Hallo Cardia,
ich glaube, dass man deine Frage nicht so pauschal beantworten kann, denn da spielt einfach sehr viel die Aufzucht, Haltung, Krankheiten und "Nutzung" mit rein. Es gibt Pferde, die erholen sich von schlimmen Verletzungen einfach nicht mehr und altern dann schnell, auch wenn sie vielleicht erst 18 sind. Meine Stute ist ja nun offiziell 25 und sie wird eigentlich immer sehr viel jünger geschätzt. Sie ist seit über 18 Jahren bei uns und es war uns immer wichtig, dass sie viel Bewegung hatte. Gerade in den letzten 8-10 Jahren wurde dies für uns immer wichtiger und ich denke, dass es sich heute auszahlt. Ebenso hat sie sich vermutlich nie überarbeitet bei uns. Sie wurde gefordert, aber eben nicht von Heckenfest zu Heckenfest gekarrt und wer weiß wie getriezt. Gott sei Dank wurde sie in den letzten Jahren nie ernsthaft Schachmatt gesetzt, so dass sie nicht zur Ruhe kam. *toitoitoi* Sie würde sicher sehr stark altern, wenn sie nun mal ein paar Wochen stehen müsste. Ein alter Organismus muss einfach in Bewegung bleiben. Das ist bei alten Menschen ja auch nicht anders. Deswegen halte ich nichts davon, wenn man ältere Pferde, nur weil sie alt sind, einfach wegstellt. Das bekommt den wenigsten Pferden und ich habe schon einige Pferde gesehen, die dann noch mehr Probleme bekamen, weil die Muskulatur verschwand.
Im letzten Winter haben wir das erste Mal bei unserer den Eindruck gehabt, dass sie alt wird. Sie hat gesundheitliche Kleinigkeiten einfach nicht mehr so weggesteckt und alles kam irgendwie aus dem Gleichgewicht. Da dachten wir schon, dass es das nun war. Sie hat sich Gott sei Dank sehr gut davon erholt, aber das geht eben auch nicht mehr so schnell wie bei einem jüngeren Pferd. Es war aber für uns der Zeitpunkt, an dem wir beschlossen haben sie umzustellen, denn eine solche Haltungsveränderung wäre sicher schwerer für ein altes und krankes Pferd. Da muss man den richtigen Zeitpunkt finden.
Wir füttern sie auch nicht groß anders, als vor ein paar Jahren. In Absprache mit unserer TA geben wir ihr immer mal wieder kurweise ein paar Dinge für das Immunsystem oder den Stoffwechsel. Aber dabei handelt es sich um Kräuterkuren.
Der letzte Winter hat uns allerdings hellhöriger gemacht, was Krankheiten angeht. Da sie eben manche Dinge nicht mehr so wegsteckt, finde ich es um so wichtiger, dass man nicht lange zögert, wenn sie etwas hat. Auch damit fahren wir sehr gut.
Geritten wird sie in der Regel 4-5x die Woche. Manchmal weniger, manchmal mehr. Seit dem Stallwechsel reiten wir gerade im Sommer sehr viel aus (auch große Runden bis zu 4 Stunden), aber sie arbeitet auch dressurmäßig auf dem Platz und wir üben Lektionen. das scheint sie aber auch zu brauchen. Es gibt auch Tage, da merken wir, dass sie keine Lust hat oder schlecht drauf ist und dann gehen wir eben etwas spazieren oder sie bleibt in der Gruppe. Das bekommst du aber raus. Man entwickelt da schnell ein Gespür für.
Ich merke gerade, dass es wirklich scher ist, diese Frage zu beantworten. Deshalb ist es auch sehr lang geworden.
Aber vielleicht hilft es dir deine Gedanken zu sortieren.
Liebe Grüße
Moon