Zitat:
Ich stell mir das vor, wie wenn man ein hochbegabtes Kind in eine Sonderschule steckt
also der Vergleich hinkt. ein Mensch will lernen weil das gelernte für das weitere Leben wichtig ist. das begabtere mehr lernen wollen als andere ist schon so, liegt aber in der Natur des Menschen. wir entwickeln uns weiter durch lernen.
ein Pferd will auch lernen, aber anders. ich glaub kein Pferd brütet darüber wie es eine ganz tolle Piaffe hinbekommt aber wohl wo es das beste Gras gibt und wo man Schutz sucht bei Regen.
Lebewesen lernen ihrern Bedürfnissen entsprechend. und geritten zu werden ist kein natürliches Bedürfnis von einem Pferd.
nehmen wir man an in der Dülmer Herde wird ein talentiertes Pferd geboren, aber nicht für den Verkauf ausselektiert. und dann? dreht das Tier am Rad? überfällts die Besucher um sie zum Reiten zu zwingen?
ich hatte auch so eine Phase, wo ich absolut mich nicht aufraffen konnte. was da noch dazu kam war das mein junger Fjord nur am Rennen war wenn ich geritten bin, es hat echt keinen Spaß gemacht. obwohl ich trotzdem versucht hab ihn jeden zweiten Tag zu bewegen.
Dann hab ich mich überreden lassen mit ihm 4 Tage auf Lehrgang zu fahren und er war plötzlich wie ausgewechselt. als wir da war fragte unsere SB wie es klappt und als ich erzählte ihr das, worauf sie sagte: "na da ist er endlich mal ausgelastet." Aber das war es nicht, ich weiß nicht was in den Tagen mit ihm oder mit mir oder uns beiden passiert ist, Fakt ist ich reite ihn nicht mehr als vorher aber er ist komplett anders. das Gerenne ist weg und wir haben in sechs Wochen mehr Fortschritte gemacht als im ganzen halben Jahr vorher.
Bei uns sind die Pferde im Sommer 10-11 Stunden draußen auf den Paddocks und Koppeln, sie laufen, spielen, fressen, da hab ich auch kein schlechtes Gewissen nur jeden 2. Tag da zu sein oder auch mal 2-3 Tage nicht wenn ich im Job Stress hab oder schlicht auch mal anderen Intressen nachgehe.