Ententeich

Mit allem, was umsonst oder sehr günstig zu bekommen war: Direkt vor den Ställen habe ich Betonspalten aus Rinder und Schweineställen- die sind super, Vorteil: ohne Unterbau zu verbauen, befahrbar, kosten nix. Nachteil: den merkt man beim verlegen... die Dinger sind sch..schwer. Um die Raufe herum und auf den Laufwegen liegen WKH Gitter, die sind supergut zu verlegen, auch alleine, Nachteil: man muss immer auf genügend Sand obendrauf achten, sonst verbiegen die oder die einzelnen Stege brechen ab. da fülle ich ab und zu nach. Meine waren gebraucht und haben ebenfalls nichts gekostet. An einzelnen Stellen habe ich normale Rasengittersteine verbaut, die mag ich am wenigsten, weil sie so doofe Kanten bilden.
Nicht gut fand ich: Holzhäcksel- verrottet, und wird eklig. Recyclingmaterial- zuviele Fremkörperchen drin und ständig Steinchen in den Hufen.

Ok ich dachte eher du hast ggf. auch Strecken mit Kies oder so gebaut- weil unter anderem schreiben die ja auch, dass man auf so einem Trail gerne auch verschieden Untergründe bauen könnte. Bei mir wird sich das Ganze in einen Sommer- und Wintertrail unterteilen. Einfach deshalb weil umd die große Weide herum der Boden zu weich ist um diesen Trail das ganze Jahr frei zu geben. Meine Winterweide dagegen ist vom Boden her leider mit wenig Humus und vielen Steinen- daher bietet sich dieser Teil für einen Trail gut an- da matscht es so gut wie nie. Die Stellen die dieses Jahr stark vermatscht waren (nach dem milden nicht vorhandenen Winter) werde ich mit Paddockgitter begehbar machen- der Rest muss so gehen. Ich hätte ja gern noch eine Stelle die ich mit Kies ausstatte weil meine ja zum Teil auch barhuf sind und das dann ja schon Sinn macht. Wo und ob muss ich aber noch mal genau überlegen.
Zu breit will ich den Trail auch nicht machen Sinn und Zweck ist ja das sie sich darin vorwärts bewegen. Dafür gibt es dann ein paar Ausweichbuchten- so zumindest mal der Plan

Ich habe nichts mit Kies oder Kletterstangen, weil ich es nicht so prima finde wenn die Pferdis da Vollgas geben- und das machen die, ohne Rücksicht auf Verluste! Ich habe bei mir und auch an verschiedenen anderen Ställen beobachtet, das es auf den schmaleren Stellen immer wieder mal Streß gibt, also gibts bei mir nur wenig schmale Stellen, dafür aber in dem langen, breiteren Bereich Raumteiler, und an jedem Ende einen "Wendehammer". Nur der Laufweg zur Weide ist wirklich schmal, nur 3m, da laufen sie meist nur durch. Trotzdem gerät da mein Ponyopa schon mal in Streß, wenn er nicht so gut weggkommt, wenn die "jungen" von hinten angelaufen kommen. Blöd ist es immer, wenn vorn ein ranghöheres ist, in der MItte ein rangniedriges und hinten ein ranghöheres. Bei mir gibt es zwei Pferde (eben der Opa und die zweite in der Rangordnung) die an den schmalen Stellen nicht am ranghöheren vorbeigehen.

Mein Trail konnte ganz simpel gebaut und gestaltet werden. Ursprünglich war es ein längliches Paddockstück von ca 30 x 200m. Am Fuß der Unterstand, am anderen Ende das Wasser, dazwischen ein paar Bäume und Büsche.
Wir haben einen Zaun in Schneckenform angelegt und so den Weg zum Wasser verdreifacht. Auf dem Weg teilweise Schotter und Sand, aber auch viel Naturboden. Bäumstämme quer gelegt zum drüber treten und ein paar Stufen um Abhänge zu bewältigen.

Da ich nun einen neuen Stall habe und die Weide, an der sich der Trail und der alte Offenstall befindet, mal ein bisschen Erholungspause braucht, ist der Trail nun leider nicht bewohnt...

