ich kann Dich gut verstehen, ich habe auch schon daran gedacht mein Hobby an den Nagel zu hängen wegen der kranken Pferdchen. Ich habs aber nicht ausgehalten und bin gerade total happy dass alles läuft.
Meine 1992 geborene Friesenstute kannte ich seit ihrer Geburt. Cillie hat sich schon immer "ihre Leute" ausgesucht, ich habe sie mit 4 angeritten, aus dem häßlichen Entlein wurde langsam ein Schwan, wir sind sogar erfolgreich in A Dressuren unterwegs gewesen, mein Ein und Alles. Allerdings ein Pferd mit dem ich nie sportlich so unterwegs sein konnte wie ich wollte, ich ritt immer andere Pferde mit, damit ich auf meine Kosten kam ohne meine Dicke zu belasten. Im Studium bekam ich sie dann geschenkt - kurz danach Fesselringand total verklebt, wenn sie schmerzfrei auf die Koppel sollte OP an beiden Hinterbeinen. Geld (2.500€) bei der Family geliehen und abgearbeitet, OP lief super, sie konnte danach sogar wieder im Gelände geritten werden.
Ich kaufte mir einen 3 jährigen Warmblüter (mein Studium war zu Ende, ich konnte arbeiten gehen), der stand zwar noch viel auf der Koppel aber ich hoffte mit dem Turnier reiten zu können und meine Dicke sollte auf der Koppel und bei Geländeritten mit mir und meiner Familie schön alt werden.
Ein Jahr nach der Fesselringband OP im Herbst dann das Drama: Cillie hatte Collitis X, war schon beim ersten Anruf nicht mehr transportfähig. Der TA meinte wenn Sie die ersten Stunden schafft hat sie eine Chance. Also zu hause alles in eine mobile Klinik umgewandelt, die Nacht beim Pferd verbracht (Wenn ich aufs Klo ging wurde sie schon nervös). Es wurde besser, am nächsten Morgen konnte sie wieder stehen und langsam angefüttert werden, ich konnte mal ein paar Stunden schlafen. Meine Mädels unterstützen mich ganz toll, die zweite Nacht, es ging bergab, schon abends um 10 bat ich den TA darum mein Pferd gehen zu lassen. Die TÄ meinte wir hätten Chancen, morgens um 5 hatten wir aber die Morphium Dosis so hoch weil Cillie es sonst nicht geschafft hätte, da konnten wir sie dann endlich erlösen.
Danach habe ich beschlossen dass in Zukunft alle meine Pferde bei Krankheiten in die Klinik gehen, so was halte ich nicht nochmal in meinem Leben aus. Kosten wieder 3.000€.
Der junge Warmblüter bekam daraufhin erstmal eine Lebensversicherung....
Da meine Familie nun nichts mehr zum reiten hatte (meiner war für eine 12 jährige und einen 70 jährigen nicht geeignet) suchten wir ein Pferd. Über unsere RL kamen wir Anfang des neuen Jahres an ein tolles Lehrpferd, Friese geritten und gefahren bis M. Alle waren happy, nach 4 Wochen bei uns hatte er eine leichte Kolik. Auf mein Drängen hin fuhren wir mit dem unauffälligen Pferd bei Glatteis in die Klinik (Werte waren soweit noch gut). Auf dem Weg stürzte er schon im Hänger, In der Klinik sofort OP. Nach 4 Stunden stand fest dass zu viel Darm kaputt war, wir haben ihn nicht mehr aufwachen lassen. Kosten 4.000€
Im Verlauf des Frühjahrs kauften wir Melle, bis heute gesund und munter...
Mein Warmblüter verletzte sich im Sommer auf der Koppel, Fissur an der Hüfte, mehrere Szintis nötig zur Diagnose, danach Tildrentherapie um die Stehzeit zu verkürzen: Kosten 9.000€. Im Herbst war er wieder soweit fit, antrainieren war super. Im Winter stürzte er auf der Winterkoppel, starke Lähmungserscheinungen. Sofort in die Klinik, schwere Diagnose, mehrere Szinti, Röntgen, Ultraschall: abgebrochener Halswirbel, verletzte das Rückenmark und Borna, wohl verantwortlich für die Stürze. Der Wirbel nicht operabel... Auch die 3. Klinik bestätigte nur einen möglichen Weg, nach Klärung mit der Versicherung konnte ich den kleinen Kerl gehen lassen. Kosten 6.000€
Rajano wurde keine 6 Jahre alt
Da Melle aber gesund und munter war gab mir das den Mut für einen neuen Versuch, also kaufte ich meinen Fuchs (mittlerweile Lebens- und OP- und krankenversichert)und habs bis heute keine Minute bereut. Ja, er hat 4 weiße Beine, hats mit MAuke und eine Mückenallergie: aber er läuft, ich kann meinen Sport ausüben und beide, Friese und Fuchs, geben mir so viel dass ich mir ein Leben ohne eigenes Pferd nicht vorstellen könnte. Trotzdem verschafft mir mein Hobby mit gesunden Pferden eine viel bessere Lebensqualität, die 3 Jahre mit den Kranken hat mich sehr viel Kraft, Nerven und Geld gekostet. Ich hoffe einfach dass ich jetzt noch weiterhin etwas Glück habe!
Ich wünsche Dir alles Gute für die OP und hoffe die Heilungschancen sind gut für Deine Stute. Damit Du in Deinem Hobby wieder Erholung und Spaß finden kannst und trotz aller Fürsorge und Verantwortung für geliebte Tier das Hobby auch Hobby bleibt uns kein Kummerkasten
