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Das große Geschnatter geht weiter!
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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. November 2011, 16:13 
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Tja, der Heumangel... echt doof diesen Winter.

Ich rate auch zu eingeweichten Heucobs, was willst Du denn sonst machen? Ich hab früher für meine Stute mal Heuballen zugekauft und die wurden mir dann geklaut [smilie=rk01_furiosa.gif] , weil ich sie nicht wegsperren konnte.

Zum Aufbau der Darmflora finde ich PlantaFerm ganz gut. Gibts auch beim TA.

http://www.vetkampagne-tierarztshop.de/ ... 3god1X_4ow

Im Winter würde ich auch Öl füttern. Finde ich ganz normal für alle möglichen Pferde (ausser Magenpatienten). Genauso wie Karotten.

Nur mal für die Diskussion: Unmelassierte RüSchnis gibts sogar als Diätfuttermittel für Rehepferde:

http://www.bestesfutter.de/pferde_spezi ... _Beet.html

Grüsse

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Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden; aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht,
weil sie den Himmel eher verdienen als wir (Arthur Heinz Lehmann)


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. November 2011, 16:35 
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anjachristina hat geschrieben:
Unmelassierte RüSchnis gibts sogar als Diätfuttermittel für Rehepferde:


Das ist Werbung! Und die erzählt auch immer die Wahrheit :aoops: !

Deswegen konnten wir dieses Jahr in den Alpen auch lila Kühe fotografieren und Bären mit Kondensmilch beobachten!

Welche Pferd neigt zur Rehe? :evil:
Wo ist die Stärke gebleiben? :bla:
Und wo der Zucker? :schimpf:

Gruß Torsten

PS: Zu Diät ist mir noch was eingefallen:

http://home.claranet.de/hobbykeller/html/bierdiat.html

Darum laufen auch viele schlanke ältere Biertrinker rum :alol:


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. November 2011, 17:46 
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trotzdem kann jedes Pferd nur eine begrenzte Menge an Trockensubstanz fressen, da ist es einfach egal wie gut das Heu sein mag.
Mehr als 3,5kg/100 kg TS sind physiologisch einfach nicht drinnen!

Aus dieser Sache resultiert ja auch die schwierige Rinderfütterung, und hier wird wirklich darauf geachtet, daß dei Kúh genug zu fressen gekommt. Aber während der Laktation kann sie manchmal nicht genug Energie mit dem Fressen aufnehmen obwohl sie ad. lib. Heu/Grassilage/Maissilage und Kuhschrot bekommt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. November 2011, 18:56 
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marvin88288 hat geschrieben:
RS sind ein Abfallprodukt der Zuckerindustrie und haben in meinen Augen nichts in Tiermägen verloren.


Man muss sie ja nicht füttern, aber man braucht sie auch anderen nicht madig machen. Denn was du schreibst ist wissenschaftlich nicht haltbar und ich widerspreche da gerne immer wieder. :wink:

Hier ein Fachartikel aus den USA, der in einem anderen Forum von einem englischen Muttersprachler ins Deutsche übersetzt wurde. Das Original hier: http://www.shady-acres.com/susan/beetpulp.shtml
Von Tierärztin und Ernährungsexpertin Dr. Susan E. Garlinghouse
Übersetzt wurde es von einem Mitglied hier: http://www.dasgangpferdeforum.de/thread ... r=0&page=5

Rübenschnitzel sind das Nebenprodukt, welches bei der Extraktion von Einfachzuckern in Raffinade-Fabriken entsteht. Der Extrationsprozess ist so effizient, dass wenig bis gar kein Zucker in den Rübenschnitzeln zurückbleibt, tatsächlich ist es so, dass viele Futterfabriken variierende Mengen an Zucker hinzufügen um die Schmackhaftigkeit zu verbessern und die Staubbelastung zu verringern.
Obwohl viele Pferdebesitzer Sorga davor haben "zu viel" Zucker in Form von Melasse zu füttern, 5% von 10 Pfung Rübenschnitzeln sind gleichwertig zu 86g Raffinadezucker - ungefähr so viel wie in ein paar Äpfeln enthalten ist.

