Also, ich habe seit 40 Jahren Pferde und habe die perfekte Haltungsform noch nicht gefunden.
Im Winter stehen sie in Gruppenlaufstallhaltung und tagsüber auf einem eingezäunten Acker von 1 Hektar, auf dem zumindest zu Beginn des Winters auch was zu fressen ist, im Sommer 24/7 Wiese mit Bäumen aber ohne Unterstand außer in der Bremsenzeit, da stehen sie tagsüber im Stall. Das ist für mich erstmal das Optimum, hat aber eine Reihe von Nachteilen.
1.) Die Wallache haben ständig Macken. Die sind zwar eigentlich friedlich, aber mit ihrer Spielerei und den halbernsten Rangordnungkämpfen machen sie sich konstant Löcher ins Fell. Ich sattele zwar auch gnadenlos quer über die Bißwunden, aber das sehen ja manche anders.
Böse Pferde! Aber das sollte sich bei einer konstanten Gruppe auch geben, ansonsten ist da einer fehl am Platz.
Wenn ich mir anschaue wie unser kleiner Welsh-A Wallach unseren Ex-Hengst vermöbelt bekomme ich auch mal wieder Angst, aber passiert ist da in 12 Jahren, auch als der noch Hengst war rein gar nichts.2.) Die Stuten spielen zwar nicht so, haben deshalb auch nicht so viele Macken, dafür treten die im Zweifel gnadenlos zu.
Weiber eben
! Aber auch gilt das von oben. Bei unseren 6 Weibern wird die jüngste auch schon mal ernsthaft weggeschickt, aber bevor es Haue gibt, die zu Verletzungen führen könnte, geht sie dann doch. Auch hier hatten wir noch nie eine ernsthafte Verletzung.
Fell weg muß manchmal eben sein, wer nicht hören will / besser nicht auf die Ohren achtet, muß eben fühlen!3.) Die Fütterung mit Kraftfutter im Laufstall funktioniert nur ungefähr, wenn man ein Pferd einzeln dosiert füttern möchte, muß man es herausholen, das kostet Zeit. Im Sommer muß man sich etwas überlegen, wenn ein Pferd zum Gras noch etwas dazubekommen soll.
Feßständer/Futterautomat!4.) Das Raufutterproblem löse ich, in dem ich den Pferden einfach mehrere Rundballen hinstelle. Das geht aber nur, weil ich a) die Heuhalme nicht abzähle und b) sportliche Warmblüter habe. Ein Hafi würde dabei auch ganz ohne Kraftfutter platzen.
Klar kann man nicht alle Rassen oder Typen mixen, dann müssen eben mehr Gruppen gemacht werden4.) Egal wie man die Gruppen teilt, irgendein Pferd ist immer der Looser. Das ist fürs Pferd meist nicht so schlimm, für den Besitzer aber schon.
Kein Pferdeproblem, wie du schreibst!5.) Im Sommer stehen die Pferde nicht griffbereit im Stall, sonderen man muß sie zum Reiten von der Weide holen. Dieser Fußmarsch ist für manche Einsteller ein Problem...
Auch keine Pferdeproblem, wenn es dem Hotti gut gehen soll, muß auch mal der Mensch leidenGruß,
Pegasus
Und die perfekt Form wird man wohl nie bei einer Nutzung finden. Sie sollte nur möglichst naturnah sein.
Und da kommt mir wieder der Spruch des Opas eines Bekannten in den Sinn. Der Opa hat vor und auch noch nach dem Krieg ein Fuhrunternehmen mit Pferden gehabt.
"Früher war der Mensch auf das Pferd angewiesen, heute leider das Pferd auf den Menschen!"