In Schneckenform ist gut, aber mit einer gemischten Gruppe wohl eher schwierig. Ich kenne das was Lottehotte schreibt auch, allerdings lebt meine Stute die sich an der einzigen Engstelle die es bisher gibt immer hingestellt hat- und keiner ging da mehr vorbei- weil das stand unter Strafe nicht mehr. Der jetzige "Boss" bleibt schon auch mal stehen, aber die anderen haben schnell gelernt das man an dem trotzdem vorbei laufen kann. Ich habe vor auf dem Trail immer wieder größere "Ausbuchtungsflächen" zu bauen auf denen man sich dann auch ganz ohne Streß begegnen oder z.B. wälzen kann. Ob ich Baumstämme etc. einbaue weiß ich noch nicht- hab da auch etwas Angst wenn die Pferde ins laufen kommen ob sie da dann noch aufpassen. Aber ich denke je nachdem wie sie es annehmen entwickelt sich das dann auch.

Letze Woche haben wir uns dann so einen Trail mal angesehen und ich muss sagen die Anlage gefällt mir besser wie manch Offenstall. Die Pferde sahen auch alle sehr entspannt aus und es gab immer so Grüppchen die miteinander gelaufen sind und sich in den einzelnen Bereichen aufgehalten haben. Eine Strecke war so gestaltet, dass die Pferde durch ein Tor laufen mussten (ich sag mal ähnlich wie bei einem Freibadeingang) das nur in eine Richtung aufging. Somit müssen dann die Pferde wenn sie von der Futterstelle weggehen erst einmal wieder aussenrum bevor sie an die nächste Futterstelle kommen. Alles sehr interessant.

So um die Weide herum steht jetzt schon der erste Trail Zaun. Funktioniert erstaunlich gut und durch den Gang laufen sie tatsächlich mehr

Ich hole das Thema nochmal hoch. Wie sieht es denn mittlerweile aus in euren Ställen? Im Laufe der letzten 10 Jahre ist das Thema Paddocktrail ja doch bekannter geworden.

Meinen ursprünglichen Trail gibt es nicht mehr. Der damals genutzte ursprüngliche Winterauslauf, der dann zum Trail umgestaltet wurde, ist mittlerweile zur Weidefläche geworden.
Ich hatte dann ja einen neuen Stall mit größerer Grundfläche und eine veränderte Herde, darunter eine blinde Stute, und habe alles weitläufig offen gelassen.

Ich habe mich aber weiterhin viel mit dem Thema beschäftigt und habe jetzt nochmal versucht, das Konzept ein bisschen aufzugreifen. Es ist durch das blinde Pferd natürlich sehr schwierig und vieles kann ich nicht umsetzen, aber ich bin nach und nach dran.

Hier kennt das Konzept eigentlich keiner.
Ich folge seit einigen Monaten auf Facebook einer britischen Seite, Gawsworth Track Livery. Die sind vor allem auf Rehepferde spezialisiert und ich finde es absolut faszinierend, welche Erfolge sie bei den hoffnungslosesten Fällen erzielen.

Würde ich im Lotto gewinnen, ich würde sofort einen Track bauen

Ich habe mich viel von dem Buch “Pferdehaltung und Permakultur” von Dr. Tanja Romanazzi inspirieren lassen, weil ich ja auch gerne gärtnere und ein natürlich Umfeld für sämtliche Lebewesen sehr mag. Ich habe das Glück, dass mein Gelände rund um den Stall schon sehr viel “Natur” bietet mit hügeligem Gelände, Kräuter reichen Blumenwiesen, Wald, Bachlauf, weitere Quellen (die leider noch nicht gefasst sind und mal zu kleinen Teichen oder Furten werden sollen) und vielen Hecken/Sträuchern. Der große Nachteil ist bei uns sicher der lehmige Boden. Um einen richtig befestigten Trail anzulegen, müsste ich ein halbes Vermögen investieren. Spezielle Bodenverdichtungen und Befestigungen bekomme ich auch sicher nicht genehmigt (Wasserschutzgebiet) und ich würde wohl vorerst auf natürliche Dinge wie Schilf, Hackschnitzel etc setzen. Beides entsteht im Herbst beim Rückschnitt und kostet außer Arbeitseinsatz quasi nichts. So versuche ich mich durchzuhangeln und nach und nach zu erweitern.