Futtermittel werden üblicherweise entweder in Rauhfutter, Energiefutter oder Proteinzusatz kategorisiert.Futtermittel, die mehr als 18% pure Ballaststoffe enthalten werden als Rauhfutter eingestuft, dazu gehören gehören alle Typen von Heu (auch Milchvieh-Luzerne und gemahlene Luzerne), Sojabohnenschoten, Mandelhülsen und Heucobs. Futtermittel die weniger als 18% pure Ballaststoffe und weniger als 20% pure Stärke werden als Energiefutter eingestuft und bestehen aus Getreide, Weichweizen, Reiskleie, Fette und Melasse. Futtermittel, die weniger als 18% pure Ballaststoffe und mehr als 20% pure Stärke werden ls Proteinzusatz eingestuft, dazu gehören Mahlzeiten aus Sojabohnen, Linsensamen, Baumwolsamen, Bierhefe, Fischmeal, Sonneblumenkerne und Milchpulver.

Vertrautheit mit dieseneinfachen Definitionen ist hilfreich, wenn man verschiedene kommerzielle Futtermittel miteinander vergleicht, da deren Angaben oft nur vage sind oder ausweichende Markennamen oder Beschreibungen haben. Eher als der Versuch auszupuzzeln ob ein Sack von "Tante Tillys Super Stallraketen Benzin" deinem Pferd hilft zuzunehmen oder ob es nur noch irgendein Sack voller Weideabfälle ist, wird ein schneller Blick auf die Gehalte an purem Ballaststoff und Stärke helfen zu identifizieren, ob das Futter ein Energiefutter oder nur 50Pfund überteuertes Heu sind.

Wo also passen nun Rübenschnitzel in diese Kateorien rein? Tatsächlich ist es so, das Rübenschnitzel weder in die Energiefutter- noch in die Rauhfutterkategorie richtig reinpassen. Mit 10% puere Stärke und 18% puren Ballaststoffen stehen Rübenschnitzel genau auf der Schwelle zwischen Rauhfutter und Energiefutter. Die meisten Ernährer rechnen Rübenschnitzel zu Raufutter und benutzen es auch so und da liegt auch der größte Vorteil. Vergleichen Sie den Energiegehalt von Rübenschnitzeln und anderen Getreide- und Rauhfutterquellen:

(EDIT: ich lasse die Tabelle jetzt weg, weil das Wichtigste in den folgenden Abschnitten erklärt ist)

Man stellt fest, dass Rübenschnitzel mehr Calorien als alle Rauhfutterarten, aber weniger Energie als alle normalerweise gefütterten Getreidesorten hat. Heißt das, dass Rübenschnitzel als angebotene Energiequelle weniger wert ist? Nicht unbedingt. Während es weniger Energie als Getreide enthält, hat es auch einen niedrigeren gycämischen Index als sämtliche Getreidesorten. Der glycämische Index ist eine vergleichbarer Angabe vom Gehalt an Raffinadezucker in einem Nahrungsmittel und seinen verhältnismäßigen Effekt auf den Gehalt an Glucose im Blutplasma.
Futtermittel mit einem hohen glycämsichen Index, wie Getreide (mit einem hohen Gehalt an Stärke), zersetzen sich im Dünndarm enzymatisch sehr schnell, heben den Blutzuckerspiegel schnell an und führt bei machen Pferden zu "heißem" Verhalten, welches frühmorgendliche, hyper-dynamische Starts ungefähr so angenehm machen wie ein Ritt ohne Sattel auf einer Rakete.
Noch wichtiger ist, dass ein hoher glycämische Index in manchen Fällen zu einem Zustand von sogenannter Magenübersäureung (Cecal Acidosis) führen kann, daraus können Koliken, Enterotoxocity (soor, keine Übersetzung) und Hufrehe resultieren.

Futtermittel mit einem niedrigen glycämischen Index, so wie Rübenschnitzel, verursachen nur einen kleinen oder gar keinen scharfen Anstieg im Blutzucker und stellen den Großteil ihrer Energie über flüchtige (?)Fettsäuren bereit, welche ein Energienebenprodukt der Fermentation im Blinddarm und Dickdarm des Pferdes sind. Mit der Ausnahme von Fett (welches hohe Energie bereitstellt ohne den Blutzuckerspiegel zu beeinflussen) beinhaltet die obrige Tabelle die Rangfolge der glycämischen Indexe an, indem Getreide und Getreidenebenprodukte die höchsten und Rauhfutter die niedrigsten Werte hat und Rübenschnitzel genau in der Mitte der Extremne liegt.

