitbeschäftigung macht mich nicht mehr glücklich.

Ich habe den Eindruck, dass der Spaß am reiten extrem vom Umfeld abhängt. Wenn man jeden Tag gerne in den Stall fährt, weil es einem dort gefällt, man den Eindruck hat, dass es den Pferden auch gefällt, man sich freut die Leute die dort sind zu treffen etc. dann hat man auch Spaß, egal ob man jetzt unglaublich erfolgreich ist oder eher nicht so.
Natürlich gibt es auch bei mir Tage an denen ich einfach nur meine Ruhe will und auf Pferde so gar keine Lust habe - aber wenn ich dann doch gehe (ich wohne am Stall, es ist also kein Aufwand außer Schuhe anziehen), dann ist das immer gut. Und wenn ich nicht gehe, macht das auch nichts.

Nur wegen den guten Bekannt- und Freundschaften reite ich überhaupt regelmäßig weiter. Letztendlich fahr ich auch manchmal zu nem Umtrunk am stall vorbei ohne an dem Tag ein Pferd zu haben

Fakt ist aber, dank der Arbeit wird’s bei mir oft 20 Uhr abends oder 7 Uhr morgens zum reiten- da Treff ich dann leider nicht die Leute, die ich gern sehen würde. Oft bin ich fast allein am Stall.

Da hab ich zum socializen tatsächlich mehr davon, nach Arbeit 1h CrossFit zu machen in ner lustigen Truppe, mich danach mit Freunden zu verabreden im Biergarten, vinothek, zum Essen gehen o.ä. da hab ich gezielt die Leute um mich auf die ich Bock hab und komm am Ende genauso heim wie ausm stall zeitlich. Beim Pferd bin ich meist locker 2-3 h beschäftigt wenn ich noch bissl düddeln, smalltalk und in Ruhe fertig machen will.

Ich hab ja schön öfter geschrieben dass bei mir def kein Nachwuchspferd mehr kommt.
Für mich ist es schon seit einigen Jahren mehr Belastung als Spass.
Und das liegt nicht am Umfeld. Es sind tolle Leute am Stall
Das Pferd ist total happy dort
Aber die Verantwortung und der Stress ständig nach der Arbeit hin zu müssen um irgendwas zu tun...das passt schon länger nicht mehr ins Leben
Turniere fehlen mit null
Da gehts/gings mir wie Zuzi
Früher wars nicht drin. Dann hatte ich das passende Pferd dazu..aber nach einem Sturz und Verletzung nicht mehr den Schneid.
Hab dann am Turnier meinem eigenen Pferd ein paar Jahre gern zugesehen.
Wäre mir heute zu stressig. Dann lieber ne gute Reitstunde zu einer mir passenden Uhrzeit und alles entspannt.
Aber selbst das würde mich derzeit stressen.
Also Thema Reitsport (Stand heute) für mich durch nach dem Pferd jetzt

Ich möchte nicht mehr reiten. Hätte auch keine Lust mich in eine Reithose zu zwängen, dafür müsste ich auch abspecken. Dazu habe ich auch keine Lust.

So reicht es mir, ab und zu Bodenpersonal beim Kind zu spielen.......

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Die lautesten Kühe geben die wenigste Milch

Das ist m.M. ein ganz wichtiger Punkt. Wäre ich in einer "Turnierclique", dann würde mir ggf. Turnierreiten auch mehr Spaß machen. Momentan bin ich mit dem Stall ganz zufrieden, aber tiefe Freundschaften habe ich dort nicht - im Gegensatz zu früher. Viel mehr nimmt der Anteil an Vollpfosten unter den Pferde-Besitzern stetig zu. Deshalb bin ich momentan froh, möglichst niemand im Stall zu treffen.

Ich hatte bis zum letzten Tag Spaß am Pferd. Konnte mir auch nicht recht vorstellen wie es ohne wird, es war ja eine reine Vernunftentscheidung pro Pferd contra eigene Wünsche. Aber ich war tatsächlich seit die Ponys weg sind keinen einzigen Tag mehr im Stall. Und frage mich, wie ich das früher geschafft habe

Ich habe das Lager gewechselt und bin jetzt im Westernsattel (Trail, Horsemanship) unterwegs. Bin an zwei verschiedenen Ställen tolle Lehrpferde (alles ehemalige Turnierpferde) geritten. Reiten, zahlen, happy sein.

Mein eigener Esel ist weiter in Frührente… zurückholen? Ist alles so mühselig. Die Ställe gefallen mir nicht. Zum Teil die Ställe an sich, zum Teil das Klientel. Ich weiß auch nicht, ob ihr Bein mitmacht. Das wäre halt mega viel Zeit und Geld, dass auszuprobieren. Vielleicht für nix. So richtig entschieden ist das noch nicht.

