Ich habe ja zwei Pferde und zwei kleine Kinder. Ab Herbst werde ich wieder arbeiten, entsprechend wird meine Zeit für die Pferde immer knapper.
Meine Stuten sind 14 und 4, mit der Alten war ich früher auch auf Turnieren unterwegs, die Junge ist grade angeritten. Ich habe sie als Absetzer gekauft.
Aktuell stehen beide in einem sehr rustikalen Stall. Kleiner unbeleuchteter Platz, im Winter Matschkoppel, im Sommer Koppel. Die Alte hat eine Box, die Junge war bisher im Laufstall, muss aber ab Herbst auch in eine Box, die Laufställe sind da den "Kleinen" vorbehalten.
Die Alte ist routiniert, einigermaßen unkompliziert und wird auch von einer sehr engagierten Reitbeteiligung betüddelt.
Die Kleine ist angeritten und lässt sich gut an, soll jetzt nochmal über den Sommer mit auf die 24 Stunden Weide.
Ich habe keine Turnierambitionen mehr, will sie aber aus emotionalen Gründen nicht verkaufen. Gutes Reiten macht mir Spaß, ich kann aber auch damit leben, wenn sie "Rasenmäher" wird.
Ich bin grade auch ohne Arbeiten irgendwie an meiner Nerven- und Kräftegrenze. Nun überlege ich mir, wie mein Leben ab Herbst auf die Reihe bringe.
Auf unseren Matschkoppeln bewegen sich die Pferde im Winter kaum, die Alte wird dann, egal wie das Wetter ist nachmittags oft genug auch von ihrer Reitbeteiligung bewegt. Der Platz ist dann häufig nicht nutzbar. Ich werde es, wenn ich arbeite, unter der Woche nicht im Hellen an den Stall schaffen. Damit ist klar: Die Kleine steht in der Box und im Matsch und wird kaum bewegt. Ist das akzeptabel?
Mir macht das Bauchschmerzen. Meine Ansprüche an mich sind da höher. Übertreibe ich?
Ich überlege jetzt, die Kleine wegzustellen. Die Große soll bleiben, wo sie ist. Nur wohin mit der Kleinen?
Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten:
a) in einen Aktivstall, etwas höher gelegen, ideal geführt, im Winter aber - zumindest wenn es gefroren ist- auch keine Reitmöglichkeit. Dafür hätte das Pferd, was es braucht: Herde und den ganzen Tag und Nacht die Möglichkeit, sich frei zu bewegen. Im Sommer ist die Weide Tag und Nacht auf.
b) Auf eine Reitanlage mit Führmaschine und Einzelpaddock im Winter. Auch gut geführt, sehr schöne große Halle, guter Unterricht und Beritt möglich. Im Sommer gibt es da Koppel, allerdings mit viel Ungeziefer, dementsprechend eher nicht soooo schön. Koppelpartner muss man sich suchen, sonst allein.
Jeden Abend kann und will ich nicht in den Stall, da fehlt mir Lust und Energie.
Was würdet ihr machen?
Das Pferd in die Freiheit entlassen, hoffen, dass ich sie allein tatsächlich ans Laufen bekomme oder erstmal "richtig" arbeiten lassen?
Pro Pferd oder pro Reiten? Das ist am Ende die Frage, oder?
Vielleicht helfen mir eure Argumente, Klarheit in mein Gedankenkarussel zu bringen

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