Was mehr als nur das Vermeiden von Raketen-Ritten macht der glycämische Index an Unterschied? High-Energy Futter ist immernoch eine viel konzentriertere Quelle von Kalorien als Rübenschnitzel, richtig? Ja das sind sie - allerdings, wie oben erwähnt, Futtermittel mit einem hohen glycämischen Index verursachen viel schneller Ernährungsstörungen wie Kolik, Hufrehe und PSSM (polysaccharide storage myopathy). Aus diesem Grund müssen leichtlösliche Kohlenhydrate in gutorganisierten und kleinen Mengen verabreicht werden, um das Risiko von Verdauungsstörungen zu vermeiden. Im Gegensatz dazu wird die Energie aus Rübenschnitzeln über lösliche und nicht lösliche Ballaststoffe und wird nur langsam nach einem mikorbiellen Fermentationsprozess im Blind- und Dickdarm abgegeben, genau wie bei Rauhfutter wie z.B. Heu. Während der Gehalt an unlöslichen Ballaststoffen, die die Verdaulichkeit und den Energiegehalt vermindern können, in Heu stark variieren kann, liegt eine erhebliche Menge der in Rübenschnitzeln enthaltenen Ballasstoffe in löslicher Form vor, zum Beispiel Pektin - die gleiche Substanz die Fruchtsaft zu Marmelade verfestigt. Pektin wir auch im Blinddarm zersetzt, aber es ist leicht verdaulich und einfach durch mikrobielle Tätigkeit zu verfügbarer Energie aufschlüsselbar. Da also Rübenshcnitzel keine großen Mengen an löslichen Kohlenhydraten enthält, kann es gefahrlos auch in großen Rationen verfüttert werden.

Demzufolge können Rübenschnitzel, obwohl sie pro Pfund eine geringere Energiedichte als Getreide haben, größere Mengen an Kalorien für das Pferd bereitstellen, wenn ein Teil der Heuration durch Rübenschnitzel ersetzt wird oder auch als Ergänzung und Verlängerung der Getreideration. Obwohl Rübenschnitzel weniger Ballaststoffe als die meisten Heusorten enthalten, kann man problemlos bis zu 50% der Heuration durch Rübenschnitzel ersetzt - eine Fütterungsstrategie, die das Kalorienangebot um einiges steigern kann.

Sorgen darum, ob Rübenschnitzel "Wasser aus dem Blut in den Bauch ziehen kann und damit Dehydration verursacht" sind ebenfalls nicht nachgewiesen. Unabhängig von dem Typ des Futtermittels werden Pferde immer 3-4Liter Wasser je Kilogramm Trockenmasse zu sich nehmen (Trockenmasse ist das was übrigbleibt, wenn dem Futtermittel das Wasser entzogen wurde).Angenommen das Pferd hat freien Zugang zu sauberem, frischem Wasser wird es in angemesserner Weise Wasser aufnehmen um jede Menge an Rübenschnitzeln verarbeiten zu können. Wenn dem Pferd augequollene Rübenschnitzel angeboten werden, wird der Wasserkonsum proportional zum verfügbaren Wassergehalt der aufgequollenen Rübenschnitzel zurückgehen. In egal welchem Fall ist es unwahrscheinlich, dass mehr Flüssigkeit aus dem Blut in den Verdauungstrackt transportiert ist als bei jedem anderen Futtermittel mit ählichem Feuchtigkeitsgehalt auch.

