Adrenalin hat geschrieben:
Und als sich das abzeichnete, hatten wir rechtzeitig entschieden, dass man einen Pferdemethusalem nicht künstlich mit Brei füttern am Leben erhält. Das ist aus Pferdesicht sicher keine Lebensqualität.
Na, das hättest du aber nicht meiner alten Isi-Stute erzählen dürfen, die hat ihren Brei sehr geliebt.

Wenn's nach ihren Zähnen ginge, hätte ich sie 7 Jahre vor ihrem Tod schon einschläfern lassen müssen...
Meine war in ihrer alten Herde immer die Chefin, immer auf Spannung und wach.
Bin dann mit ihr in einen anderen Offenstall umgezogen und dort musste sie sich unterordnen. Da war sie 22 oder 23 und ist nach dem Umzug ein wenig ruhiger im Kopf geworden, was evtl. auch daran lag, dass ich nicht mehr so oft geritten bin und überhaupt nur noch alleine.
Sie war immer ein dickköpfiges Rennschwein, aber als sie ca. 25 alt war, hat man zu Beginn eines Rittes schon gemerkt, dass sie leicht steif war. Nach dem ersten Trab und Galopp hätte sie aber immer weiter laufen können. Bin sie dann auch nur noch mit kolumbianischem Bosal geritten, das wäre früher undenkbar gewesen. Sie wirkte insgesamt einfach gelassener und ruhiger.
Das Alter hat sie aber nicht davon abgehalten, mir mit fast 27 nochmal so richtig fies über eine weite Strecke durchzugehen. Ich weiß bis heute nicht den Grund. Alterswahnsinn?

Sie war nicht panisch, es war eher "so, ich will laufen und genieße jetzt das Tempo, was du machst, ist mir egal!!"
Schließlich kam die Diagnose ECS hinzu, das wurde mit Tabletten behandelt. In ihrem letzten Sommer hatte sie zum ersten Mal mit 'ner Art Ekzem zu kämpfen. Ihr Ende kam dann völlig plötzlich an einem sehr heißen Sommertag... ich hatte immer erwartet, dass sie die 30 noch knackt. Sie ist nur 28 geworden.