Kann mich Bannoch anschließen: ich denke, man merkt, wenn der Alte keinen Sattel mehr will.
Mein Dicker ist ja in etwa im Alter von euren Schimmis, wird im März 22. Und an manchen Tagen merkt man halt doch, dass er alt wird/geworden ist. Da braucht er doch bissel länger, um sich einzulaufen. Wild quietschend über die Weide gibt es auch seltener, Stichelhaare mehren sich an Stellen, wo er sonst nie welche hatte usw. Aber ihn ganz wegstellen ist def. nicht das Richtige, denn er blüht unterm Sattel meist richtig auf. Er kann sich am Putzplatz benehmen wie ein nervöses Jungpferd, aber kaum sind Sattel und Trense drauf, ist er wie ausgewechselt und voll konzentriert.
Das Einzige, was mir bissel Sorgen bereitet, sind seine Augen. Der blöde Borna-Virus hat seinen Sehnerv wohl angegriffen und an manchen Tagen springt er schon vor einem Blatt, was vom Boden auf ihn zuweht dermaßen davon, dass man echt in Wohnungsnot gerät...
Aber wie gesagt, ich würde ihn derzeit nicht wegstellen. Zumal er auch gerade so eine tolle RB hat, die so lieb mit ihm umgeht.
Meine Freundin hat ihre Stute bis zu ihrem Koliktod im Alter von 24 regelmäßig auf lange Ausritte mitgenommen. Die war fit wie ein Turnschuh, als sie eingegangen ist. Eine andere Freundin hat zwei Pferde, die deutlich älter sind als meiner. Ein Ponyhengst mit 27 und ein Halbblüter von 26 Jahren. Beide laufen auch noch regelmäßig, aber nicht mehr täglich und sind quietschfidel und fit. Der Halblbüter streicht derzeit mal gern die 2 vorm Alter weg und buckelt wild grunzend im Gelände davon. Und der Ponyhengst ist ebenfalls elastisch wie manch 5jähriger es nie wird!
Und wenn man ein Tier so lange hat, dann denke ich, merkt man schon, wann der Moment gekommen ist, ihn endgültig in Rente zu schicken...