Rübenschnitzel werden meistens aufgequollen verfüttert, im Gegensatz zum herkömmlichen Glauben ist das aber nicht nötig. In manchen organisatorischen Situationen geht es sogar gar nicht anders, wenn Rübenschnitzel gefüttert werden. Es kann zwar sein, dass Pferde bei heißem Wetter eine sehr große Portion aufgeweichter Rübenschnitzel nicht vollständig auffressen können, bevor sie anfangen zu gären und ungenießbar werden. Genauso kann es sein, dass ein Pferd bei kaltem Wetter eine große Portion aufgeweichter Rübenschnitzel nicht vollständig auffressen kann, bevor die anfangen zu gefrieren. Die an einigen Universitäten ausgeführten Forschungen haben ergeben, dass Pferde trockene Rübenschnitzel inMengen bis zu 45% der täglichen Futterration bekommen können, wobei kein Einziger Fall von Erstickung oder anderen ungünstigen Reationen beobachtet wurde. Desgleichen werden seit Jahren Tonnen von Futtermittel auf Rübenschnitzelbasis ohne Zwischenfälle verfüttert. Obwohl Rübenschnitzel, besonders die in pelltierter Form, Erstickung verursachen kann, ist das Ersticken meistens eine Reaktion auf die Partikelgröße oder das Fressverhalten des Pferdes, esliegt also nicht unbedingt am Futter selber. Pferde die ihr Futter ohne ordentiches Kauen verschlingen oder keinen angemessenen Zugang zu Wasser haben sind sehr viel eher der Gefahr des Erstickens ausgesetzt, als Pferde die in gemütlichen Tempo fressen. Es sollten Maßnahmen gegen das Herunterschlingen ergriffen werden indem man beispielswiese große Steine in den Futtertrog tut oder sie mit anderen Futtermitteln wie Cobs mischt und so zu langsamen Fressen und ordentlichen Kauen anregt. Jedenfalls soll klar werden, dass manche Pferde mehr zum Ersticken neigen als andere. Darum sollte eine Diskussion über aufweichen oder nicht immer auf individueller Basis entschieden werden, wobei darauf geachtet werden muss ob aufweichen für das Pferd nötig ist, wie sein Fressverhalten ist und ob es in Futterkonkurrenz steht, welche das schlingen verstärkt. Für manchen Pferde kann das aufweichen die einzige Möglichkeit sein.

Viele Pferdebesitzer sind ebenfalls besorgt, dass aufgrund der Wassermenge die die Rübenschnitzel aufnehmen können, der Magen des Pferdes bei der Fütterung von trockenen Rübenschnitzeln anschwellen und aufreißen könnte. Eine einfach Erklärung des Pferdemagens wird diese Sorgen zerstreuen. Die Kapazität des Pferdemagens beträgt 6-12Liter, äquivalent zu schäzungsweise 4,5-9,5 Pfund trockener Rübenschnitzel. Die Bewegung des Futters vom Pferdemagen in den Dünndarm kann variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab,aber wenn der Magen seine maximale Kapazität erreicht veranlassen Dehnugsrezeptoren in den Magenwänden die Ausschüttung von Motilin, ein Hormon das seinerseits die Magenentlehrung in den Dünndarm, Blinddarm und Dickdarm einleitet. Da die Kapazität des Magendarmtracktes - ungefähr 115-145Liter - mehr ausreichend ist um angemessernerweise eine große Menge Rübenschnitzel aufzunehmen, sind nur Pferde die an Impaktion oder anderen Krankheiten leiden, die die Darmperestaltik beeinträchtigen in Gefahr an einer Magenruption zu sterben.

Sorgen darüber, ob Rübenschnitzel "Wasse von Blut in den Verdauungstrackt ziehen können und Dehydratation verursachen" sind ebenfalls unbegründet. Egal um wleches Futter es sich hadelt werden die Pferde ungefähr 3-4Liter Wasser je aufgenommenes Kilogramm Trockenmasse trinken (Trockenmasse erhält man, wenn man einem Futtermittel sämtliches Wasser entzieht). Vorrausgesetzt das Pferd hat freien Zugang zu sauberem, frischem Wasser, wird es so viel Wasser trinken, dass die aufgenommene Menge Rübenschnitzel angemesserweid umgesezt werden kann. Wenn die Rübenschnitzel aufgeweicht angeboten werde, trinken die Pferde proportional zum Flüssigkeitsgehalt weniger Wasser. Es ist in jedem Falle unwahrscheinlich, dass mehr Wasser als bei anderen Futtermitteln vom Blutplasma in den Verdauungstrackt transportiert wird.

Neben ihrem Energiegehalt sind Rübenschnitzel ebenfalls eine gute Calciumquelle. Der Gehalt mag vielleicht nicht so hoch sein wie bei Luzerne mit 1,2%, aber die enthaltenen 0,62% sind immernoch eine bessere Calciumquelle als andere Futtermittel, ausgenommen Milchpulver. Obwohl Rübenschnitzel vielleicht aufgrung des Oxalatgehaltes, welches einen Teil des Calciums festlegt nicht genug verfügbares Calcium enthält um eine zu hohe Phosphorration auszugleichen, reicht ihr Calciumgehalt trotzdem aus um eine gute Balance des Calcium-Phosphor-Verhältnis zu unterstützen und ist eine vernünftige Nicht-Luzernequelle für Calcium.

