Ententeich

Na, das ist ja ein reizendes Kerlchen . Ich hatte ja zugegebenermaßen anfangs Zweifel ob man da gute Chancen hat, weil eben die Sache mit der Deichsel bekannt war. Anscheinend sind die Pferdebesitzer inzwischen weniger zur Verantwortung zu ziehen als in dem Fall den ich vor etlichen Jahren mitbekommen habe. Finde ich auch okay so, letzen Endes hat es ja Gründe, dass man seine Tiere bei „Fachleuten“ in Obhut gibt. Und bei dem Verhalten des SB im Anschluss ist es nur richtig, dass er da nun einen Dämpfer bekommen hat

Das Fazit ist halt: wenn ich eine Leistung beziehe aus einem Vertrag - also rausbringen, Aufenthalt draussen und reinholen, kann man nicht verlangen, das ich täglich am Ende mehrfach kontrolliere, ob der SB seinen Job ordentlich macht.

Ist ja auch gar nicht zu leisten bei einem beweglichen Gegenstand, der auch regelmäßig bewegt wird - der Wagen wurde immer mit dem Traktor vom Paddock geholt, neu befüllt und wieder hingestellt.
Das wurde bei jedem zeugen abgefragt: wer brachte die Pferde raus ? Wer holte sie rein ? Wer war für das Befüllen des Wasserwagens zuständig und wie lief das ab.

Es kommt sicher auch auf den Einzelfall an. Hier: eine V-Deichsel, die einfach unter dem Wagen verwahrt werden kann, ungesichert auf dem Boden ablegen.
Aber es gab 2018 auch ein Urteil, da ist ein Pferd in einer normalen Pferdebox ohne Beschädigungen, unübliche Spalten, Maße o.ä. mit dem Bein unter die Boxtüre gekommen und hat sich schwer verletzt. Auch dafür haftet laut dem Urteil der SB. Er vermietet die Box und das Pferd hat sich an dieser Box verletzt.
Also im Grunde kann man jedem SB nur empfehlen, sich da wirklich genau zu informieren und ordentlich zu versichern.

Weil an sich wäre mein Fall ein typischer Fall für die Betriebshaftpflicht gewesen ...

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Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.

Und was muss er dir nun bezahlen? "Nur" die Kosten aus der Verletzung oder auch den "Wertverlust"?

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Heimat ist, wo ich sterben will...

Fienchen, da hast du schon recht. Ich habe nur vor vielen Jahren mal einen Fall mitbekommen der vor Gericht ging und die Besitzerin des (tödlich verunfallten) Pferdes leer ausging, weil der Richter damit argumentierte, dass die Gefahrenstelle (unzureichend gesicherte Baustelle) ja bekannt war und sie damit die Unfallgefahr wissentlich in Kauf genommen hat.
Das ist aber fast 20 Jahre her, offenbar ist die Rechtssprechung da dann mittlerweile mehr „pro Pferdebesitzer“

Die Frage wäre übertragen: Ist das Pferd von allein in die Baustelle gefallen oder war die Besitzerin am Strick?

Zum Thema Haftpflicht: Ich kann nicht verstehen, warum Unternehmer (sind ja nicht nur Stallbesitzer) sich nicht mit einer vernünftigen Haftpflicht absichern. Da wird diskutiert, die billigste Lösung gewählt und dann im Fall der Fälle ist das Geschrei groß. Gewerblich reden wir halt dann auch gleich mal 5stellig aufwärts...

Es ist beim Reinlaufen von der Koppel (frei mit der Herde, reingerufen vom Stallpersonal) in einer Kurve ausgerutscht und hat sich dabei ein Eisenteil in den Brust getrieben, das leicht aus der Baustelle herausragte. Ist aber halt etwa 20 Jahr her.

Naja, letztlich ist man vor Gericht - wie auch auf hoher See - in Gottes Hand.

Sitzt da ein Richter, der den ganzen Zirkus ggf eh ziemlich schwachsinnig findet ... weiß man nie.

Wir haben uns ja verglichen - was bedeutet der Schaden wird im Grunde geteilt. Der Vorschlag für den Vergleich des Gerichts war 2/3 der Behandlungskosten und 1/3 des von uns angesetzten Wertverlustes. Geeinigt haben wir uns auf ein paar hundert Euro mehr als den vorgeschlagenen Betrag.

