Ich habe den Erfahrungsaustausch jetzt erst gefunden. An anderer Stelle haben wir uns glaube ich schon mal über ähnliche Dinge ausgetauscht.
Mir gehts ähnlich wie vielen. Reiten und Pferdesport war/ist ein großer Teil meines Lebens und der Sinn des Arbeiten und Geld verdienens. Die Turnierjahre gemeinsam mit den Friesen, meiner Schwester und meinem damaligen Partner waren superschön. Wir hatten darüber hinaus auch viele Rassegemeinschaften und Veranstaltungen. Unabhängig davon gab es auch noch regionales Vereinsleben und Stallgemeinschaften mit dem gleichen Fokus. Ich schaue mit Wehmut zurück.
Danach, die Fjordzeit, war etwas anders, anderer Stall, teils andere Leute, aber Verein und Stallgemeinschaft passte grundsätzlich noch. Irgendwann hat sich das dann angefangen zu zerschlagen, Freundinnen wechseln Ställe, gründen Familien, wechseln Pferde usw. Auf Turnieren und Veranstaltungen war ich eher alleine unterwegs, hab das aber lange durchgezogen und es war ok, wenn auch nicht wie früher.
Dann der Koppelunfall, OP, 1,5 Jahre später meine chronische Erkrankung, Stallwechsel (der gepasst hätte, einige Jahre früher in jünger und gesund halt). Bin dann da wieder weg, lohnte sich für mich einfach finanziell nicht. Nun sind wir wieder einem kleinen Stall, der nach und nach Boxen reduziert, maximal 25 Pferde haben noch Platz. Von denen sind wiederum einige Rentner, und viele werden nur freizeitmäßig ein bisschen in der Halle geritten und ab und zu eine kleine Runde um den Pudding. Ausreitpartner für länger als 60 min finde ich bei uns keine, dazu muss ich mich mit Nachbarställen verabreden oder aufladen und zu Freundinnnen fahren. Immer mit Zeit und Aufwand verbunden. Irgendwie zieht einen im Stall da auch keiner so mit für irgendwas, jeder macht halt sein eigenes Ding und gut. Gemeinschaft nicht wirklich. Hat Vor und Nachteile, wie alles. Dressur reite ich noch 2 mal/Woche, aber halt nur noch zur Gesunderhaltung. Richtig einsitzen und zusammenstellen kann ich oft nicht, aufgrund eines Steißbeinproblems seit knapp 2 Jahren. Also reduziert sich das Dressurreiten aufs lockere Gymnastizieren und ab und zu mal eine Lektion oder einen Sprung einbauen. ist ok. Langweilt mich aber eher. Alle 2 Wochen lasse ich ihn bereiten, damit nicht alles so ganz verloren geht.
Wenn das Steißbeinproblem irgendwann komplett in den Griff zu bekommen wäre, würde ich mir vielleicht noch eine reiterliche Zukunft ausmalen, aber momentan sehe ich da eher schwarz. Glaube, auch "nach" meinem Pferd würde es mir reichen, 1-2 mal pro Woche auf einem gut ausgebildeten Dressurpferd eine RB zu zahlen und die Ausritte mit E-Bike Touren zu ersetzen. Notfalls setz ich mich halt ab und zu auf den Reitsimulator und und hab Spaß an ein paar Lektionen.
Früher undenkbar gewesen, aber Zeiten ändern sich halt. Vielleicht kommt auch alles anders, weiß man ja nicht.
|