Hinzukommt, dass Rübenschnitzel nicht so eine überschüssige (exessive) Menge Stärke enthält wie Luzerne es tut. Der angebrachte, aber nicht überschüssige Calciumgehalt macht Rübenschnitzel zu einer nützlichen Ergänzung für Pferde, die mit Gras, Heu und Getreide ernährt werden. Obwohl viele Grasheusorten eine akzeptables Calicium-Phosphor-Verhältnis haben, können manche Sorten wie Orchardheu, Stroh und sogar manche Heucobs ein leicht verschobenes Verhältnis der empfohlenen Levels haben. Weiterhin ist es so, dass Futterrationen, die große Mengen an Getreide oder Kleie (vorallem Reiskleie) enthalten ebenfalls Unausgewogenheiten herovrrufen können. Indem man größere Mengen an Rübenschnitzel in die tägliche Fütterung integriert können Pferdebesitzer eine gute Quelle an Calcium anbieten um das Calcium-Phophor-Verhätnis in Balance zu halten.

Ein Schlusswort über das Anbieten von Rübenschnitzeln - es ist nicht überraschend, dass Pferde, die Gewohnheitstiere sind, einen neuen Zusatz in ihrem Futtereimer als "Giftig bis anders bewiesen" beäugen.Viele Pferdebesitzer haben versucht Rübenschnitzel in die tägliche Ration zu integrieren, nur damit sie in Horror angestarrt, ignoriert und sofort weggeschmissen werden. Auch wenn letztenendes geplant ist die Rübenshcnitzel trocken zu verfüttern ist es sinnvoll sie am Anfang kleine Portionen aufgeweicht anzubieten, weil das die Rübenschnitzel saftiger und schmackhafter macht, wenn man sie dazu anfänlgich noch mit Getreide mischt, wird es dazu beitragen die Abneigung des Pferdes etwas neues auszuprobieren zu überwinden. Schließlich, nach einem Tag oder so, wird sich das Pferd dazu herablassen das neue Futter auszuprobieren und sehr bald über alle Zäune klettern um seinen gerechten Anteil zu bekommen (meistens sogar mehr als den gerechten Anteil). An diesem Punkt können die Mengen langsam gesteigert werden und man kann mit das Einweichen verringern, bis auch trockene Rübenschnitzel akzeptiert werden. Wenn die Rübenschnitzel einmal regelmäßig gefressn werden können sie benutzt werden um etwas darin "zu verstecken", wie Vitmanizugaben, Fette oder Medikamente.

So, wer durchgehalten hat, kriegt noch den Tipp eine Seite vorher in dem Forum die Geschichte mit dem Eichhörnchen zu lesen. Zum Brüllen komisch.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 16. November 2011, 19:45 
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das ist ja ein sehr interessanter Artikel.
herzlichen Dank fürs Einstellen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. November 2011, 09:21 
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Hallo!

Erst einmal bin ich der Meinung ein Pferd möglichst so zu füttern, wie es sich in freier Natur selbst ernähren würde.
Und da stehen RS nicht auf dem Speiseplan. Und in meinen Augen lassen sich alle Futterungsprobleme mit mehr Heu, Hafer/Getreide, Öl und MF lösen.
Aber jeder soll in sein Pferd reinkippen was er mag.

Singvogel hat geschrieben:
Man muss sie ja nicht füttern, aber man braucht sie auch anderen nicht madig machen. Denn was du schreibst ist wissenschaftlich nicht haltbar und ich widerspreche da gerne immer wieder.


Wo mache ich sie den madig? Und wo wiederspreche ich der Wissenschaft?

Das mit den Calziumgehalt und der Oxalsäure schreibt deine Autorin selber. Nur auf der Verpackung steht, wie von Gesetz vorgeschrieben, der gesamt Ca-Gehalt und nicht der frei verfügbare. Vor Jahren ist bei der Futterplanern immer mit den Inhaltsstoffe laut Dekleration gerechnet worden. Die Ergebnisse waren aber falsch.

Ca:P-Verhältnis ist eigentlich ein anders Thema, die Problematik tritt eh nur auf, wenn ich Heu ersetzen will, in meinen Augen ein selbst gemachtes Problem.

