Fienchen hat geschrieben:
Mich würde ja wirklich interessieren, wie denn Reiter und Pferd zu unverantwortlichen Höchstleistungen gezwungen wurden ohne Ausweg ...
Wobei ggf der Text auch journalistisch gezielt aufbereitet wurde um da anzuklagen ... allerdings alles was er bei mir hinterlässt ist: ich schwanke dazwischen ob die Reiterin wirklich keine Ahnung hat, obwohl sie für Olympia trainiert, ob sie ein bisschen doof ist
oder die Folgen ihres (über)Ehrgeizes nun bequem Jemandem anhängt und wahrscheinlich noch gut Geld dafür bekam ... oder ein Kombination aus mehreren/allen Faktoren ...
Vor allem: warum fängt man mit sowas denn nach Jahren an? Anstatt lieber DIREKT andere Reiter vor dem vermeintlich so schrecklichen Trainer, der binnen einer Trainingseinheit Pferde physisch und/oder psychischruiniert, zu warnen ?

Fienchen, ich denke schon dass man in diesem Fall als ambitionierter Reiter, der in den Nationalkader berufen worden ist unter einem gewissen Druck steht, wenn man an so einem Training teilnimmt.
Hat sie ja auch in dem Text geschrieben, dass sie sich nicht unbeliebt machen wollte. Den Punkt kann ich schon irgendwie nachvollziehen, allerdings nicht, dass man dann einfach weitermacht, obwohl man spürt, dass es dem Pferd zu viel ist. Da gibt es auch keine Entschuldigung.
Für mich stellt sich da aber die Trainerin auch ganz klar ein Armutszeugnis aus. Wenn mir jemand schon sagt er meint das Pferd packt das nicht mehr, dann muss ich doch nicht noch mehr fordern?!
Hier wird aber vermutlich nach dem Motto "Ein Guter hält's aus und um einen Schlechten ist es eh nicht schade." vorgegangen. Ist mir auch klar, dass man um mehr zu erreichen auch mal etwas mehr fordern muss, als angeboten wird. Aber was um Himmels Willen muss man da angerichtet haben um ein an sich braves und kooperatives Pferd so zum Durchdrehen zu bringen? Finde ich beinahe unglaublich das Ganze.
So ganz unschuldig sind für mich also weder Trainerin noch Reiterin.
Die Frage warum sie sich erst so spät zu der ganzen Angelegenheit geäußert hat, lässt sich vermutlich relativ leicht damit erklären, dass sie keine allzu großen Ambitionen mehr hat im Nationalkader zu reiten. Dass man da für immer "unten durch" ist, wenn man es wagt Kritik zu äußern, ist ja auch mehr als sonnenklar.
Das soll das Fehlberhalten der Reiterin natürlich nicht entschuldigen. Zum Wohl des Pferdes hätte sie ein in "Ungnade fallen" bei Trainerin und Verantwortlichen in Kauf nehmen müssen um ihr Pferd zu schützen.
Dass das aber keine so leichte Entscheidung ist, wenn man erfolgreich im Sport reiten will, kann ich dennoch nachvollziehen.
In meiner zugegebenermaßen etwas wendyhaften Vorstellung, sollte kein Trainer der Welt Pferde so quälen, dass man überhaupt vor eine solche Entscheidung gestellt wird.
Fördern ist ja schön und gut, aber derartiges Überfordern muss ja nun wirklich nicht sein. Dass das ein schmaler Grat ist, ist natürlich auch klar. Schrecklich finde ich die ganze Geschichte trotzdem. Das arme Pferd!!
