Meine Kleine hatte das auch mal ganz plötzlich.
Ich habe sie dann immer weggescheucht und das Halfter nach ihr geworfen (bewusst ohne zu treffen).
Da das Problem nur abends auftauchte, bin ich entweder morgens geritten, oder habe sie schon mittags rein geholt- Ich renne keinem Gaul hinterher...
Das Problem an der Sache war, dass ich irgendwann herausgefunden habe, dass die Pferde in der Dämmerung mehrmals "angegriffen" und auch leicht verletzt worden sind.
Das arme Pferd war also nicht doof, sondern hatte wirklich Angst.
Das Problem tauchte - wie mir dann bewusst wurde - nur in der Dämmerung auf. Wenn ich vor oder nach der Dämmerung kam, konnte ich sie problemlos einfangen- auch zum reiten.
Durch meine "Wegjageaktionen" habe ich bei ihr installiert, dass man gejagt wird, wenn man - auch nur versehentlich - einen Schritt vom Menschen weg macht oder auch nur der Strick (auch durch mein Verschulden) zu Boden fällt.
Eine Weile war sie dann augenblicklich weg und ließ sich nicht mehr einfangen.
Heute tritt das kaum noch auf, aber ich vermeide, dass sie sich gejagt fühlt- Ich halftere z.B. meist erst ihre Mutter auf und warte darauf, dass sie freiwillig kommt.
Neulich hatten wir das aber gerade mal wieder.
Da sollte sie zwecks Abenfütterung rein, war aber gerade - tatsächlich zufällig - auf dem Weg vom Stall weg und ich habe den Fehler gemacht, ihr hinterher zu gehen (anstatt zu warten, bis sie steht oder andersherum läuft).
Da ich das inzwischen als Anstellerei ansehe (Irgendwann muss so ein Pferd sich auch mal abregen...), gab es den Abend eben kein Kraftfutter und sie konnte schön zugucken, wie ihre Mama genüßlich gegessen hat. Seitdem steht die schon freiwillig in der Box, bevor ich überhaupt ihr Halfter geholt habe...
(Ich bezweifele aber, dass alle Pferde so schlau sind, dass sie "kein Abendbrot" mit "Ich hab mich nicht einfangen lassen." verbinden...)