Schön die Rübenschnitzel als "Nebenprodukt" der Zuckerindustrie anfallen. Bis in die 1970er war das Abfall, da es aber dann für Geld in Futtermittelindustrie gegangen ist, ist es laut Abfallgesetz eben kein Abfall mehr, da es weiter verwendet werden kann. Trotzdem bleibe ich bei meiner persönlichen Einstellung, dass das Reste/Abfall ist.
Nach der gesetzlichen Logik könnte ich auch bei der Gipsherstellung durch Rauchgasreinigung, den Strom als "Nebenprodukt" bezeichnen, obwohl eigentlich die Stromproduktion der Hauptgrund ist.

Zum glycämische Index verweise ich mal auf die " wissenschaftliche belegbaren Erfolge" von Diäten nach der Methode beim Menschen.

Zum Thema RS auch noch trocken füttern, sehe ich die etlichen Schlundverstopfungen in den 1990er, die ich erlebt habe.
Und klar, wenn das Pferd zu blöde ist das Futter so langsam zu fressen, ist natürlich das Pferd schuld und nicht der Mensch, der das Futter anbietet.
Ich würde meine Pferde nicht für so eine darwinistische Selektion zur Verfügung stellen wollen. Auch das meine ganz persönliche unwissenschaftliche Position.

Zum Schluß noch ein Verweis auf die verschiedenen Handbücher für Pferde inkl. deren Fütterungsempfehlungen und
der Vorschlag auch mal zu google wer die gute Frau Dr. ist und in welchen Rahmen die Untersuchunge gemacht worden ist.

Gruß Torsten

PS: Da ja auch Fischmehl als Tierfutter in dem Artikel vorkommt, sollte man vielleicht auch noch ein kurzer Seitenblick auf Tiermehl, BSE, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Scrapie usw. machen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. November 2011, 09:39 
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Zitat:
Erst einmal bin ich der Meinung ein Pferd möglichst so zu füttern, wie es sich in freier Natur selbst ernähren würde.


dann solltest du nicht vergessen Laub zu sammeln und zu verfüttern, denn das war das natürliche Pferdefutter im Herbst und Winter, außer vertrockneten Grashalmen :wink:

Zitat:
Schön die Rübenschnitzel als "Nebenprodukt" der Zuckerindustrie anfallen. Bis in die 1970er war das Abfall,


ach ja, Kleie ist auch ein "Abfallprodukt", fällt ja auch als "Nebenprodukt" der Mehlherstellung an. :wink:


unsere Pferde bekommen Hafer, Heu oder Heulage und MF, bei spezieller Fragestellung (was eine Ausnahme ist) auch RüSch, Gerste, Mais, Öl und konz. Mischfutter, als Zwischensnack Möhren und Äpfel. Trotz der RüSch sind die Pferde ohne Koliken alt geworden (t mit 33, 32, 28j).

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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. November 2011, 09:51 
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Ich hab ja nu auch das positive Beispiel von Fütterung durch Rübenschnitzel, aber eben nur diese eine Person und habe halt gehofft es gibt noch mehr Leute, die es gut finden und dem ist ja auch so.
Finde toll, wie viele interessante Dinge hier eingestellt werden und das alle unterschiedlicher Auffassung sind bei der Fütterung ist ja auch gut so und erklärt die Vielfalt an Futtermitteln :mrgreen:

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Arthur Schopenhauer


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. November 2011, 10:06 
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Hallo!

@maharani

Ob du es glaubst oder nicht, wir fahren unser zusammen geharktes Laub auf die Ausläufe und die Weiden. Dort wird es auch gerne gefressen.

Und Kleie wurde noch nie weggeschmissen, sondern immer schon genutzt, auch für Menschen.

Und was haben deine, zum Glück nicht vorhandenen, Koliken jetzt mit RS und Schlundverstopfung zu tun???

maharani hat geschrieben:
bei spezieller Fragestellung (was eine Ausnahme ist)


Dagegen spricht ja auch nichts, aber du machst dir ja auch genug Gedanken über das Was, Wie und Warum.
,
Gruß Torsten


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. November 2011, 12:21 
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marvin88288 hat geschrieben:
Zum glycämische Index verweise ich mal auf die " wissenschaftliche belegbaren Erfolge" von Diäten nach der Methode beim Menschen.

