allrounder hat geschrieben:
Da bin ich ganz bei Maharani. Echte Panik habe ich unterm Sattel in 30 Jahren noch nicht einmal erlebt. Bei anderen beobachtet habe ich hingegen mehrfach wie Unsicherheit des Reiters zu sich immer steigernder Unsicherheit des Pferdes mit anschließend panikartigem Verhaltens geführt hat, was schon zu manch unschönem Unfall geführt hat. Natürlich hält man ein Pferd in Panik nicht. Aber diese hat nun mal Seltenheitswert.
Tja und wenn man nunmal unsicher ist?

Mir geht das belächeln von ängstlichen Reitern auf die Nerven. Es ist auch nunmal nicht jeder mit Pferden aufgewachsen und jung und fit.
Zitat:
In meinem Fall könnte ich fast gar nicht ausreiten, wenn ich nicht alleine raus ginge.
Das will dir ja auch keiner verbieten. Es ist aber ein unterschied ob man sagt "ich reite viel alleine aus, weil ich das gerne mache" und im Grunde zu sagen "wer seinen vierjährigen nicht alleine ausreiten kann, hat das Pferd nicht richtig ausgebildet".
Zitat:
Und natuerlich kann man sei pferd in panik unter kontrolle bzw. Zeitnah halten. Hat etwas mit vertrauen zu tun.
Vertrauen baut sich aber erst mit der Zeit auf. Es entsteht indem man lernt sein Pferd einzuschätzen und indem das Pferd lernt bei einem zu bleiben. Wie man das bei einem meist frisch gekauften und gerade angerittenen Pferd haben will, ist mir ein Rätsel.
Zitat:
Sorry, ein pferd, welches nicht kopflos ist, hat keine langen paniksituationen. Mal kurz, und dann wieder konztrolle.
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Ja möglich, vielleicht reicht dieser kurze Moment aber schon, damit man selber runter fällt? Oder damit man so in Schieflage gerät, dass man die Kontrolle nicht wieder bekommt?
Wo ist das Problem, wenn jemand für sich entscheidet, dass er nicht ausreiten will? Oder nur bekannte Wege reitet? Oder nicht über Strassen? Oder nur in Gruppen? Oder noch nicht mit einem jungen Pferd?
Ich hoffe Teti erschlägt mich nicht, wenn ich sie als Beispiel nehme. Doc war von Anfang an nicht brav im Gelände. Der drehte gerne spontan um und gab Vollgas. Das Pferd ist nun wahrlich vielseitig ausgebildet und hat Vertrauen und ist sogar bodengearbeitet.

Trotzdem schoss er sobald er sich erschrack in Millisekunden in die andere Richtung.
Teti ist nun wirklich mutig und auch durchsetzungsstark. Zeitweise wurde Doc täglich ins Gelände geritten. Über Monate. Seit Jahren geht er mehrmals die Woche ins Gelände. Trotzdem dreht der manchmal um und startet durch, wenn er sich erschrickt. Und trotzdem ist er mit dem normalen Gebiss oft schwer zu kontrollieren. Dabei wird er im Gelände immer ruhig und dressurmäßig gearbeitet.
Teti kann ihn mittlerweile gut einschätzen, vertraut ihm und hat ihn auch "im Griff". Teti ist nun aber auch Mitte 20 und grundsätzlich mutig. Sie ist da einige male runter gefallen. Ich könnte jeden verstehen, der sagt mit so einem Pferd ist ihm das zu riskant. Viele ältere Reiter sind auch einfach nicht mehr so beweglich. Da muss man sich dem Risiko da bei einem Manöver runter zu knallen doch nicht antun?
Tja und Rosi? Ich reite ungerne aus. Ich habe da kein Spaß dran. Entsprechend wenig geht sie ins Gelände. Sie ist guckig aber immer gut zu regulieren. Ich fühle mich da immer sicher. Trotzdem kann ich nicht garantieren, dass ich sie immer unter Kontrolle habe. Ich weiß nicht, wie sie reagiert, wenn zum Beispiel auf freier Fläche (Strand?) von hinten Pferde an uns vorbei donnern. Ich weiß nicht wie sie reagiert, wenn plötzlich neben uns ein Hubschrauber landet...