Hm, bei uns werden täglich 20 Pferde aus Heunetzen gefüttert, 4-5 davon sind an den Vorderhufen beschlagen, mind. einer davon ist auch grundsätzlich absolut suizidgefährdet und nimmt wirklich jede Verletzungsmöglichkeit mit die er finden kann - aber im Heunetz ist bis jetzt noch keinem was passiert. Und die Netze werden jeden Tag von "irgendjemandem" befüllt und aufgehängt, da wird also wirklich kein Tamtam bezüglich der Höhe gemacht, die hängen so, wie sie "irgendein Depp" halt hinhängt.
Lediglich die Besitzerin von dem Suizid-Kandidaten hat eine extra Aufhängevorrichtung mit Sollbruchstelle konstruiert.
Einen "Unfall" mit Netz hatten wir bisher nur mit einem unbeschlagenen Pferd, welches ein Loch ins Netz gebissen hatte und es geschafft hat, den ganzen Huf in das Loch zu stecken (hat beim Fressen immer gegen das Netz getreten).
Ich will damit nicht sagen, dass das eine 100% ungefährliche Angelegenheit ist, aber irgendwas passieren kann wohl bei absolut allen Varianten der Heufütterung, außer bei losem Heu direkt vom Boden. Selbst in rundrum geschlossene Eckraufen können Pferde noch mit einem Vorderbein reinsteigen (das sind dann auch die Kandidaten die es schaffen, sich im Anhänger über die vordere Stange zu hängen beim Versuch, das runtergefallene Heu zu ergattern).
Wie gesagt, absolut risikolos ist es bestimmt nicht, aber es ist eben auch nicht so, dass jedes 2. Eisenpferd wöchentlich im Netz hängenbleibt.
Wenn man aus Netzen füttern möchte (was ich grundsätzlich eine ganz tolle Sache finde), dann würde ich in den ersten 2 Wochen die Netze sehr hoch aufhängen, um das Pferd gar nicht erst auf die Idee zu bringen, dass man dagegentreten könnte. Anfangs finden die meisten Pferde die Netze etwas frustrierend, weil ja nicht beliebig viel Heu auf einmal rauskommt, da neigen manche eben dazu, dagegenzutreten. Das kann man durch hohes Aufhängen vermeiden und wenn sie dann nach 2 Wochen ihre Zupftechnik soweit perfektioniert haben, dass sie ohne Frust fressen, dann kann man die Netze auf die gewünschte Höhe bringen ohne dass sich die Pferde bis dahin angewohnt haben, mit den Hufen dagegen zu hauen.
Dann sucht man sich zum Aufhängen noch einen Punkt, bei dem das Pferd beim Wälzen mit den Füßen schlecht hinkommt, also nicht gerade in der Mitte einer Boxenwand, sondern direkt in der Ecke, oder direkt neben dem Futtertrog.
Wenn man jetzt noch zusätzlich eine Sollbruchstelle in der Aufhängung mit einbaut, dann hat man schon ziemlich viele Risiken ausgeschaltet. Man z.B. so einen schwarzen Dichtungsring, wie man sie in den orangenen Abflussrohren verbaut, nehmen und zusätzlich noch etwas an einer Stelle anritzen. Oder Kabelbinder den man anritzt. Die kosten ja nix, kann man ja etwas experimentieren, wie weit man sie anritzen muss, damit sie beim gewünschten Ruck abreißen.
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