Dann verweise ich an dieser Stelle einfach mal auf Diabetes und die Parallelen zu PSSM, was häufig eine Ursache für Hufrehe ist. :wink:

Und was das Einweichen von Rüschnis angeht: Die Pferde sollen langsam fressen (gerade die dicken), allein deswegen ist gequollenes Futter schon eine Hilfe.
Grüsse

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Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden; aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht,
weil sie den Himmel eher verdienen als wir (Arthur Heinz Lehmann)


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. November 2011, 12:41 
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Registriert: 24. November 2007, 07:37
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baura hat geschrieben:
das ist ja ein sehr interessanter Artikel.
herzlichen Dank fürs Einstellen.


Gerne! Das fand ich eben auch.
Du musst unbedingt die Geschichte mit dem Eichhörnchen auch lesen!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. November 2011, 12:43 
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anjachristina hat geschrieben:
Und was das Einweichen von Rüschnis angeht: Die Pferde sollen langsam fressen (gerade die dicken), allein deswegen ist gequollenes Futter schon eine Hilfe.
Grüsse


Hallo!

Sehe ich auch so, nur der Artikel rät zur trockenen Fütterung!

Gruß Torsten


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. November 2011, 12:47 
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Registriert: 24. November 2007, 07:37
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marvin88288 hat geschrieben:
der Artikel rät zur trockenen Fütterung!

Gruß Torsten


Nein, das tut er nicht. Er diskutiert die Vor- und Nachteile von trockener und feuchter Fütterung und kommt zu folgenddem Schluss: "Darum sollte eine Diskussion über aufweichen oder nicht immer auf individueller Basis entschieden werden, wobei darauf geachtet werden muss ob aufweichen für das Pferd nötig ist, wie sein Fressverhalten ist und ob es in Futterkonkurrenz steht, welche das schlingen verstärkt. Für manchen Pferde kann das aufweichen die einzige Möglichkeit sein."


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. November 2011, 15:39 
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Beiträge: 1451
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Danke Singvogel für die Mühe. Ich war/bin zu faul das herauszusuchen.

Bezüglich Oxalsäure muß man mal die Kirche im Dorf lassen, meine Erinnerung signalisiert mir sowas von 150mg/100g Oxalsäure für Rüben bei 600 mg Ca Gehalt, bei den Rübenschnitzeln nach der Extraktion des Zuckers verschiebt sich das ganze eher noch zu Gunsten des Ca. In Summe erhöht man das Risiko von Nierensteinen etwas, aber Ca-Träger bleiben RS trotzdem.

Die Bezeichnung von RS als Industrieabfälle ist zwar eine schöne rethorische Wendung, wenn man gleichzeitig Kleie aber als bewährtes Futtermittel bezeichnet logisch doch etwas löchrig. Beides sind Nebenprodukte der Nahrungsmittelindustrie, die für Futtermittel verwendet werden, wie auch Rapskuchen, Apfeltrester und was weiß ich. Die Einstufung nach gut oder schlecht kann man nur nach der Analyse der Nährwerte sowie der Wirkung auf den Organismus vornehmen. RS haben eine ganz klare Diätische positive Wirkung, mit deren Hilfe man einige Probleme in der Fütterung von Großpferden lösen kann, deren Existenz man sich als Ponybesitzer so vielleicht nicht vorstellen kann.

Heu ist unbestritten das Rückrat der Pferdefütterung und Defizite dort können nicht mit Kraftfutter, zu dem RS gehört, gelöst werden. Umgekehrt ist der Hiweis auf die natürliche Ernährung der Spezies Pferd bei der Fütterung von sportlich aktiven Großpferden nur bedingt hilfreich.

Gruß,
Pegasus


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 Betreff des Beitrags: Re: Rübenschnitzel
Ungelesener BeitragVerfasst: 17. November 2011, 15:47 
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Registriert: 27. September 2009, 18:05
Beiträge: 3070
Singvogel hat geschrieben:
baura hat geschrieben:
das ist ja ein sehr interessanter Artikel.
herzlichen Dank fürs Einstellen.


Gerne! Das fand ich eben auch.
Du musst unbedingt die Geschichte mit dem Eichhörnchen auch lesen!!!

die hatte ich gesucht - auf der Seite vorher - aber nicht gefunden.


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