Also mehr als die Behandlungskosten, um die es mir an sich ging. Der Anwalt hat natürlich insgesamt jeden eventuell anrechenbaren Cent erst mal gefordert.

@Schnucki: das ist ja hart - die ließen die Pferde an der Baustelle einfach so frei vorbeilaufen und die Besitzerin ist noch teilweise selbst schuld ...

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Zählt das denn jetzt deine Haftpflicht? Oder galt das als grob fahrlässig?

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In den Sattel gehören nur zwei Emotionen:
Humor und Geduld.

Meine Haftpflicht ? Wieso meine Haftpflicht? Das Pferd hat ja keinen Schaden verursacht, dann wäre das etwas für meine Haftpflicht (wie der Zaun, den sie mal kaputt gemacht hat).

Der SB hat entweder keine entsprechende Versicherung - angeblich sind Schäden an eingestellten Pferden in seiner Betriebshaftpflicht nicht eingeschlossen, weil das so teuer wäre. Wobei auf der Messe gegenüber eine Versicherung stand und da war das vom Jahresbetrag eigentlich nicht so wild. Von exorbitant teuer und dann müsste man die Boxen wesentlich teurer machen, war da nichts zu sehen.

Wäre das in der Betriebshaftpflicht versichert gewesen, wäre halt die Frage ob die das ausgeschlossen hätten weil fahrlässig oder grob fahrlässig ... aber gut, da sist denn ja auch nicht das Problem des Kunden.

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Ah! Autokorrektur

Seine Haftpflicht sollte das heißen.

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Hätte jetzt gedacht, dass die Stallbetreiber generell so eine Haftpflicht abschließen. Das kann ja schnell sehr ruinös werden sonst. Zumal sie ja auch für sämtliche Fehler der Stallangestellten mithaften. Eher naiv, sowas nicht zu haben, finde ich. Man stelle sich z.B. vor, da gehen aus irgendwelchen Gründen mal mehrere Pferde stiften und verunglücken, da kann der den Laden ja schnell zumachen.

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Ich habe auch irgendwie schon immer im Ohr jedes sbs dass diese Versicherung soooo teuer wäre- wenn ich mir allerdings vorstelle wenn es dann mal die ab 100.000 aufwärts Gäule bei uns trifft...gut dass ein Teil derer dann die eigenen wären

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Mich hatte es ja dann schon interessiert - es kommt auf die Versicherung an, wie immer. Meistens muss der Part quasi zugebucht werden, aber bei der Versicherung schräg gegenüber war der Aufpreis bis 25 Einstellerpferde war runter gerechnet man bei 40 Euro pro Pferd im Jahr.

Und das spart der Mensch, der in die Halle einen neuen Reitboden einbauen lässt und nach den ersten 2 Wochen wird der nicht mehr gewässert und abgezogen ... also Geld zum Fenster raus geworfen quasi.

Und man musste bei Einzug als Einsteller eine gültige THV nachweisen - ist geradezu erheiternd

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Verdammt viele SB haben in der Brandschutz Versicherung auch keine eingestellten Pferde und Inventar mitversichert- wenn sie überhaupt versichert sind.... klar kostet alles ordentlich Geld, aber da sich der Beitrag ja in der Regel nach den entstehenden Kosten richtet in der Kalkulation der Versicherer, muss einem klar sein dass wenn ein Risiko recht teuer zu versichern wäre, man im Schadensfall ohne Versicherung schnell seine Existenz bedroht...

Ich habe zwar selten SBs als Kunden, aber die Diskussion lässt sich auf Privatpersonen und andere Gewerbetreibende ausweiten.

Da wird im privaten Bereich wegen 10€ Mehrbeitrag im Jahr diskutiert - aber im Monat 500€ sparen geht. Gewerbe ist da noch extremer - und ja, der Beitrag ist steuermindernd absetzbar.
Gebäude ist im Moment neu versichert ziemlich teuer (im Vergleich zu vor 10 Jahren). Allerdings hatte ich letzten Sommer unheimlich viele Umwetterschäden quer durch Deutschland. Vorwiegend 4stellig aufwärts. Vollbrand ist zum Glück sehr selten.
Rechtsschutzversicherung für Unternehmen ist auch so ein Ding: In Zeiten, in denen ich einen Stellenanzeigenaufgeber verklagen kann weil ich mich aufgrund meines Geschlechts diskriminiert fühle sollte das zur Grundausrüstung gehören...