Dressur/Springen verfolge ich noch, aber selber habe ich keine Lust mehr drauf. Wollte das Reiten komplett aufgeben, habe es dann aber zum Glück nochmal mit Western probiert.


Vielleicht einfach mal was komplett anderes probieren?

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Graci, Liebe meines Lebens... (19.01.1995 - 20.02.2013)

Reiten war für mich immer DER Sport. Der einzige Sport, der mir richtig Spaß machte und ich Biss hatte, über meine Grenzen zu gehen (z.B. im Springtraining). Anderen Sport mache ich nur halbherzig.

Als mein Pferd mitten in der Turniersaison verletzungsbedingt ausfiel, fiel ich in ein tiefes Loch. Ich hatte mit L-Springen begonnen und wollte da unbedingt noch eine Platzierung. Dann hätte ich mit dem Turnierreiten eh aufgehört. Ich konnte ihn dann noch eingeschränkt ein bischen reiten. Nach einem Arthroseschub und Sehnenschaden war dann ganz Schluß. Wir sind die letzten 3,5 Jahren täglich spazieren gegangen. Wir zogen in einen Rentnerstall und das Reiten war ganz weit weg. Ich "entwöhnte" mich total. Aus den Augen, aus dem Sinn. Es fehlte mir nicht. Der Umgang mit dem Pferd reichte mir. Ich war zufrieden und es hätte ewig so weitergehen können...

Jetzt wo er tot ist, schaue ich mir Anzeigen von Reitbeteiligungen an. Es gab schon interessante Angebote. Ich habe jedoch gar keine Lust. Vielleicht ist es noch zu früh, aber ganz ehrlich: Ich hoffe das bleibt so!!

Ich kümmere mich um 2 Minishettys. So habe ich den Umgang mit Pferden aber ohne Verantwortung und ohne Verpflichtung. Wenn ich nicht hingehe sind sie trotzdem grundversorgt. Ich würde auch nicht mehr in einen Reitstall wollen. Das ist alles nicht mehr meine Welt.

Alles hat seine Zeit, man ändert sich, das Leben und die Umstände ändern sich.

@Eskadron: Du hast es dir ja selbst schon eingestanden. Deine Prioritäten haben sich verschoben. Das ist nicht schlimm. Halte nicht zwanghaft an etwas fest, wenn es sich nicht mehr gut anfühlt, nur weil es mal richtig war.

Ich würde da noch ein bißchen drauf rumdenken, an Deiner Stelle. Ich finde, das muß sich für Dich richtig anfühlen, egal, was es ist. Es gehört zum Leben dazu, Entscheidungen treffen zu lernen und zu erkennen, dass man nicht alles haben kann oder zumindest nicht alles zur gleichen Zeit. Nur weil Du jetzt andere Prioritäten hast, heisst das ja nicht, dass sich das nicht wieder ändern kann.

Wie viele, haben sich auch in meinem Leben die Prioritäten verschoben und wenn man es dramatisch ausdrücken will, habe ich mein Hobby meiner Karriere geopfert. Ich bin aber nicht dramatisch, sondern pragmatisch und für jede wichtige Entscheidung im Leben zahlt man einen Preis.

Ich habe noch ein Pferd. Ein ziemlich gutes, das von meiner Freundin und einer jungen Reiterin betreut und geritten wird. Dem Pferd geht es hervorragend. Ich reise ca. 1-2mal im Monat in mein altes Leben, in dem ich jeden Abend zum Pferd ging. Ich mag das. Er steht in Frankfurt, ich lebe in Amsterdam. Diese Fernbeziehung haben wir jetzt seit 4,5 Jahren fast.

Ich bin an dem Punkt, an dem ich sowohl mein Leben ohne Pferd als auch das mit mag. Für mich ist es gut so wie es ist.

ABER: für mich ist auch klar, dass das nicht mein letztes Pferd war. Es gibt für mich kein besseres Gefühl als ein schwingendes, sich auf dem Hinterbein und in völliger Balance befindliches Pferd unter dem Hintern zu haben. Das ist einfach geil und durch kein Krafttraining und durch keinen Pfirsicharsch im Spiegel zu ersetzen. Das ist besser als Sex. Viel viel besser.
Mein Pferd ist 20 und ich weiß, dass die Tage des Reitgott Gefühls gezählt sind. Aber es gibt sie noch. Alles andere lasse ich auf mich zukommen.

Ich dachte lange, dass ich mit dem reiten fertig sei, aber ich sehe das inzwischen anders. Ich merke das, wenn ich im Sattel sitze oder auch nur mein Pferd putze, ich bin nicht gewillt, das aufzugeben. Ich bin übrigens überhaupt nicht gesellig und mich interessiert das Gequatsche im Stall nicht, mir geht es tatsächlich ausschließlich ums Pferd und ums reiten und nicht um das drumherum.

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... die jeden Tag ihr Gemüse isst.